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Die Nationalbank hält an den Minuszinsen fest

Donnerstag, 15.06.2017

Die Schweizerische Nationalbank behält ihre expansive Geldpolitik bei und belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor zwischen -1.25% und -0.25%. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin -0.75%.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv, mit dem Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt weiterhin -0.75% und das Zielband für den Dreimonats-Libor liegt unverändert zwischen -1.25% und -0.25%.

Schweizer Franken bleibt überbewertet

Die Nationalbank erachtet den Schweizer Franken als nach wie vor deutlich überbewertet. Sie bleibt daher bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigen will. Negativzins und Interventionsbereitschaft dienen dazu, Anlagen in Schweizer Franken weniger attraktiv zu machen und so den Druck auf den Franken zu verringern.

Inflationsprognose wird nur leicht nach unten angepasst

Die neue bedingte Inflationsprognose hat sich gegenüber März praktisch nicht verändert. Für das laufende Jahr erwartet die Nationalbank weiterhin eine Inflationsrate von 0.3%. Für 2018 liegt die Prognose mit 0.3% geringfügig tiefer als die im letzten Quartal prognostizierten 0.4%. Für 2019 sieht die Nationalbank nun eine Inflation von 1.0% voraus, verglichen mit 1.1% im Vorquartal. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei -0.75% bleibt. 

Günstige Konjunkturentwicklung dürfte sich fortsetzen

Die Weltkonjunktur hat sich derweil weiter gefestigt. Dank des Wirtschaftswachstums hat sich die Arbeitsmarktlage über die letzten Quartale in den Industrieländern aufgehellt. Trotz der positiven realwirtschaftlichen Entwicklungen bleibt die Teuerung in den meisten Industrieländern aber bescheiden. Vor diesem Hintergrund dürfte die Geldpolitik insbesondere in Japan und in der Eurozone sehr expansiv bleiben. In den USA werden sich die monetären Bedingungen voraussichtlich schrittweise normalisieren.

Bedeutende Abwärtsrisiken bleiben bestehen

Die Nationalbank geht in ihrem neuen Basisszenario für die Weltwirtschaft davon aus, dass sich die günstige Konjunkturentwicklung fortsetzt. Dieses vorsichtig optimistische Basisszenario unterliegt weiterhin bedeutenden Abwärtsrisiken, die auf politische Unsicherheiten sowie strukturelle Probleme in verschiedenen Industrieländern zurückzuführen sind.

Schweizer Wirtschaft dürfte 2017 um 1.5% wachsen

Gemäss der ersten Quartalsschätzung der nationalen Buchhaltung haben sich die positiven Impulse aus dem Ausland auch im ersten Quartal 2017 nur teilweise auf die Schweizer Wirtschaft übertragen. Das BIP-Wachstum festigte sich zwar etwas, blieb aber aufs Jahr hochgerechnet mit 1.1% verhalten, nachdem es schon in der zweiten Jahreshälfte 2016 schwach gewesen war. Die verfügbaren Wirtschaftsindikatoren deuten jedoch auf eine etwas robustere Konjunkturdynamik hin. Für das Jahr 2017 rechnet die Nationalbank unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1.5%.

Ungleichgewichte am Immobilienmarkt sind ähnlich gross wie 2014

Das Wachstum der Hypothekarkredite blieb im ersten Quartal 2017 auf einem relativ tiefen Niveau konstant, und die ruhigere Preisdynamik bei den Wohnliegenschaften setzte sich fort. Gleichzeitig sind die Ungleichgewichte auf diesen Märkten in den vergangenen Quartalen aufgrund der Entwicklung der Fundamentalfaktoren sowie der insgesamt verhaltenen Dynamik am Hypothekar- und Wohnliegenschaftsmarkt leicht gesunken.

Die Ungleichgewichte sind jedoch immer noch ähnlich hoch wie im Jahr 2014, als der sektorielle antizyklische Kapitalpuffer auf 2% festgelegt wurde. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklungen auf diesen Märkten weiterhin aufmerksam und prüft regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden muss.

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