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Die Gruppe Mobiliar zeigt sich mit dem Geschäftsjahr 2015 zufrieden

Donnerstag, 07.04.2016

Die Gruppe Mobiliar konnte im Geschäftsjahr 2015 beim Prämienvolumen leicht und beim technischen Ergebnis massiv zulegen. Finanzielles Ergebnis und Reingewinn fielen dagegen stark negativ aus.

Die Gruppe Mobiliar hat 2015 das Bruttoprämien-Volumen Nicht-Leben und Leben insgesamt um 1.3% auf 3,518 Milliarden Franken gesteigert. Stark verbessert hat sich auch das technische Ergebnis, das um 249.2% auf 201,5 Millionen Franken zunahm. Der konsolidierte Jahresgewinn aber fiel mit 383,4 Millionen Franken um rund einen Drittel (35.7%) tiefer als im Vorjahr aus. Das Vorjahresergebnis von 596,4 Millionen Franken beinhaltete allerdings einen einmaligen Sondereffekt von 161,4 Millionen Franken aus der Veräusserung der Beteiligung an Nationale Suisse, wie die Mobiliar betont. Sie führt den «erneut hohen Gewinnausweis» in erster Linie auf das versicherungstechnische Ergebnis zurück.

Wachstum im Nicht-Lebengeschäft wird von Motorfahrzeugversicherungen angeheizt

Im Nicht-Lebengeschäft konnte die Mobiliar ihre Position in der Schweiz mit einem erneuten Marktanteilsgewinn um 0.5 Prozentpunkte auf 18.2% weiter festigen und ihre Stellung in der Sachversicherung mit einem Anteil von 28.7% halten. Die Bruttoprämien verzeichneten eine Steigerung von 3.3% (Vorjahr 3.7%) auf 2,743 Milliarden Franken. Zu diesem Ergebnis trugen vor allem ein starkes Neugeschäft und eine weiterhin stabile Austrittsquote bei. Die Schadenbelastung ging im Vergleich zum Vorjahr um 1.7 Prozentpunkte auf 61.6% zurück. Das Verhältnis von Schadenaufwand zu Prämien lag damit unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die höheren Prämieneinnahmen und der günstige Schadenverlauf führten zu einem sehr guten technischen Ergebnis von 290.9 Millionen Franken (+44.0%). Der Kostensatz ging von 27.2% auf 25.8% zurück. Die Combined Ratio verbesserte sich von 91.9% auf 88.7%.

Rund zwei Drittel des Wachstums steuerten die Produkte des Kundensegments Privat-personen und dabei insbesondere die Motorfahrzeugversicherungen bei. Die Haupt-wachstumstreiber im Segment Geschäftskunden waren insbesondere die Personen-versicherungen und die Betriebsversicherungen für KMU.

Lebengeschäft profitiert vom Risiko-Rückversicherungsgeschäft

Die Mobiliar konnte ihre Leaderposition im Risiko-Rückversicherungsgeschäft von Vorsorgeeinrichtungen in einem gesamthaft rückläufigen Markt mit einem Marktanteil von rund 30% sichern. Die führende Stellung im Bereich der Risiko-Todesfallversicherungen konnte mit einem Marktanteil von über 24% ebenfalls gehalten werden. In der privaten Vorsorge konzentriert sich die Mobiliar weiterhin auf die Risikoversicherungen und den weiteren Ausbau der Sparversicherungen mit wiederkehrenden Prämien. In der beruflichen Vorsorge fiel das Volumen der Jahres- und der Einmalprämien im Vorjahresvergleich tiefer aus.

Geschäft der beruflichen Vorsorge entwickelt sich rückläufig

Die Bruttoprämien beliefen sich auf 774.8 Millionen Franken (Vorjahr 818.4 Millionen Franken). Die Abnahme resultierte hauptsächlich aus dem Geschäft der beruflichen Vorsorge, welches sich sowohl bei den Jahres- als auch bei den Einmalprämien rückläufig entwickelte.

In der privaten Vorsorge verzeichnete das Prämienvolumen insgesamt eine Steigerung von 3.2% (Vorjahr 3.0%). Ein hohes Wachstum von 8.0% (Vorjahr 3.6%) wurde im Geschäft mit wiederkehrenden Einzelprämien erzielt. Damit konnte die Mobiliar das durchschnittliche Marktwachstum von 1.0% deutlich übertreffen.

Dieser Erfolg ist auf den Ausbau des Sparversicherungsgeschäfts mit periodischen Prämien zurückzuführen, insbesondere auf die im Mai 2015 Jahres neu eingeführte Sparversicherung mit transparenter Erfolgsbeteiligung und das Angebot an fondsgebundenen Sparversicherungen mit Garantie. Das Geschäft mit Einmalprämien ging stark zurück und verkam aufgrund des tiefen Zinsumfelds praktisch zur Bedeutungslosigkeit.

Technisches Ergebnis im Leben-Geschäft hat sich erhöht

Das technische Ergebnis erhöhte sich im Vorjahresvergleich von -144.3 Millionen Franken auf -89.4 Millionen Franken. Zu dieser Verbesserung führten in erster Linie tiefere Aufwendungen für Leistungen – eine grössere Anzahl Fälle konnte ohne grosse Kostenfolge abgeschlossen werden – in der beruflichen Vorsorge. Das technische Ergebnis beinhaltet bereits Überschussbeteiligungen für die Versicherten in Höhe von 59.5 Millionen Franken (Vorjahr 43.3 Millionen Franken). Der Kostensatz für eigene Rechnung belief sich auf 16.1% (Vorjahr 15.8%).

In der privaten Vorsorge gingen die Aufwendungen für Invalidität auf tiefem Niveau weiter zurück. Auch die Leistungen für Todesfälle fielen im Vorjahrjahresvergleich tiefer aus. In der beruflichen Vorsorge hingegen stieg die Belastung für Todesfälle deutlich an.

Abschreibungen auf Kapitalanlagen schmälern das Finanzgeschäft

Das Anlagegeschäft weist einen Ergebnisbeitrag von 234.9 Millionen Franken aus (Vorjahr 433.2 Millionen Franken ohne Sondereffekt «Nationale Suisse»). Der Rückgang ist hauptsächlich auf höhere Abschreibungen auf Kapitalanlagen – insbesondere auf Aktien und Gold – sowie Veräusserungsverluste zurückzuführen.

Auf durchschnittlich investierten Kapitalanlagen zu Buchwerten von 15,863 Milliarden Franken erzielte das Finanzgeschäft eine Anlagerendite von 1.5% (Vorjahr 2.9%). Die Performance belief sich auf 2.3% (Vorjahr 6.7%). Der Ertrag aus Kapitalanlagen ging um 9.9% auf 429.2 Millionen Franken zurück. 

Hauptfaktoren für den «Anlageerfolg» waren der Wertschriftenertrag in Höhe von 190.3 Millionen Franken, der Immobilienertrag von 78.9 Millionen Franken sowie Verkaufsgewinne (vorwiegend aus Aktien, Aktienfonds und Obligationen) von 119.5 Millionen Franken.

Der Ertrag aus Zuschreibungen betrug 10.3 Millionen Franken und lag somit tiefer als im Vorjahr (29.0 Millionen Franken). Der Aufwand aus Kapitalanlagen fiel mit 190.2 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr (58.8 Millionen Franken) markant höher aus. Die Zunahme resultierte insbesondere aufgrund von Abschreibungen, die sich im Berichtsjahr auf 111.2 Millionen Franken (Vorjahr 24.7 Millionen Franken) beliefen.

Finanzielles Ergebnis fällt massiv schwächer aus

Das finanzielle Ergebnis (inkl. Sondereffekt Veräusserung Beteiligung Nationale Suisse) brach um insgesamt 60.5% auf 234.9 Millionen Franken ein. Als Grund nennt die Mobiliar höhere Abschreibungen auf Kapitalanlagen, insbesondere auf Aktien und Gold, sowie Veräusserungsverluste, hauptsächlich aus Aktien.

Eigenkapital und Solvenz sind solide

Das konsolidierte Eigenkapital erhöhte sich von 4,555 Milliarden Franken um 5.1% auf 4.789 Milliarden Franken. Die Eigenkapitalrendite beläuft sich auf 8.2% (Vorjahr 10.5%, unter Ausklammerung des Sondereffekts Nationale Suisse).

Wie die Mobilar betont, lägen die anrechenbaren Eigenmittel bei sämtlichen Versicherungsgesellschaften der Gruppe weit über den geforderten Eigenmitteln. Die Solvabilität I der Gruppe wurde gemäss der per 1. Juli 2015 vom Bundesrat revidierten Aufsichtsverordnung letztmals per 30. Juni 2015 für die Gruppe Mobiliar berechnet. Die Gruppe erfüllte die Eigenkapitalanforderungen zu diesem Zeitpunkt zu 632% (626% per 31. Dezember 2014).

Auch die mit dem Schweizer Solvenztest (SST) ermittelte Risikotragfähigkeit zeigt sowohl für die Einzelgesellschaften als auch für die Gruppe Mobiliar komfortable Überdeckungen auf. Berechnet mit einem internen Modell nach SST-Prinzipien beträgt der Quotient für die Gruppe über 300%.

Bilanzsumme hat sich erhöht

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 3,5% auf 17.867 Milliarden Franken. Beinahe die Hälfte aller Kapitalanlagen, nämlich 8.072 Milliarden Franken, ist in festverzinslichen Wertschriften angelegt. Diese sind zu Amortized-Cost bewertet, wie die Mobiliar erklärt, ausser es bestehe die Absicht zur vorzeitigen Veräusserung oder es gebe Zweifel an der Zinszahlungs- und Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners. Die Anlagen in Aktien und Fondsanteile stiegen um 15.4% auf 3.238 Milliarden Franken. Die versicherungstechnischen Rückstellungen wurden nach bisheriger Praxis vorsichtig dotiert. 

Die Trianon AG ist akquiriert worden

Wie im Herbst 2015 angekündigt, übernahm die Mobiliar per Anfang Januar 2016 die Trianon AG mit 120 Mitarbeitenden in Renens und Zürich. Das Unternehmen wird als Tochtergesellschaft innerhalb der Gruppe Mobiliar geführt. Mit der Akquisition dieses Schweizer Unternehmens für Lösungen im Personalbereich und in der beruflichen Vorsorge will die Mobiliar ihre Angebotspalette erweitern.

Mobiliar ist für die Zukunft optimistisch

Wie CEO Markus Hongler erklärt, wolle die Mobiliar den eingeschlagenen Weg fortführen und ihre Servicequalität weiter ausbauen. Dabei nutze sie die Möglichkeiten des digitalen Fortschritts. So biete sie ihre Dienstleistungen auf allen Kanälen an. Die persönliche Betreuung erfolge jedoch weiterhin vor Ort, durch eine ihrer 79 Generalagenturen, die an insgesamt mehr als 160 Standorten in der Schweiz zu finden seien.

Über die Gruppe Mobiliar

Die Mobiliar ist die älteste private Versicherungsgesellschaft des Landes und seit ihrer Gründung 1826 genossenschaftlich verankert.

Die Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG ist in Bern, die Schweizerische Mobiliar Lebensversicherungs-Gesellschaft AG in Nyon domiziliert. Zur Gruppe gehören ferner die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG, die Protekta Rechtsschutz-Versicherung AG, die Protekta Risiko-Beratungs-AG, die Mobi24 Call-Service-Center AG und die XpertCenter AG, alle mit Sitz in Bern sowie Trianon AG mit Sitz in Renens.

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