Anleger zeigten sich am Montag enttäuscht vom europäischen Bankenstresstest. Der Aktienkurs der italienischen Grossbank Unicredit, zu der die deutsche Hypovereinsbank gehört, fiel um mehr als 8%; die Aktie wurde zeitweise vom Handel ausgesetzt. Auch die Kurse von Deutsche Bank und Commerzbank gaben deutlich nach. Der europäische Bankenindex Euro Stoxx Banken verlor rund 3%. Die Aktien von Commerzbank und Deutsche Bank gehörten am Montag auch zu den Verlierern im Deutschen Aktienindex Dax. Beide Banken haben den Stresstest zwar bestanden, haben jedoch schwach abgeschnitten und landeten auf den letzten zehn Rängen der 51 geprüften Bankeninstitute.

Deutsche Bank und Credit Suisse Aktien fallen aus dem Index heraus

In der Folge werden die Aktien von Deutsche Bank und auch von Credit Suisse (die nicht am europäischen Bankenstresstest teilnahm) per 8. August 2016 aus dem Auswahlindex Stoxx Europe 50 entfernt, wie der Indexanbieter Stoxx am Montagabend mitteilte. Dafür werden die Titel des französischen Baukonzerns Vinci und des niederländischen Zulieferers für die Halbleiterindustrie ASML aufgenommen. Gemäss Experten war mit dieser Entwicklung zu rechnen.

Fast-Exit-Regel sorgt für Aktualität

Grund für das ausserplanmässige Ausscheiden der betroffenen Bankaktien ist die so genannte Fast-Exit-Regel. Landen Index-Titel während zwei Monaten in Folge auf Platz 75 oder schlechter in der monatlichen Selektionsliste des insgesamt 50 Unternehmen umfassenden Stoxx-Indexes, werden sie gekippt. Beide Banktitel hatten nach der Publikation ihrer Quartalszahlen, aber auch infolge des Brexit-Votums, heftige Kursverluste hinnehmen müssen. Diese Veränderung dürfte auch Konsequenzen für Fonds haben, die Indizes nachbilden. Sie werden ihre Portfolios entsprechend anpassen müssen.