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Schweizer Pensionskassen erzielten im Juli eine positive Anlagerendite

Donnerstag, 15.08.2013

Viele Pensionskassen in der Schweiz konnten die sehr schlechten Ergebnisse des Vormonats im Juli etwas kompensieren. Dabei halfen insbesondere Anlagen in Schweizer und internationale Aktien.

Mit dem Wetterhoch im Juli 2013 schlug auch die Stimmung an den Kapitalmärkten ins Positive um. Dadurch konnten die Performanceeinbussen vom vergangenen Juni teilweise wieder wettgemacht werden. Für das laufende Jahr kann gemäss UBS Pensionskassen-Barometer immer noch von einer zufriedenstellenden Rendite gesprochen werden.

Viele Kassen könnten Sollrendite noch erreichen

Die Höchststände vom Mai 2013 konnten zwar noch nicht wieder erreicht werden. Die kumulierte Jahresperformance Ende Juli liegt mit 3,7% dennoch wieder im Bereich der Sollrendite vieler Pensionskassen.

Pensionskassen mit einem Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken kommen mit einer Jahresperformance von 3,8% gemäss UBS Pensionskassen-Barometer besonders gut weg. Ihnen folgen Pensionskassen mit einem Vermögen von über einer Milliarde Franken (+3,7%) sowie Kassen mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken Vermögen (+3,2%).

Anlagen in Schweizer und internationale Aktien haben am meisten rentiert

Die Zinsen sind im Juli im Wesentlichen stabil geblieben, während sich der Schweizerfranken gegenüber den Hauptwährungen etwas festigte. Schweizer und internationale Aktien konnten die Verluste des Vormonats nicht ganz aufholen, haben im Juli aber dennoch am meisten rentiert (Aktien Ausland: +3%; Aktien Schweiz +2,3%).

Auch die Performance von Immobilien liegt mit 2,2% für das laufende Jahr im positiven Bereich. Im Juli erreichte die Rendite für Immobilien allerdings nur gerade 0,3%. Kotierte Immobilienfonds lieferten bisher allerdings lediglich eine Performance von -3,8%.

Hedge Funds konnten im Juli keinen positiven Beitrag erbringen (-1,2%); auf das Jahr gerechnet ist ihre Performance aber dennoch erfreulich (+4,5%).

Schweizerfranken Obligationen rentierten im Juli zu 0,3%; aufs Jahr gesehen lieferten sie mit -1,3% aber eine Negativperformance. So auch Obligationen in Fremdwährungen, deren Performance im Juli -0,2% betrug; die Performance fürs laufende Jahr beträgt -1,3%.

Geldpolitik dürfte expansiv bleiben

Die UBS geht davon aus, dass die US-Notenbank im Dezember 2013 mit der Reduzierung der quantitativen Lockerung (QE3) beginnen und das Programm bis zum 3. Quartal 2014 auslaufen lassen wird. Da die erste Leitzinserhöhung jedoch erst für 2015 erwartet wird, dürfte die Geldpolitik der US-Notenbank Fed laut UBS sehr expansiv bleiben.

Ein Ende der Rezession in der Eurozone erscheint der UBS immer wahrscheinlicher, da die jüngsten Konjunkturdaten eine Verbesserung des Verbrauchervertrauens und des Konsums anzeigten. Ausserdem habe die Europäische Zentralbank (EZB) angedeutet, dass die Zinsen länger auf dem aktuellen Niveau gehalten oder notfalls auch gesenkt würden.

In China rechnet die UBS infolge des nachlassenden Kreditwachstums mit einer weiteren Verlangsamung des Wachstums. Dies würde das Jahreswachstumsziel von 7,5% gefährden.

Investment-Grade- und US-Hochzins-Unternehmensanleihen bevorzugt

Die UBS bevorzugt Investment-Grade- und US-Hochzins-Unternehmensanleihen gegenüber erstklassigen Anleihen. Die Kreditsegmente werden laut UBS durch den starken Unternehmenssektor in den USA, die zyklische Erholung der US-Wirtschaft und die niedrigen Benchmarkzinsen unterstützt.

Obwohl der UBS die Renditen von Schwellenländeranleihen gegenüber US-Treasuries allmählich attraktiv erscheinen, nimmt sie infolge der anhaltenden Belastung durch die schwächeren Konjunkturdaten und die niedrigen Rohstoffpreise eine neutrale Haltung ein.

Aktien übergewichten

Die UBS rät zur Übergewichtung von Aktien. Regional seien die USA und Japan zu bevorzugen. Die UBS erwartet, dass US-Aktien von der Erholung der Binnenwirtschaft profitieren und rechnet mit einem Gewinnwachstum von je 7% bis 8% in den Jahren 2013 und 2014.

In Japan erhalten die Aktienkurse laut UBS vom nachhaltigen Gewinnwachstum, der politischen Klarheit nach dem Erfolg der von der LDP geführten Regierung bei den Oberhauswahlen sowie den anhaltenden geldpolitischen Impulsen der Bank von Japan Auftrieb.

Australien, der von der UBS am wenigsten bevorzugte Markt, ist laut UBS relativ teuer; der Rückgang der Rohstoffpreise belaste den grossen Rohstoffsektor des Landes.

Präferenz liegt bei US- und kanadischem Dollar

Die UBS hält an der Übergewichtung im USD und im CAD fest; sie sollten von der soliden Wirtschaftslage in Nordamerika und der potenziellen Reduzierung von «QE3» später in diesem Jahr profitieren.

Infolge der Tendenz der EZB zu einer expansiveren Geldpolitik rechnet die UBS mit einer Abschwächung des Euros in den kommenden Monaten.

Der AUD habe zwar schon erheblich nachgegeben, soll gemäss UBS aber noch weiter fallen, weshalb sie eine Untergewichtung empfiehlt. Als Grund nennt die Bank die schwachen Rohstoffpreise und das schwindende Verbrauchervertrauen in Australien, welche das Wachstum belasten würden. Gemessen an der Kaufkraftparität notiere die Währung nach wie vor mehr als 20% über dem fairen Wert.

Rohstoffe scheinen derzeit unattraktiv

Die UBS rechnet für das 2. Halbjahr insgesamt mit weitgehend unveränderten Rohstoffpreisen. Energie- und Basismetallpreise würden vermutlich aber unterstützt, während Edelmetalle und landwirtschaftliche Rohstoffe weiter unter Druck geraten könnten. Das Risiko-Rendite-Verhältnis sei für Rohstoffanleger in den nächsten sechs Monaten recht unattraktiv.

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