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Renditen von Schweizer Pensionskassen haben etwas zugelegt

Donnerstag, 11.10.2012

Schweizer Pensionskassen haben im September wieder eine erfreulichere Performance erzielt. Doch nur in diesem Jahr sowie 2009 reichten die Renditen aus, um den Vorsorgezweck ausreichend zu erfüllen.

Nach 0,15% im August lag die durchschnittliche Rendite von Schweizer Pensionskassen im September wieder bei 0,63%. Dabei erzielten kleine Pensionskassen mit einem Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken (+0,67%) eine bessere Rendite als grosse Kassen (0,59%) mit über einer Milliarde Franken Vermögen. Der Mai bleibt damit der bislang einzige Monat mit einer negativen Rendite in diesem Jahr, wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist.

Renditen reichen für Vorsorgezweck mehrheitlich nicht aus

Die Jahresperformance aller erfassten Pensionskassen liegt damit für 2012 bei 5,9%. Seit 2007 hätten die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen jedoch nur 2012 und 2009 (10,6%) Renditen erwirtschaftet, die zur Erfüllung des Vorsorgezwecks als ausreichend bezeichnet werden könnten, hält die UBS fest.

Aktien rentierten am besten

Hedge Funds schnitten im September mit einer Rendite von -0,80% am schlechtesten ab, gefolgt von Anleihen, deren Renditen sowohl bei Schweizerfrankenobligationen als auch bei Fremdwährungsanleihen bei 0,04% lag. Die UBS führt dies auf das tiefe Zinsniveau zurück. Weit besser rentierten dagegen Aktien (Ausland + 2,05%, Schweiz +1,83%) sowie Immobilien (+ 0,10%).

Die leichte Erstarkung des Euro und die geringe Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken hätten sich weitgehend kompensiert, sodass insgesamt kein negativer Währungseffekt resultiert habe, berichtet die UBS.

UBS gibt sich verhalten optimistisch

Wie die UBS in Ihrem Anlageausblick schreibt, sei das wirtschaftliche Umfeld im September von Zentralbankmassnahmen dominiert worden. So habe die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Outright Monetary Transactions- bzw. Anleihen-Aufkaufprogramm angekündigt, welches die Risikoprämien von Anleihen der Länder tief hält, die ein offizielles Hilfsprogramm in Anspruch nehmen. Später habe die US-Notenbank (Fed) unbefristete Massnahmen der quantitativen Lockerung (QE3) beschlossen, in deren Rahmen sie hypothekarisch besicherte Wertpapiere (MBS) von Agencies kaufen will. Und die Bank of Japan habe ihr Programm der quantitativen Lockerung um 10 Billionen Japanische Yen aufgestockt. Durch diese Massnahmen seien die Extremrisiken zwar klar reduziert worden. Der globale Wachstumsausblick bleibe jedoch uneinheitlich.

Aussichten für Unternehmensanleihen besser als für Staatsanleihen

Unternehmensanleihen profitieren laut UBS nach wie vor von soliden Bilanzen und niedrigen Ausfallraten. Die Kreditrisikoprämien seien zwar etwas geschrumpft und hätten sich damit den langfristigen Durchschnitten angenähert. Die UBS rechnet jedoch weiterhin mit guten Erträgen bei US-Hochzins- und Investment-Grade-Unternehmensanleihen.

Bei USD-Staatsanleihen aus Schwellenländern, einer seit Längerem übergewichteten Position, raten die Analysten jedoch zu Gewinnmitnahmen, da diese ihren fairen Wert erreicht hätten.

Dagegen bestätigt die UBS ihre Bevorzugung von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern, die bei der jüngsten Rally der Staatsanleihen dieser Märkte zurückgeblieben seien. Während die Renditen von Staatsanleihen im Laufe der Zeit nur allmählich steigen würden, seien die Aussichten für Unternehmensanleihen wesentlich besser.

UBS setzt auf US-Aktien

Die USA blieben infolge der relativ günstigen Gewinnaussichten und der besseren Prognosen für das Wirtschaftswachstum ihr bevorzugter Markt, so die UBS weiter. Schwellenmarktaktien seien seit Jahresbeginn zwar hinter Industrieländertiteln zurückgeblieben. Die UBS geht jedoch davon aus, dass die Region durch die weiteren Liquiditätsspritzen der Zentralbanken in aller Welt unterstützt werde und die Talsohle erreicht habe. Kanada und Australien seien infolge rückläufiger Gewinne die am wenigsten bevorzugten Regionen.

Britisches Pfund und Kanadischer Dollar werden favorisiert

Seit dem 12. September bevorzugt die UBS den Dollar gegenüber dem Euro aufgrund der geringeren Extremrisiken für die Eurozone und der weiteren Runde der quantitativen Lockerung in den USA nicht mehr. Die Risiken für die beiden Währungen seien jetzt ausgewogen.

Das Britische Pfund und der Kanadische Dollar bleiben hingegen Favoriten, wie die UBS erklärt, während der Japanischer Yen infolge der Abschwächung der japanischen Wirtschaft und vermutlicher weiterer Lockerungen der Bank of Japan am wenigsten attraktiv sei.

UBS wertet Rohstoff-Anlagen neutral

Die UBS hebt Rohstoffe auf neutral an, indem sie die Untergewichtung des Energiesegments schliesst. Die verstärkten geldpolitischen Impulse in aller Welt würden die Rohstoffpreise in den kommenden sechs Monaten weiter nach oben treiben, ist die UBS überzeugt. Für einen nachhaltigen Anstieg der Rohstoffpreise müsse sich das Wachstum der Weltwirtschaft jedoch verbessern.

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