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Pensionskassen starten mit einer schwarzen Null ins neue Jahr

Mittwoch, 12.02.2014

Sinkende Obligationenrenditen und verunsicherte Aktienmärkte haben in den Bilanzen der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen Spuren hinterlassen. Die Renditen der Pensionskassen lagen im Januar im Schnitt bei 0.08%.

Trotz positiver Konjunktur- und Wirtschaftsprognosen hat das neue Jahr für die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen eher verhalten begonnen. Ihre Renditen lagen im Januar 2014 im Schnitt bei 0.08%. Am schlechtesten schnitten Kassen mit über einer Milliarde Franken Anlagevermögen ab (+0.04%), gefolgt von Kassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken (+0.06%). Besser performten Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken (+0.16%).

Nicht alle Kassen konnten Rückschläge von 2008 bereits ausgleichen

Im Januar des Vorjahres erzielten alle Vorsorgeeinrichtungen eine positive Rendite. Dies ist im Januar 2014 nicht allen gelungen. Die Streuung der Erträge habe sich zudem weiter erhöht, was auf eine zunehmende Unsicherheit hindeute, wie die UBS in ihrem Pensionskassen-Barometer schreibt.

Zwar hätten die vergangenen beiden Anlagejahre die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen mit überdurchschnittlichen Erträgen finanziell gestärkt. In einigen Fällen hätten die guten Resultate jedoch kaum ausgereicht, um die Rückschläge von 2008 vollständig zu verkraften, so die UBS weiter.

Fremdwährungsobligationen rentierten am besten

Nach den deutlichen Zinsavancen vom vergangenen Jahr haben sich die Renditen im Januar global um 20 bis 40 Basispunkte zurückgebildet und den Obligationen zu einer kurzen Hausse verholfen. Fremdwährungsobligationen rentierten im Januar 2014 mit 1.75%, Schweizerfrankenobligationen mit plus 1.39%.

Die Aktienmärkte konsolidierten dagegen und verloren leicht an Terrain. Aktien Schweiz rentierten noch mit plus 0.04%, während ausländische Aktien 2.59% an Wert verloren. Die Währungen – mit Ausnahme eines um über 4% anziehenden Japanischen Yens – verhielten sich mehrheitlich stabil.

Hedge Funds vermochten aus dem etwas unsicheren Marktgeschehen erneut einen Nutzen zu ziehen. Ihre Rendite lag bei 1.24%. Auch Immobilienanlagen lieferten eine robuste Monatsperformance von 0.43%.

Weltkonjunktur soll 2014 weiter zulegen

Die UBS beurteilt die Aussichten der Weltwirtschaft im Jahr 2014 zuversichtlich und rechnet mit einer Beschleunigung des Bruttoinlandprodukt-Wachstums von 2,5% im Jahr 2013 auf 3,4% in diesem Jahr. Der US-Privatkonsum wird ihrer Ansicht nach signifikant anziehen, während die Inflation in den nächsten sechs Monaten unter dem Ziel der US-Notenbank (Fed) von 2% bleiben dürfte. Die quantitative Lockerung (QE3) werde voraussichtlich bis zum 4. Quartal 2014 beendet. Die erste Zinserhöhung der Fed erwartet die UBS jedoch nicht vor Mitte 2015.

Die Wirtschaft der Eurozone wird laut UBS ebenfalls wachsen, da die fiskalische Belastung weiter nachlasse und die EZB einen glaubwürdigen Auffangmechanismus gegen ein Auseinanderbrechen der Eurozone biete. In China werde sich das Wachstum wohl bei über 7,5% (im Vorjahresvergleich) stabilisieren.

UBS bevorzugt Aktien USA und Eurozone

Die positive Konjunktur werde globalen Aktien dabei helfen, weiter zuzulegen, wie die UBS annimmt. Die solide Binnennachfrage werde die Gewinne der US-Unternehmen 2014 um rund 8% nach oben treiben. In der Eurozone stehen die Gewinnmargen laut UBS zwar noch unter Druck. Es gäbe jedoch erste Anzeichen für eine Wende und einen grossen Spielraum für Verbesserungen im Jahr 2014. Die UBS gewichtet Aktien der USA und der Eurozone gegenüber Grossbritannien und der Schweiz über, welche als defensivere Märkte der Expansionsphase des aktuellen Konjunkturzyklus etwas hinterherhinkten.

UBS rät zu taktischen Übergewichtungen in Investment-Grade- und US-Hochzinsanleihen

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht habe die Erwartungen enttäuscht und einen Rückgang der Benchmarkrenditen verursacht, wie die UBS erläutert. Sie rechnet jedoch weiterhin mit einem allmählichen Anstieg im Laufe des Jahres 2014, da sich die Weltwirtschaft beschleunige und die Fed ihre Anleihenkäufe reduziere. Sie rechnet mit sehr moderaten Gesamtrenditen für erstklassige Anleihen und rät zu taktischen Übergewichtungen in Investment-Grade- und US-Hochzinsanleihen, finanziert durch Untergewichtungen in erstklassigen Anleihen. Aufgrund der rekordtiefen Ausfallquoten und der konstruktiven fundamentalen Einschätzung würden diese Sektoren bei den aktuellen Kreditrisikoprämien (Spreads) eine gute Kompensation für ihre Risiken bieten, so die UBS.

UBS ist im britischen Pfund übergewichtet

Aufgrund der anhaltenden Stärke der britischen Wirtschaft und der attraktiven Bewertung ist die UBS im britischen Pfund gegenüber dem Schweizer Franken übergewichtet. Im Yen ist sie dagegen untergewichtet, da sie von weiteren geldpolitischen Lockerungsmassnahmen der Bank of Japan (BoJ) im 2. Quartal 2014 ausgeht. Dies stehe im Gegensatz zur geldpolitischen Haltung der US-Notenbank, welche im Laufe von 2014 eine weniger expansive Linie verfolgen werde. Die UBS ist deshalb im US-Dollar gegenüber dem Yen übergewichtet.

Sie ist zudem der Überzeugung, dass sich das Währungspaar EUR / USD in den kommenden Monaten in seiner jüngsten Kursspanne von 1,30 bis 1,38 halten werde, da die allmähliche Gesundung der Wirtschaft in der Eurozone durch die Reduzierung der Anleihenkäufe durch die FED aufgewogen werde.

UBS bevorzugt Platin und Palladium

Für Rohstoffe sieht die UBS 2014 kaum Aufwärtspotenzial. Das reichliche Angebot und die begrenzte Nachfrage würden die Preise für Energie und Agrarrohstoffe in den kommenden Monaten nach oben eindämmen. Platin und Palladium zählen indes zu ihren bevorzugten Rohstoffen.

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