Sie befinden sich hier: Startseite » Aktuelle Themen » Artikel

Pensionskassen investierten 2014 vermehrt in nachhaltige Anlagen

Mittwoch, 13.05.2015

Nachhaltige Anlagen haben 2014 kräftig zugelegt und erreichen in der Schweiz nun ein Marktvolumen von 71,3 Milliarden Franken. Profitiert haben davon alle nachhaltigen Anlagestrategien. Der Marktanteil institutioneller Investoren ist gestiegen.

Der Aufwärtstrend am Markt für nachhaltige Vermögensanlagen hält ungebrochen an. Demnach erreichte der Markt Ende 2014 ein Rekordvolumen von 71,3 Milliarden Franken, was einem Plus von 26% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies zeigen die Jahresstatistiken des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Bei nachhaltigen Anlagen werden neben finanziellen Kennzahlen auch ökologische, soziale und governance-bezogene Kriterien berücksichtigt.

Pensionskassen sind starke Investoren

Der Markt für nachhaltige Anlagen ist somit das dritte Jahr in Folge im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Zu dem Plus haben insbesondere institutionelle Investoren beigetragen, von denen Patrick Wirth, FNG-Vizepräsident und Leiter des FNG Schweiz, auch künftig starke Wachstumsimpulse erwartet.

Laut FNG-Marktbericht ist der Anteil der institutionellen Investoren am Markt für nachhaltige Anlagen mittlerweile auf 63% gestiegen, während die privaten Anleger relativ verloren haben. Ihr Anteil ist von 41% im Vorjahr auf nun 37% gesunken, was im europäischen Vergleich jedoch ein weiterhin hoher Wert ist. Die stärkste Gruppe unter den institutionellen Investoren sind auch 2014 Anlagestiftungen und betriebliche Pensionsfonds, gefolgt von kirchlichen Institutionen und von Wohlfahrtsorganisationen.

Ausschluss-Strategie ist am beliebtesten

Der Investmentansatz, Anlagen auf ihre Konformität hin mit bestimmten Normen, etwa dem UN Global Compact, zu überprüfen, war im vergangenen Jahr besonders verbreitet, wie Ingeborg Schumacher-Hummel, Mitglied im FNG-Vorstand, berichtet. Der beliebteste Ansatz sei aber nach wie vor gewesen, gewisse Unternehmen, Branchen oder Länder vom Investment-Universum auszuschliessen. Danach sei die Best-in-Class-Strategie gefolgt, bei der die besten Unternehmen einer Branche, Kategorie oder Klasse basierend auf Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt werden.

Die Stimmrechtsausübung ist den FNG-Zahlen zufolge 2014 auf Platz drei vorgerückt. Bei diesem Ansatz geht es darum, über die Aktionärsrechte auf Generalversammlungen Einfluss auf die Nachhaltigkeits-Performance von Unternehmen zu nehmen. Darauf zielt auch ein langfristig angelegter Dialog mit Unternehmen ab.

Schweizer Investoren holen auf

Laut Patrick Wirth gewinnen diese beiden Anlagestrategien an Relevanz. Immer mehr Asset Manager formalisierten ihre Ansätze und veröffentlichten die entsprechenden Richtlinien. Das FNG habe für den aktuellen Marktbericht zudem erstmals Daten über Stimmrechtsausübung und Engagement unabhängig von einzelnen Produkten erhoben. Dies habe gezeigt, dass sich die Schweiz in diesem Bereich auch im europäischen Vergleich weiter vorne einreihe.

Anzeige
 
Twitterdel.icio.usgoogle.comLinkaARENAlive.comMister Wong
Copyright © 2011-2024 vorsorgeexperten.ch. Alle Rechte vorbehalten.