Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält den Leitzins unverändert bei 0.25% bis 0.50%. Die Entscheidung sei mit neun zu eins Stimmen gefallen, wie die Zentralbank mitteilte. Fed-Chefin Janet Yellen hatte eine Zinserhöhung ursprünglich für Juni oder Juli dieses Jahres angedeutet.

Fed behält sich Zinserhöhung noch in diesem Jahr vor

Auf kurze Sicht habe sich das Risiko für den US-Wirtschaftsausblick verringert, wie die Fed erklärte. Ihre Wirtschaftsprognose fiel positiver aus als noch vergangenen Juni. Der Arbeitsmarkt sei stärker geworden und der private Konsum sei stark gewachsen, wie sie betonte. Beobachter deuten dies als Hinweis, dass sich die Fed eine Erhöhung noch in diesem Jahr offen hält. Experten rechnen aber nicht vor dem vierten Quartal – frühestens im September – mit einer Anhebung der Zinsen. Gründe könnten die Entwicklungen in den Schwellenländern sowie die Auswirkungen des EU-Austrittsvotums der Briten auf die amerikanische Wirtschaft sein.

Brexit dürfte kaum Auswirkungen haben

Dabei dürfte der Brexit kaum Auswirkungen auf die reale US-Wirtschaft haben. Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe, schätzt, dass zwischen 2017 und 2019 kumuliert maximal 0.2% des amerikanischen Bruttoinlandprodukts (BIP) auf das Brexit-Konto gehen könnten.

Fed hält Zinsen seit Jahren tief

Die Fed hatte den Leitzins im Zuge der Finanzkrise vor acht Jahren auf das Rekordtief von 0.00% bis 0.25% gesenkt. Vergangenen Dezember hob sie den Zins dann erstmals wieder an. Seitdem hat sie auf weitere Zinserhöhungen verzichtet. Der US-Dollar legte nach der Fed-Sitzung geringfügig zu und stieg zum Euro auf 1,0964 Dollar.