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Die Schweizer Wirtschaft dürfte sich 2018 beleben

Donnerstag, 01.02.2018

Die UBS-Ökonomen erwarten für 2018 eine deutliche Belebung der Wirtschaft. Gründe dürften die Abschwächung des Frankens und die weltweit robuste Konjunktur sein. Die Nationalbank könnte Ende 2018 erstmals den Leitzins erhöhen.

Das UBS Chief Investment Office Wealth Management (UBS CIO) rechnet für 2018 mit einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts von 1.8%. Laut den Ökonomen profitiert die hiesige Wirtschaft von einer robusten globalen Konjunktur und der deutlichen Abwertung des Schweizer Frankens seit Mitte 2017. Die wichtigen Zentralbanken haben zudem begonnen, ihre Geldpolitik dank der weiterhin moderaten Inflationsentwicklung graduell zu normalisieren, was den globalen Aufschwung unterstützt. Die Europäische Zentralbank (EZB) dagegen dürfte ihr Anleihenkaufprogramm 2018 zwar beenden, ihre Leitzinsen aber erst Ende 2019 erhöhen.

Schwächerer Franken und stärkere Wirtschaftsauslastung fördern Aufschwung

Vom freundlichen Konjunkturverlauf im Ausland wird nach Ansicht der Ökonomen auch die hiesige Exportindustrie profitieren. Sie sehen bereits erste positive Entwicklungen in der Industrie sowie im Tourismus. Auch dem Arbeitsmarkt soll der wirtschaftliche Rückenwind helfen. Eine stärkere erwartete Beschäftigungsentwicklung soll die Arbeitslosigkeit unter die 3-Prozent-Marke drücken – erstmals seit 2012. Während im letzten Jahr zu einem guten Teil die höheren Ölpreise für den Anstieg der Konsumentenpreise verantwortlich waren, sollen in diesem Jahr der schwächere Franken und die stärkere Auslastung der Wirtschaft an Bedeutung gewinnen. Die UBS-Ökonomen rechnen für das Jahr 2018 mit einer Inflationsrate von 0.6%.

SNB dürfte Zinsen erstmals im Dezember 2018 erhöhen

Die Überbewertung des Frankens gegenüber dem Euro ging letztes Jahr von 12% auf 3% zurück. Eine weitere Normalisierung der globalen Geldpolitik soll zu einer zusätzlichen Abwertung des Frankens führen. Das Potenzial ist inzwischen allerdings begrenzt, räumen die Ökonomen ein, weshalb die UBS auf zwölf Monate einen EUR/CHF-Wechselkurs von 1.23 prognostiziert. Ein schwächerer Franken gibt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Möglichkeit, ihren geldpolitischen Stimulus zu reduzieren. Deshalb erwarten die UBS-Ökonomen eine erste Zinserhöhung der SNB von -0.75% auf -0.5% im Dezember dieses Jahres. Positive Schweizer Leitzinsen erwarten die Ökonomen indes erst im Jahr 2020, nachdem auch die EZB ihre Leitzinsen erhöht haben wird.

Schweizer Wirtschaft würde von Aufschwung in Frankreich und Italien profitieren

Die Dynamik des europäischen Konjunkturaufschwungs hat die UBS-Ökonomen bereits letztes Jahr positiv überrascht. Die Schweizer Wirtschaft würde insbesondere dann profitieren, wenn die grossen Nachbarstaaten Italien und Frankreich an Fahrt gewinnen. In einem solchen Szenario könnte das Wachstum in der Schweiz gemäss den Ökonomen die 2-Prozent-Marke deutlich übertreffen.

Starker Franken und politische Spannungen stellen Risiken dar

Die Ökonomen sehen ein Risiko für die Schweizer Wirtschaft in einem möglicherweise wiedererstarkenden Franken. Diese könnte durch (geo-)politische Ereignisse hervorgerufen werden, etwa bei Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Oder aber, wenn es Italien nicht gelinge, nach den Wahlen im Frühjahr eine reformwillige und -fähige Regierung zu stellen, und sich in der Folge die Kapitalmärkte gegen Italien wenden würden.

Über die UBS CIO WM Konjunkturprognosen

Bei der Erstellung der UBS CIO WM Konjunkturprognosen haben die Ökonomen mit bei UBS Investment Research beschäftigten Ökonomen zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern.

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