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Die Preise für Wohneigentum steigen weiter – wenn auch moderater

Dienstag, 19.07.2016

Die Transaktionspreise für Wohneigentum sind im 2. Quartal 2016 erneut gestiegen. Die Marktmieten dagegen bewegen sich seitwärts. Der Erwerb von Wohneigentum bleibt wegen der tiefen Zinsen attraktiv. Die Preise dürften aber nur moderat steigen.

Der Eigenheim- und der Mietwohnungsmarkt im Kanton Zürich bewegen sich derzeit in unterschiedliche Richtungen. Der Anstieg von Eigenheimpreisen war in den letzten Quartalen zwar positiv, fiel aber nicht mehr so stark aus wie in den Boomjahren. So sind die Transaktionspreise für Wohneigentum gegenüber dem Vorjahr um 4.1% gestiegen; bei den Marktmieten nur um 0.8%. Die unterschiedliche Entwicklung der beiden Märkte zeigt sich auch an der gemessenen Insertionsdauer: Während Eigentumswohnungen bis zum Verkauf wieder etwas weniger lang inseriert werden müssen, zeigt sich die Abkühlung auf dem Mietmarkt an einer leicht höheren Insertionsdauer, wie dem Immobilienbarometer der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu entnehmen ist.

Transaktionspreise für Wohneigentum im Kanton Zürich steigen erneut

Seit Ende 2014 sind die Transaktionspreise für Wohneigentum im Kanton Zürich wiederholt gestiegen. Der ZWEX kletterte im zweiten Quartal 2016 auf 289,03 Punkte und ist gegenüber dem Vorquartal um 1.8% angestiegen. Im Vorjahresvergleich resultierte ein Preiswachstum von 4.1%. In den Seegemeinden fällt das Jahreswachstum (ZWEX See: +3.1%) tiefer aus als in den übrigen Gemeinden (ZWEX Regio: +4.5%). 

Erwerb von Wohneigentum bleibt attraktiv

Wohneigentum ist aufgrund der rekordtiefen Zinsen weiterhin attraktiv. Mit einem Zinsanstieg rechnet die ZKB vorerst nicht. Im Gegenteil: Die Zinsen für Hypotheken haben einen neuen historischen Tiefstand erreicht. Insbesondere Hypotheken mit langen Laufzeiten sind so günstig wie noch nie. Der Richtsatz für eine zehnjährige Festhypothek liegt per Ende Juni bei 1.5%; zu Jahresbeginn waren es noch 1.8% gewesen. Die 2- und die 5-jährigen Festhypotheken sind für 1.1% bzw. für 1.14% zu haben. Die Eigenheimnachfrage ist durch die verschärfte Regulierung aber nicht mehr so stark wie auch schon. Die ZKB geht daher im laufenden und kommenden Jahr nur von einem moderaten Preiswachstum aus.

Stockwerkeigentum hat sich leicht verteuert

Die Angebotspreise für Stockwerkeigentum haben sich im zweiten Quartal sowohl schweizweit (+0.8%) als auch im Wirtschaftsraum Zürich (+1.3%) erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Plus von 1.8% bzw. von 2.4%. Damit knüpft das jährliche Preiswachstum zwar nicht an die Spitzenwerte von 2009-2012 an, liegt aber etwas höher als noch 2015. Mit dem deutlichen Quartalsanstieg hat sich im Wirtschaftsraum Zürich der Rückgang des Vorquartals korrigiert.

Mietwohnungsmarkt entspannt sich 

Die Wohnungsmieten bewegen sich vielerorts seitwärts bis leicht rückwärts. So sind die Angebotsmieten gesamtschweizerisch im zweiten Quartal um 0.4% gesunken. Im Kanton Zürich betrug der Rückgang 0.6%, der Kanton Aargau verzeichnete eine Nullrunde. Auf Jahressicht resultiert ein Anstieg von nur 0.4% in der Schweiz, 0.8% im Kanton Zürich und 0.2% im Aargau. Aufgrund des Rückgangs der Zuwanderung und der starken Neubautätigkeit von Mehrfamilienhäusern in den letzten Jahren hat sich der Mietmarkt entspannt. Die Beruhigung dürfte sich laut ZKB fortsetzen.

Neugebaute Mehrfamilienhäuser sind im Aufwind

In der Schweiz werden immer weniger Einfamilienhäuser gebaut. Gab es 2005 noch durchschnittlich 4‘000 Baubewilligungen pro Quartal, sind es 2016 gerade noch halb so viele. Im Gegenzug hat der Neubau von Mehrfamilienhäusern deutlich zugenommen. Während bei den Mehrfamilienhäusern 2005 noch 8‘000 Wohnungen bewilligt wurden, sind es im zweiten Quartal 2016 gut 10‘900 gewesen. Insgesamt kam es in den letzten Quartalen wieder zu etwas mehr Baubewilligungen. Deshalb dürfte die Neubautätigkeit von 42‘000 Einheiten 2016 im nächsten Jahr auf 43‘000 Einheiten ansteigen, wie die ZKB annimmt. 

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