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Die Pensionskassen-Renditen sind im August erneut gefallen

Freitag, 13.09.2013

Schweizer Pensionskassen mussten im August einen weiteren Renditerückschlag hinnehmen. Dieser hielt sich gemessen an der in diesem Jahr bereits erzielten Rendite aber in Grenzen.

Nach einer Erholung im Juli – die Renditen im Juni lagen bei durchschnittlich -2.08% – brachte der August einen erneuten Renditerückschlag für Schweizer Vorsorgeeinrichtungen, wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist. Die Kassen erzielten im Durchschnitt eine Anlagerendite von -0.44%.

Mit einer bislang erreichten Jahresperformance von 3.20% sind Schweizer Pensionskassen aber auf gutem Weg, die erforderlichen Soll- und Zielrenditen in diesem Jahr zu erreichen, ist die UBS überzeugt. Sollte sich dieser Trend bestätigen, könnten sich die Deckungsgrade der Vorsorgewerke weiter erholen.

Kleinere Kassen schnitten besser ab

Pensionskassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken schnitten im August am besten ab (-0.43%), gefolgt von Kassen mit einem Vermögen von 300 Millionen bis zu 1 Milliarde Franken (-0.44%). Schlechter rentierten dagegen Kassen mit einem Vermögen von über 1 Milliarde Franken (-0.46%).

Aktien Ausland erlitten die grössten Verluste

Festverzinsliche Anlagen erlitten Verluste aufgrund von Zinserhöhungen in den wichtigsten Währungen. Das leichte Erstarken des US-Dollars, des Britischen Pfunds und des Japanischen Jens vermochte dies nicht zu kompensieren. Besonders schwach tendierten die in- und ausländischen Aktienmärkte. Immobilien konnten sich leicht positiv halten. Einen positiven Beitrag steuerten auch Hedge Funds bei.

UBS rechnet mit einer mehr oder minder stabilen konjunkturellen Entwicklung

Den Grund für den jüngsten kräftigen Renditeanstieg von US-Staatsanleihen sieht die UBS in der Besorgnis, die US-Notenbank Fed könnte ihre Wertpapierkäufe reduzieren. Die UBS geht davon aus, dass die Käufe ab Dezember dieses Jahres zurückgenommen und bis zum 3. Quartal 2014 beendet werden. Danach sieht sie eine Verlagerung des Schwerpunkts der US-Geldpolitik hin zu einer verstärkten Steuerung der Erwartungen über die künftigen Zinsbewegungen. Die UBS sieht die Fed Funds Rate bis weit in das Jahr 2015 hinein niedrig und das US-Wachstum dadurch unterstützt.

Die Rezession in der Eurozone ist laut UBS zwar vorbei. Frankreich, Deutschland und Portugal hätten gute Ergebnisse gemeldet; Spanien, Italien und die Niederlande befänden sich dagegen immer noch in einer Rezession. Das ungleiche Wachstum und die rekordhohe Arbeitslosigkeit stellen nach Ansicht der UBS ein grosses Probleme dar.

In China deuten die jüngsten Exportdaten gemäss UBS vorerst auf ein Ende der Wachstumsverlangsamung. Die UBS rechnet jedoch nicht mit einer Wiederbeschleunigung im 2. Halbjahr und prognostiziert ein Wachstum von 7.5% für das Jahr 2013.

Aktien USA und Japan stehen hoch im Kurs

Aktien profitieren nach Ansicht der UBS von der nachhaltigen Verbesserung des globalen Wachstums und der Unternehmensgewinne. Sie rät zu einer Übergewichtung in den USA und in Japan.

US-Unternehmen werden ihrer Meinung nach stark von der Binnennachfrage profitieren. Die Ergebnisberichte für das 2. Quartal 2013 deuteten darauf hin, dass der Markt bis Ende dieses Jahres auf ein Gewinnwachstum von 7%-8%  hinsteuere.

In Japan würden die Gewinne indes vom starken Rückgang des Yen über das letzte Jahr getragen. Das Festhalten der Bank of Japan an ihrer sehr expansiven Geldpolitik werde die Aktienmärkte unterstützen.

In australische Aktien ist die UBS dagegen untergewichtet, da sich die Gewinne ihrer Ansicht nach schwächer entwickeln als in anderen Ländern und die Bewertungen teurer sind, insbesondere bei Banken.

UBS bevorzugt globale Investment-Grade- und US-amerikanische Hochzinsunternehmensanleihen

Die Renditen von Staatsanleihen sind in den letzten Monaten kräftig angestiegen und haben das Ende der quantitativen Lockerung (QE3) vorweg genommen. Gemäss UBS werden die US-Renditen in den nächsten sechs Monaten leicht nachgeben.

Die UBS bevorzugt globale Investment-Grade- und US-amerikanische Hochzinsunternehmensanleihen. Diese böten Renditevorteile und die Möglichkeit einer Verengung der Kreditrisikoprämien im Laufe des Kreditzyklus.

Schwellenländeranleihen schätzt sie neutral ein, da diese durch Kapitalabflüsse und die Verschlechterung der Kreditratings von Unternehmen weiterhin unter Druck stünden.

US-Dollar kommt vor dem Euro

Die UBS bevorzugt den US-Dollar gegenüber dem Euro. Die Eurozone habe die Rezession zwar hinter sich gelassen und die Märkte hätten sich an ein ruhigeres Umfeld angepasst. In den USA sei das Wachstum jedoch robuster. Deshalb werde sich der Euro zum US-Dollar zwischen 1,25 und 1,35 bewegen, vorausgesetzt die Europäische Zentralbank EZB halte an ihrer Lockerungstendenz fest.

Die UBS bevorzugt zudem Britische Pfund gegenüber Schweizer Franken. Das Pfund werde von der guten Wachstumsdynamik Grossbritanniens profitieren, während der Franken nachgeben werde, sofern die Eurokrise nicht erneut aufflamme.

Die UBS zieht zudem den Kanadischen Dollar dem Australischen vor, da sich die australische Wirtschaft abschwäche und der Leitzins wohl gesenkt werde.

Goldpreis könnte weiter fallen

Nach Ansicht der UBS bieten Aktien bessere Risiko-Rendite-Aussichten als Rohstoffe. Beim Goldpreis fehle immer noch eine ausreichende Nachfrage von Finanzanlegern, sodass er in sechs Monaten auf 1150 Dollar fallen könnte.

Der Ölpreis ist Anfang des 3. Quartals 2013 infolge der saisonbedingt höheren Nachfrage und der jüngsten Eskalation in Ägypten gestiegen. Diese Faktoren könnten laut UBS in den nächsten sechs Monaten abflauen, sodass der Ölpreis wieder leicht nachgeben könnte.

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