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Die Neurentenstatistik des Bundes bestätigt sinkende Renten

Freitag, 24.11.2023

Die mittlere Pensionskassenrente der Männer ist seit 2015 um 9.5 Prozentpunkte gesunken. Auch die Rentenlücke der Frauen in der 2. Säule bleibt besorgniserregend. Noch immer erhält fast ein Drittel der Frauen keine Pensionskassen-Rente.

Die Kapitalleistungen aus der beruflichen Vorsorge (2. Säule), die nach dem gesetzlichen Rentenalter bezogen wurden, waren 2022 sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen am höchsten. Von den Personen, die 2022 eine neue Leistung bezogen haben, erhielten 44% eine Rente, 37% ein Kapital und 19% eine Kombination aus beidem. Soweit einige Ergebnisse zur beruflichen Vorsorge aus der Neurentenstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Rentenlücke der Frauen in der 2. Säule ist besorgniserregend

Eine neu ausbezahlte Altersrente aus der beruflichen Vorsorge (BV) belief sich 2022 für Frauen im Median auf 1217 Franken, für Männer auf 2077 Franken pro Monat. Dies bedeutet, 50% der ausbezahlten Renten waren höher und 50% tiefer als der jeweilige Betrag. Der Medianbetrag der von den Pensionskassen und Freizügigkeitseinrichtungen entrichteten Kapitalleistungen betrug bei den Männern knapp 153’564 Franken und bei den Frauen 65’622 Franken.

Damit bestätigt die Neurentenstatistik die Entwicklung der sinkenden Renten und die miserable Rentensituation der Frauen. Seit 2015 ist die mittlere Pensionskassenrente der Männer um 9.5 Prozentpunkte gesunken. Auch die Rentenlücke der Frauen in der 2. Säule bleibt besorgniserregend. Noch immer erhält fast ein Drittel der Frauen keine Pensionskassen-Rente. Die Hälfte der frisch pensionierten Frauen erhält eine PK-Rente von weniger als 1’217 Franken pro Monat.

Fast ein Drittel der Frauen erhält keine Pensionskassen-Rente

Die grossen Abweichungen zwischen Frauen und Männern bei den bezogenen Leistungen erklärt das BFS hauptsächlich mit den unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen. Frauen würden ihre Erwerbstätigkeit häufiger unterbrechen und mehr Teilzeit arbeiten, beides in erster Linie aus familiären Gründen. Auch der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern führe zu Differenzen bei den BV-Leistungen. Haus- und Familienarbeit, die häufiger von den Frauen übernommen werde, sei unbezahlt und habe keinen Einfluss auf die Leistungen aus der Altersvorsorge.

Pensionskassen-Renten werden nicht an die Teuerung angepasst

Hinzu kommt, dass die Pensionskassen-Renten nicht an die Teuerung angepasst werden. Berücksichtig man die Teuerung, bedeutet dies seit 2015 einen zusätzlichen Wertverlust von fast 5%, wie der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB errechnet hat. Das heisst, die Renten sind kaufkraftbereinigt in den letzten acht Jahren um rund 14% gesunken. Sie reichen immer weniger zum Leben.

 

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