Sie befinden sich hier: Startseite » Aktuelle Themen » Artikel

Die Helvetia Gruppe gibt sich für die Zukunft optimistisch

Dienstag, 06.09.2016

Die Helvetia hat einen soliden Halbjahresabschluss 2016 geliefert, der die Markterwartungen insgesamt erfüllt hat. Dank einer neuen Strategie will die Gruppe über die nächsten fünf Jahre zudem agiler, kundenzentrierter und innovativer werden.

Die Helvetia Gruppe hat das Bruttoprämienvolumen im ersten Semester 2016 um 5.4% auf 5,490 Milliarden Franken gesteigert. Dieses liegt leicht über den Markterwartungen, wobei das Volumen im Nichtlebengeschäft um 3.2% und im Lebengeschäft um 7.2% (starker Absatz von Unit-linked-Produkten: +8.4%) zugelegt hat. Bei Übrige ging das Prämienvolumen hingegen um 16.3% zurück. Das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit insgesamt stieg um 8% auf 238 Millionen Franken an. Das temporär massgeblich von buchhalterischen Akquisitionseffekten beeinflusste IFRS-Ergebnis bzw. der Reingewinn in Höhe von 186.1 Millionen Franken lag mit rund 15.0% über dem Ergebnis der Vergleichsperiode und entsprach damit den Markterwartungen.

Leben-Geschäft erzielte ein besseres Ergebnis

Zur Gewinnsteigerung beigetragen hat das Lebenresultat mit einem gegenüber dem ersten Semester 2015 um 4.2% höheren Ergebnis aus Geschäftstätigkeit von 88.4 Millionen Franken. Der Anstieg resultierte aus einem besseren Zinsergebnis, das von der Senkung des Mindestzinsatzes im Schweizer Kollektiv-Lebengeschäft profitierte. Höhere zinsumfeldbedingte Nachreservierungen hatten einen gegenläufigen Effekt. Hinzu kam ein positiver Steuereffekt im Berichtsjahr.

Ergebnis im Nicht-Leben-Geschäft ging zurück

Der Geschäftsbereich Nicht-Leben zeigte eine positive versicherungstechnische Entwicklung, während das Kapitalanlageresultat rückläufig war. So sank das Nicht-Lebenergebnis im ersten Halbjahr 2016 um 4.5% auf 151.1 Millionen Franken.

Aufgrund bereits realisierter Synergien im Zuge der Integration von Nationale Suisse und Basler Österreich gelang es, den Kostensatz deutlich zu reduzieren. Die Netto Combined Ratio verringerte sich von 92.4% im Vorjahr auf 91.9%. Alle Markteinheiten wiesen Combined Ratios unter 100 Prozent aus und arbeiteten profitabel.

Specialty Markets performten schwach

Darüber hinaus verbesserte sich das Ergebnis des Bereichs Übrige Tätigkeiten um 94.5% von -22.2 Millionen auf -1.2 Millionen Franken deutlich. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf ein besseres technisches Ergebnis der Gruppenrückversicherung zurückzuführen, das im Vorjahr insbesondere von einem schlechteren Schadenverlauf belastet wurde.

Nach Segmenten stieg das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit im Heimmarkt Schweiz um 2.2% auf 172.7 Millionen Franken. In Europa entwickelte sich das Resultat im Vorjahresvergleich stabil (Halbjahr 2016: CHF 52.9 Mio.; Halbjahr 2015: CHF 53.6 Mio.), während im Segment Specialty Markets das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit von 20.1 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2015 auf 14.1 Millionen Franken im Berichtszeitraum zurückging.

Kapitalanlagen erreichten eine höhere Gesamtperformance

Der laufende Ertrag aus den Kapitalanlagen der Gruppe belief sich auf 523.3 Millionen Franken, was einer Steigerung von 20.1 Millionen Franken gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 entspricht. Die direkte Anlagerendite lag unverändert bei annualisierten 2.3%. Die gewinnwirksamen Verluste auf Kapitalanlagen summierten sich netto auf 57.6 Millionen Franken. Sie stammten praktisch nur aus dem Aktienbereich. Aufgrund der volatilen, schwächelnden Märkte blieb das Absicherungsniveau auf Aktien hoch.

Mit einem gewinnwirksamen Anlageresultat von 465.7 Millionen Franken wurde ein ansprechendes Ergebnis erwirtschaftet. Aufgrund des schwächeren ausserordentlichen Ertrags konnte der Vorjahreswert von 521.7 Millionen Franken allerdings nicht ganz erreicht werden. Demgegenüber fiel die Anlageperformance (inklusive nicht realisierte Gewinne und Verluste) mit nicht annualisierten 3.3% deutlich höher aus (Halbjahr 2015: 0.0%). Begünstigt durch die fallenden Zinsen trieben die Bonds die Performance in die Höhe.

Die Kapitalposition ist unverändert solide

Helvetia verfügt unverändert über eine solide Kapitalposition. Die SST-Quote lag per Ende 2015 in der Bandbreite von 150% bis 200%. Das Eigenkapital stieg im ersten Halbjahr 2016 gegenüber Ende 2015 von CHF 4,655 Milliarden auf 4,843 Milliarden Franken an. Die annualisierte Eigenkapitalrendite auf Basis des Ergebnisses aus Geschäftstätigkeit beträgt 9.4%.

Strategie-Programm Helvetia 2020 formuliert neue Ziele

Die Versicherungsgruppe hat im März 2016 die Strategie Helvetia 2020 lanciert. Das Strategie-Programm sieht folgende Ziele vor: Combined Ratio von <93%, Neugeschäftsmarge >1%, Volumen 10 Milliarden Franken, Kostensynergien >130 Millionen Franken, SST-Ratio von 140-180%, A-Rating, ROE von 8-11%, Dividendenquote 40-50%, kumulierte Dividende über die nächsten 5 Jahre von > 1 Milliarde Franken. Ab 1.1.2017 gibt es eine neue Gruppenstruktur, die fokussiert nach Bereichen ist.

Analysten zeigen sich zufrieden

Gemäss den Analysten der Zürcher Kantonalbank ist der Semesterabschluss solid und erfüllt die Erwartungen insgesamt. Operativ zeige sich die Nichtlebensversicherung in einer sehr guten Verfassung (gute Combined Ratio), was wesentlich auch auf den erfolgreichen Integrationsverlauf der Nationale Suisse und der Baloise-Geschäfte in Österreich zurückzuführen sei. Gut ist laut der Analysten auch die Lebensversicherung, die jedoch auch etwas unter der schlechten Kapitalmarktentwicklung leide. Bei Übrige überrasche der gute Gewinnbeitrag der Gruppenrückversicherung, und beim Reingewinn zeige sich der nur geringe Steuersatz positiv. Die Bilanz ist weiterhin sehr solid (inkl. guter Solvenz).

Anzeige
 
Twitterdel.icio.usgoogle.comLinkaARENAlive.comMister Wong
Copyright © 2011-2024 vorsorgeexperten.ch. Alle Rechte vorbehalten.