Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt den Leitzins für die Eurozone nicht unter das Rekordtief von 0.05%, wie sie gestern bekannt gab. EZB-Präsident Mario Draghi bekräftigte indes die Bereitschaft der Zentralbank, weitere geldpolitische Schritte zu unternehmen. So soll die Eurozone mit zusätzlicher Liquidität versorgt werden, um damit die Investitionsbereitschaft und somit die Wirtschaft anzukurbeln. Die EZB will ihre Bilanzsumme demnach auf rund eine Billion Euro ausweiten, womit sie wieder das Niveau von Anfang 2012 erreichen wird. Dies, nachdem die Bilanzsumme seitdem kontinuierlich verringert wurde. Gemäss Draghi werden dazu die bereits angekündigten Käufe von ABS-Wertpapieren ausreichen. Falls nötig, werde man aber auch weitere Schritte ins Auge fassen.

Draghi räumte Unsicherheiten aus

Um die Höhe dieser geldpolitischen Massnahme hatte es offenbar grosse Diskussionen gegeben und Mario Draghi wurde unterstellt, diese Zahl eigenmächtig in den Raum gestellt zu haben. Draghi machte gegenüber Medien jedoch Andeutungen, dass er die Situation unter Kontrolle habe. Es habe im Rat sehr fruchtbare Gespräche gegeben, ausserdem sei es normal, «über solche Dinge zu sprechen». Der Rat beschloss letztlich einstimmig, dass weitere Stimuli notwendig seien.

Keine neuen Fakten aber positive Interpretation der EZB-Richtlinie

Obwohl die EZB keine neuen Fakten bekannt gab, hat der Markt die klärenden Informationen in Form der neuen Elemente sowie die Kommentare von Mario Draghi als solide Vorbereitung für den Fall interpretiert, dass weitere Massnahmen der EZB erforderlich würden, wie Analysten etwa der Credit Suisse schreiben. Der Markt habe das durchaus positiv aufgenommen.