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Die Europäische Zentralbank blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2015 zurück

Freitag, 19.02.2016

Die Europäische Zentralbank konnte ihren Gewinn 2015 auf über eine Milliarde Euro steigern. Möglich machten dies insbesondere Zinserträge aus dem Anleihenkaufprogramm. Auch die Bankenaufsicht erwies sich als luktrativ.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Nettogewinn von 989 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 1,082 Milliarden Euro (+9.4%) im vergangenen Jahr gesteigert. Die Zentralbank profitierte dabei vor allem von den Zinserträgen aus dem Anleihenkaufprogramm. Die Erträge aus dem zuletzt verlängerten Anleihenkaufprogramm kletterten von 2 Millionen Euro auf 161 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der Banknotenausgabe lagen im vergangenen Jahr bei 42 Millionen Euro. Zum Gewinn beigetragen haben aber auch die Gebühren aus der Bankenaufsicht. Der Kursanstieg des US-Dollars kam der EZB ebenfalls zugute.

Rund die Hälfte des EZB-Gewinns stammt aus Zinseinnahmen

Um die Wirtschaft der Eurozone anzukurbeln und die niedrige Inflation zu bekämpfen, kauft die EZB seit März 2015 monatlich Anleihen im Wert von etwa 60 Milliarden Euro an. Sie hatte bereits 2014 besicherte Bankanleihen (Covered Bonds) und Kreditverbriefungen (ABS) angekauft.

Die Zinseinnahmen aus dem ersten Anleihenkaufprogramm (SMP) sanken allerdings von 728 Millionen Euro auf 609 Millionen Euro. Das SMP-Programm wurde 2010 zur Stützung kriselnder Eurostaaten aufgelegt und lief im September 2012 aus. Da immer mehr Anleihen auslaufen, sinken die Zinseinnahmen. Dennoch tragen sie nach wie vor mehr als die Hälfte zum Gewinn der EZB bei.

Bankenüberwachung erweist sich als äusserst lukrativ

Die EZB ist seit Herbst 2014 auch für die Bankenüberwachung im Euroraum verantwortlich. Innerhalb dieses Zeitraums haben sich die Einnahmen aus der Aufsichtstätigkeit von rund 30 Millionen Euro auf rund 277 Millionen Euro fast verzehnfacht.

Nationale Zentralbanken profitieren vom Überschuss

Die EZB überweist ihren Überschuss vollständig an die nationalen Zentralbanken. Eine erste Tranche von 812 Millionen Euro wurde bereits am 29. Januar transferiert; die restlichen 270 Millionen Euro flossen am 19. Februar 2016. Der Anteil, der auf die jeweilige Zentralbank entfällt, richtet sich nach ihrem Kapitalanteil an der EZB.

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