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«Die Credit Suisse bleibt mangels Ertragsdynamik eine reine Cost-Cutting-Story»

Donnerstag, 08.12.2016

Die Credit Suisse Group hat Analysten an ihrem Investorentag 2016 insgesamt überzeugt. Sie hat ihre Gewinnziele zwar reduziert, gleichzeitig aber weiteres Kostensenkungspotenzial angekündigt.

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hat im Oktober 2015 ihre Strategie und Pläne bekannt gegeben, um ihre Position im Private Banking und in der Vermögensverwaltung zu stärken. Anlässlich ihres Investorentages am 7. Dezember 2016 hat sie ihre Ziele für 2018 überarbeitet bzw. der Realität angepasst, wie Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) kommentieren.

Kostenreduktionsziel für die Gruppe wird erhöht

So hat die Credit Suisse ihr Kostenreduktionsziel für die Gruppe erhöht. Die Kosten auf Gruppenebene sollen nun nicht auf unter 18 Milliarden Franken gesenkt werden, sondern sogar auf unter 17 Milliarden Franken. Wie man dorthin gelangen will, spezifiziert die Grossbank nicht. Das Ziel liegt jedoch im Rahmen des Erwarteten, wie die ZKB-Analysten schreiben.

Gewinnziele im Vermögensverwaltungsgeschäft werden reduziert

Im International Wealth Management (IWM) wird das Vorsteuergewinnziel von 2,1 Milliarden auf 1,8 Milliarden Franken gesenkt. Die Credit Suisse begründet dies mit ausbleibenden Performance Fees im Asset Management. Für die Division Asia Pacific (APAC) rudert sie aufgrund der schwächeren Marktdynamik von 2,1 Milliarden auf 1,6 Milliarden Franken zurück.

Ziele für Schweizer Universalbank, Investment Banking und Global Markets werden bestätigt

Für die Schweizer Universalbank, deren Teilbörsengang 2017 ansteht, bestätigt sie das Ziel von 2,3 Milliarden vor Steuern. Die Ziele für Investment Banking (15-20% Eigenkapitalrendite; RoE) und Global Markets (10-15% RoE) werden ebenfalls bestätigt.

Im Abbau-Portfolio vermeldet die Credit Suisse weitere Fortschritte. So konnten Verschuldungsgrad (Leverage Exposure) und Risikogewichtete Aktiven (Risk-Weighted Assets; RWA) um 51 Milliarden bzw. 19 Milliarden Franken reduziert werden verglichen zum Jahreswechsel.

Konsens-Zahlen liegen immer noch unter den nun reduzierten Zielen

Für die ZKB-Analysten war schon vor einem Jahr klar, dass die damals verkündeten Ziele nur mit erheblichem Marktrückenwind erreicht werden könnten. Da bei den Transaktionsvolumina unverändert Flaute vorherrsche, müsse die Credit Suisse nun in zumindest zwei Sparten der Realität Rechnung tragen, so die Analysten. Der Marktkonsens liege aber sowohl in APAC mit 1.2 Milliarden Franken als auch im IWM mit 1.4 Milliarden Franken immer noch deutlich unter den nun verkündeten reduzierten Zielen.

Credit Suisse bleibt eine reine Cost-Cutting-Story

Bei einer Bank von der Grösse und Komplexität der Credit Suisse bestehe immer noch irgendwo Kostensparpotential, wie die ZKB-Analysten meinen, so dass das neue Ziel nicht überraschend komme. Sie gehen insgesamt davon aus, dass der Markt erleichtert sei, dass die Credit Suisse nicht länger „Luftschlössern hinterherjage“. Auf mittlere Sicht aber sei festzuhalten, dass die Credit Suisse mangels Ertragsdynamik weiterhin eine reine Cost-Cutting-Story bleibe.

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