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Der Internationale Währungsfonds warnt vor Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft

Mittwoch, 07.10.2015

Der Internationale Währungsfonds sieht die Stabilität des globalen Finanzsystems als noch nicht gesichert an. Er warnt vor wachsenden Risiken, insbesondere in den Schwellenländern, welche das Weltwirtschaftswachstum gefährden könnten.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt in seinem «Global Financial Stability Report» vom Oktober 2015 vor neuen Risiken für das weltweite Finanzsystem. Die Experten des IWF haben ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2015 daher von 3.3% auf 3.1% gesenkt.

Folgen der Finanzkrise sind noch nicht überwunden

Sie führen vor allem drei Gründe für die Abwärtsrisiken an. So seien die Folgen der Finanzkrise in den Industrienationen noch nicht ausgestanden. Sowohl die staatliche als auch die private Verschuldung seien hoch und die Eurozone zeige Schwächen in ihrer Architektur. Eine Lösung dieser Herausforderungen stehe noch aus.

Viele Schwellenländer sind überschuldet

Eine wichtige Rolle spielen nach Ansicht des IWF auch die Schwellenländer. Das Wachstum dort gehe bereits im fünften Jahr in Folge zurück. Hinzu kämen der massive Preiszerfall an den Rohstoffmärkten sowie das Ende eines unvergleichlichen Kreditbooms. Nach Einschätzung des IWF haben die Banken in den Emerging Markets bis zu drei Billionen Dollar mehr verliehen als ratsam gewesen wäre. Viele der aufstrebenden Länder hätten ihre Lage in der Vergangenheit durch flexiblere Wechselkurse, höhere Währungsreserven und umworbene Direktinvestitionen verbessert. Die Bilanzen von Firmen und Banken seien inzwischen aber ausgereizt.

Vor allem China beschäftigt die Experten derzeit. Die Volksrepublik müsse nicht nur ihr Wachstumsmodell von Export in Richtung Konsum umbauen, sondern gleichzeitig die hohe Verschuldung abbauen und die marktwirtschaftlichen Reformen vorantreiben. Gemäss den Experten fällt das chinesische Wirtschaftswachstum 2016 auf 6.3%, und damit auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren.

Ultra lockere Geldpolitik hat die Finanzmärkte geschwächt

Die anhaltend tiefen Zinsen haben die Risikoprämien zudem weltweit und quer durch alle Vermögensklassen hindurch massiv schrumpfen lassen. Der IWF befürchtet nun, dass sich diese Prämien schlagartig wieder ausweiten könnten. Die Folge wäre ein Kreislauf aus Notverkäufen, Rückzug der Investoren und steigender Volatilität. Die Märkte seien gegenüber solchen Kursschwankungen, wie sie jüngst zu beobachten gewesen seien, anfälliger geworden. 

US-Zinserhöhung könnte Schwellenländer gefährden

Der IWF hat die US-Notenbank Federal Reserve nun dazu aufgerufen, ihre geplante Leitzinserhöhung aufzuschieben. Die solle mit ihrem ersten Zinsschritt warten, bis sich weitere Zeichen für eine stetige Erhöhung der Inflation sowie eine Fortsetzung der Stärke auf dem Arbeitsmarkt zeigten, so die Experten. Der Währungsfonds befürchtet zudem erhebliche negative Auswirkungen auf die Schwellenländer. Diese sind dem Bericht zufolge mit drei Billionen US-Dollar überschuldet.

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