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AXA Winterthur erwirtschaftet dank einem Verkauf Riesengewinn

Donnerstag, 16.02.2012

Die AXA Winterthur kann für 2011 dank dem Verkauf einer chinesischen Minderheitsbeteiligung einen Gewinnzuwachs von 88,2% vermelden. Sie hat auch sonst gut gewirtschaftet und den Betriebsgewinn um 7,3% steigern können.

Die zur französischen AXA Gruppe gehörende AXA Winterthur blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 zurück. Der operative- bzw. der Betriebsgewinn aus dem Nichtleben- und dem Lebengeschäft kumuliert hat um 7,3% auf 853 Millionen Franken zugelegt und der Reingewinn ist von 1,017 Milliarden auf 1,914 Milliarden Franken gestiegen.

Verkauf von Versicherungsanteilen verdoppelt Gewinn beinahe

Grund für diesen enormen Gewinnzuwachs ist der Verkauf der Minderheitsbeteiligung am chinesischen Versicherer Taikang, welche aufgrund von chinesischen Aufsichtsvorgaben verkauft werden musste.

Leben-Neugeschäft legt kräftig zu

Über alle Geschäftsfelder erzielte die AXA Winterthur ein Wachstum von 4,9% auf 11,1 Milliarden Franken. Der Bereich Leben wuchs um 6,9% und erzielte ein Geschäftsvolumen von 7,8 Milliarden Franken. Im Kollektivgeschäft stiegen die eingenommenen Bruttoprämien um 8,6% auf 6,5 Milliarden Franken. Das Neugeschäft erhöhte sich um markante 31,5%.

Wie die AXA Winterthur erklärt, zeige die grosse Nachfrage nach Vollversicherungslösungen, wie gross das Bedürfnis vieler kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sei, alle finanziellen Risiken in der beruflichen Vorsorge ganz an eine Versicherungsgesellschaft abzutreten. «Um die entsprechenden Garantien gewährleisten zu können, müssen wir auch eine angemessene Rendite erzielen. Diesem Umstand muss bei den aktuellen politischen Debatten um die Zukunft der 2. Säule und der Stärkung des finanziellen Gleichgewichtes Rechnung getragen werden», wird Anders Malmström, Leiter Leben und Mitglied der Geschäftsleitung der AXA Winterthur, zitiert. Die AXA Winterthur sei bestrebt um tiefere Verwaltungskosten und mehr Transparenz in der Vollversicherung. Sie habe unter den Privatversicherern jetzt schon die tiefsten Kosten und wolle diese auch in Zukunft weiter senken.

Kosten im Nichtleben-Bereich nehmen zu

Im Bereich Schadenversicherung hat die AXA Winterthur eine Erhöhung der Prämieneinnahmen um 0,6% auf 3,3 Milliarden Franken erreicht und dies in einem kompetitiven Marktumfeld, wie sie betont. Im Privatkundengeschäft erhöhte sich die Anzahl der Vertragszugänge auf netto 35'679, ein Anstieg um 28,4%. Der Schaden-/Kostensatz (Combined Ratio) hat sich leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 89,2% erhöht. Der Versicherer führt dies vor allem auf der Schadenseite auf die im Juli 2011 durch Unwetter verursachten Sturm- und Hagelschäden in der Höhe von 75 Millionen Franken zurück.

Kapitalanlagen erleiden Verluste

Weniger gut präsentiert sich auch das Finanzergebnis, wie dem Unternehmensbericht zu entnehmen ist. Im Gegensatz zum Betriebsgewinn fiel der Unternehmensgewinn um 6,2% auf 844 Millionen Franken. Der Unternehmensgewinn entspricht dem operativen Gewinn zuzüglich realisierter Gewinne und Verluste sowie Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen. Dies impliziert, dass auf den Kapitalanlagen Netto-Verluste von 9 Millionen Franken erwirtschaftet wurden.

Wie AXA Winterthur dazu schreibt, habe sich ihre Anlagestrategie trotz weiterhin turbulenter Kapitalmärkte als robust erwiesen. Durch den geringen Bestand an Staatsanleihen von peripheren Euroländern und dank einer breiten Diversifikation ihrer Anlagen sei sie von der Eurokrise nicht stark betroffen. Die rekordtiefen Zinsen würden hingegen das traditionelle Lebens- und Rentenversicherungsgeschäft beeinträchtigen und eine grosse Herausforderung im Erzielen notwendiger Renditen darstellen.

Kapitalkraft und Solvabilität sind laut eigenen Angaben stark

Die Kapitalkraft und die Solvabilität der AXA Winterthur seien stark, wie das Unternehmen erklärt. Die finanzielle Solidität sei von unabhängigen Rating-Agenturen bestätigt worden. Die AXA Winterthur erfülle auch die Anforderungen des Swiss Solvency Test (SST). Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA habe dies basierend auf dem vorläufig genehmigten internen Modell geprüft und Mitte Oktober 2011 bestätigt.

AXA Winterthur gibt sich für die Zukunft optimistisch

«Die AXA Winterthur steht trotz schwierigem Wirtschaftsumfeld auf einem starken Fundament», wird Philippe Egger, CEO der AXA Winterthur, zitiert. Entscheidend werde sein, sich Veränderungen zu stellen und Lösungen aktiv mitzugestalten. Dazu würden einerseits kurzfristige Massnahmen gehören, wie das Rechnen möglicher Risikoszenarien und die Reaktionen auf diese Szenarien, wie etwa eine Reduktion der Anlagerisiken oder Kostensenkungen. Anderseits seien auch mittelfristige Hebel einzusetzen. Beispiele dafür seien die kontinuierliche Industrialisierung von Geschäftsprozessen, weitere Qualitätsverbesserungen in der Kundenansprache und Schadenabwicklung (Digital Business) sowie gezielte Investitionen in innovative Angebote für attraktive Kundensegmente, ist Egger überzeugt.

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