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Vermögende Anleger rechnen mit dauerhaften Veränderungen nach COVID-19

Montag, 13.07.2020

Zwei Drittel der wohlhabenden Investoren sagen, die Pandemie habe ihr Denken über ihre Finanzen verändert. Vor allem Anleger in Lateinamerika und den USA erwarten dauerhafte Auswirkungen. Dabei sind die Millennials am stärksten betroffen.

Von den vermögenden Anlegern dieser Welt rechnen infolge der COVID-19 Pandemie rund 75% mit tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Leben. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle «Investor Watch» des Vermögensverwalters UBS, für den mehr als 3750 wohlhabende Personen in 15 Märkten befragt wurden.

Gros der Anleger will den Lebenswandel der Pandemie anpassen

  • 7 von 10 Befragten planen in Zukunft weniger zu reisen und Fahrten ins Büro zu reduzieren
  • 50% äusserten, näher zu ihren Familienangehörigen ziehen zu wollen
  • 46% können sich vorstellen, aus der Stadt heraus in weniger stark besiedelte Gebiete zu ziehen
  • 88% geben an, gesund zu bleiben sei ihre oberste Priorität
  • 87% geben zudem an, dass sich die Pandemie auch bereits auf ihre Einstellung zum Thema Finanzen ausgewirkt habe.

Pandemie wirkt sich auf die Einstellung zum Thema Finanzen aus

  • 56% der Vermögenden sorgen sich, im Falle einer weiteren Pandemiewelle nicht genug gespart zu haben
  • 58% befürchten, länger arbeiten zu müssen, um Verluste bei der Altersversorgung auszugleichen
  • 60% machen sich Gedanken darüber, ihren Familienangehörigen im Falle einer Erkrankung finanziell zur Last zu fallen
  • 54% sorgen sich, der nächsten Generation nicht genug Geld hinterlassen zu können
  • 83% geben an, in der Krisenzeit mehr Finanzberatung als sonst zu wünschen.

«COVID-19 hat die Sichtweise der Anleger auf die Welt dauerhaft gezeichnet. Zudem hat die Pandemie bereits dazu geführt, dass sich Anleger mehr mit der Finanzierung ihrer Bedürfnisse in Bezug auf Liquidität, Langlebigkeit und ihr Vermächtnis beschäftigen. Die Pandemie dürfte Anlegern einen Impuls geben, sich angemessen beraten zu lassen und ihre Finanzen belastbarer zu machen», erklärt Tom Naratil, Co-Präsidenten von UBS Global Wealth Management.

Millennials sind am stärksten betroffen

Im Vergleich mit anderen Generationen geben Millennial-Anleger am häufigsten an, finanziell von der Pandemie betroffen zu sein (73%). Sie sorgen sich ausserdem mehr um ihre Finanzen als beispielsweise die Boomer-Generation. 74% der Millennials geben an, die Pandemie habe Auswirkungen darauf, wie sie über ihr Geld dächten. Millennials tragen zudem am häufigsten die Sorge, zum Ausgleich von Verlusten länger arbeiten zu müssen, nicht genug erspartes Geld zu haben und im derzeitigen Umfeld ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

60% der Millennials zeigen Interesse an Philanthropie

Millennials beschäftigt aber auch am stärksten der Gedanke, dass ihr Geld etwas bewirken solle. Etwa ein Drittel von ihnen hat die finanzielle Unterstützung für Familienangehörige und Freunde erhöht, während COVID-19 dazu geführt hat, dass 69% Interesse an nachhaltigen Anlagen und 60% Interesse an Philanthropie zeigen.

Anleger glauben an dauerhafte Veränderung

Der Blick auf die Weltregionen zeigt zudem, dass Anleger in Lateinamerika am ehesten der Ansicht sind, die Welt verändere sich nach COVID-19 dauerhaft, gefolgt von Anlegern in den USA. Vor dem Hintergrund, dass die USA noch an der Eindämmung der Pandemie arbeiten, sind 82% der US-Anleger schon jetzt der Ansicht, dass sich ihre bisherige Lebensweise für immer ändern werde. Im weltweiten Durchschnitt beträgt dieser Wert 75%. Allerdings geben nur 22% an, die Pandemie habe erhebliche Auswirkungen auf sie gehabt. Im weltweiten Durchschnitt liegt dieser Wert bei 25%.

Viele Anleger sehen in der Krise auch eine Chance

Anleger in Lateinamerika sind nach eigenen Angaben am stärksten von der Pandemie betroffen, sowohl mit Blick auf ihren Lebensstil aber auch beim Thema Finanzen. Sie sehen aber auch in der damit verbundenen Marktvolatilität am ehesten einen Silberstreif am Horizont. 84% der Anleger in Lateinamerika betrachten die Volatilität als Chance. Im weltweiten Durchschnitt liegt dieser Wert bei 79%.

Europäische Anleger zeigen sich familienfreundlicher

Die Auswirkungen der Pandemie auf europäische Anleger entsprechen grösstenteils dem weltweiten Durchschnitt. Die Ausnahme besteht in Bezug darauf, dass europäische Anleger mit ihrem Geld zielgerichteter etwas bewirken wollen. 42% der Millennials in Europa haben ihre finanzielle Unterstützung für Familienangehörige und Freunde erhöht, im Vergleich zu 34% der Millennials weltweit.

Schweiz Anleger zeigen sich weniger hart betroffen

Auf Anleger in der Schweiz wirkt sich COVID-19 am wenigsten stark aus. Nur 56% sagen, dass sich ihre Lebensweise dauerhaft ändern würde, verglichen mit einem weltweiten Durchschnitt von 75%. 68% sagen, dass die Befürchtungen in Zusammenhang mit den Auswirkungen der Pandemie fortbestehen würden, verglichen mit einem weltweiten Durchschnitt von 81%. Nur 11% geben an, dass ihre Finanzen erheblich in Mitleidenschaft gezogen seien.

Asiaten suchen mehr Beratung als sonst

71% der Investoren in der Region Asien/Pazifik rechnen mit dauerhaften Veränderungen als Folge des Virus, das sind vier Prozentpunkte weniger als der weltweite Durchschnitt. Allerdings geben 89% von ihnen an, mehr Finanzberatung als sonst zu wünschen. Im weltweiten Durchschnitt beträgt dieser Wert 83%.

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