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Generali Deutschland trennt sich vom Grossteil seiner Lebensversicherungssparte

Montag, 16.07.2018

Generali trennt sich in Deutschland von 90% seiner Tochter Generali Leben. Betroffen sind rund vier Millionen Lebensversicherungskunden, die Viridium übernimmt. Das Unternehmen ist auf die Abwicklung von Versicherungsbeständen spezialisiert.

Der italienische Versicherungskonzern Generali hat letzte Woche den Verkauf der deutschen Generali Lebensversicherungsgesellschaft an die Viridium Gruppe bekannt gegeben, sofern die Finanzaufsicht BaFin zustimmt. Davon betroffen sind rund vier Millionen Lebensversicherungskunden. Generali und Viridium wollen auf dem deutschen Versicherungsmarkt zudem eine umfassende Branchen-Partnerschaft eingehen. Generali erhält die Möglichkeit, eine Minderheitsbeteiligung an Viridium zu erwerben – vorbehaltlich des Ergebnisses einer Due Diligence Prüfung.

Viridium, das sich auf die Abwicklung von Versicherungsbeständen spezialisiert hat, ist in Deutschland wenig bekannt. Marktbeobachter spekulieren, dass diese sogenannte Run-off-Gesellschaft über kluges Kostenmanagement Erträge generieren wolle, die herkömmliche Anbieter nicht erzielen könnten.

Verkauf soll Profitabilität des Lebensversicherungsgeschäfts verbessern

Generali gab zuvor bereits bekannt, dass sie dem Verkauf von 89.9% an der Generali Lebensversicherung in Deutschland zustimme. Die Generali Leben (100%) wird mit bis zu 1 Milliarde Euro bewertet. Zusätzlich sollen Darlehen in Höhe von 882 Millionen Euro an die Generali Group zurückgeführt werden. Generali erwartet dadurch gesamte Einnahmen von bis zu 1,9 Milliarden Euro. 

Laut Giovanni Liverani, CEO der Generali Deutschland AG, wird diese Partnerschaft allen Stakeholdern zugutekommen. Die Vereinbarung werde die Profitabilität des Lebensversicherungsgeschäfts verbessern, einen kontinuierlichen erstklassigen Kundenservice garantieren und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Möglichkeiten bieten. Darüber hinaus werde sie zusätzliche Investitionen sicherstellen, um im deutschen Markt Vorreiter bei innovativen und intelligenten Versicherungslösungen zu sein.

Lebensversicherungsgeschäft soll neu ausgerichtet werden

Die Transaktion steht gemäss Generali im Einklang mit dem strategischen Ziel der Gruppe, ihr Portfolio neu zu strukturieren. Sie will das Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland auf Basis von fondsgebundenen-, Hybrid- und Biometrie-Produkten neu ausrichten. Sie reduziert damit das Exposure im Hinblick auf Zinsrisiken signifikant und verbessert die Rendite des Risikokapitals. Die Solvabilität der Generali in Deutschland steigt dadurch um 43% und der Generali Group um 2.6%. Generali bleibt laut eigenen Angaben aber zweitgrösster Erstversicherer auf dem deutschen Markt.

Über die Generali Group

Generali ist eine unabhängige, italienische Versicherungsgruppe mit starker internationaler Präsenz. Sie wurde 1831 gegründet, gehört weltweit zu den führenden Versicherungsunternehmen und ist in über 60 Ländern mit Beitragseinnahmen von insgesamt mehr als 68 Mrd. € im Jahr 2017 vertreten. Mit über 71’000 Mitarbeitern und 57 Millionen Kunden nimmt der Konzern eine führende Position in den westeuropäischen Ländern ein und gewinnt auf den Märkten in Mittel- und Osteuropa sowie Asien zunehmend an Bedeutung.

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