Die Zinsen von Festhypotheken mit langen Laufzeiten dürften kaum weiter sinken

Die Zinsen von Geldmarkthypotheken dürften in den kommenden Monaten stabil bleiben. Experten gehen davon aus, dass sie erst mit der Lockerung der Geldpolitik abwärts tendieren. Langfristhypotheken dürften vorerst kaum günstiger werden.

Ein Grossteil der neu abgeschlossenen Geldmarkthypotheken dürfte aktuell zwischen 2.4% und 2.8% kosten und somit etwa 170 Basispunkte teurer sein als noch vor der ersten geldpolitischen Straffung der Schweizerischen Nationalbank im Juni 2022. Die Geldmarkthypotheken werden sich erst mit der erwarteten Lockerung der Geldpolitik ab Juni 2024 vergünstigen und in einem Jahr voraussichtlich zwischen 1.6% bis 2.1% kosten, wie die Immobilienexperten der UBS ausführen. «Aufgrund sinkender Swapsätze haben sich die Zehn-Jahres-Festhypotheken in den letzten zwei Monaten vergünstigt. Die Zehn-Jahres-Hypothekarzinsen dürften derzeit mehrheitlich zwischen 1.7% und 2.3% liegen. Wir erwarten nicht, dass die Zinsen von Festhypotheken mit langen Laufzeiten in den kommenden Monaten weiter sinken. Entsprechend dürften sich die Zinssätze von Zehn-Jahres-Festhypotheken auch Ende 2024 mehrheitlich in der aktuellen Bandbreite befinden», sagt etwa Claudio Saputelli, Ökonom bei der UBS Switzerland.

Geldmarkthypotheken sind kaum die günstigere Finanzierungsvariante

Die aktuellen Zinszahlungen bei Abschluss einer Geldmarkthypothek liegen tendenziell höher als bei Abschluss einer Zehn-Jahres-Hypothek, fahren die Immobilienexperten fort. Eine Geldmarktfinanzierung dürfte über eine Laufzeit von zehn Jahren im Vergleich zu einer Zehn-Jahres-Festhypothek gemäss ihren Prognosen nur marginal die günstigere Finanzierungsvariante sein. «Stellen sich entgegen unseren Prognosen höhere Kurzfristzinsen ein, wie beispielsweise in einem Szenario starker Inflationssorgen, stellt die Festhypothek über eine Laufzeit von zehn Jahren klar die günstigere Variante dar», so die Experten.

Eigene Risikofähigkeit und -bereitschaft ist entscheidend

Die Wahl der optimalen Hypothekarfinanzierung hängt neben den Zinserwartungen aber auch von der Risikofähigkeit und -bereitschaft des Hypothekarnehmers ab, erklären die Experten weiter: «Risikoaverse Personen schliessen eher langfristige Festhypotheken ab und sollten deshalb mit leicht höheren Kosten rechnen.» Die Experten empfehlen in jedem Fall, die Zinsbindung über verschiedene Laufzeiten zu streuen. Wer beispielsweise Anfang März 2023 die gesamte Hypothek erneuern musste, war besonders hohen Festhypothekarzinsen ausgesetzt. Wer hingegen den Eigenheimkauf mittels unterschiedlicher Laufzeiten finanziert hatte, verlängerte im März nur eine Tranche seiner Hypothek zu relativ erhöhten Konditionen.

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