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Die Credit Suisse ist dank staatlicher Intervention vorerst gerettet

Donnerstag, 16.03.2023

Die SNB kündigte am Mittwochabend an, der ins Wanken geratenen Credit Suisse Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die CS gab daraufhin die Aufnahme eines SNB-Kredits über 50 Milliarden Franken bekannt. Ihr Aktienkurs hat sich etwas erholt.

Der Aktienkurs der Schweizer Grossbank Credit Suisse notierte am Donnerstag rund 20% im Plus bei 2.03 Franken. Am Mittwoch hatte er um 24% nachgegeben und einen neuen Tiefstwert von 1.55 Franken erreicht. Gründe waren Negativaussagen von grösseren Aktionären der Credit Suisse gewesen, wonach sie keine weitere Liquidität einschiessen wollten. Die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten diese Woche liessen Anleger zudem befürchten, die Probleme gewisser Bankinstitute in den USA könnten auch Schweizer Banken erfassen. Dies obwohl die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA und die Schweizerische Nationalbank SNB in einer gemeinsamen Stellungnahme betonten, dass für den Schweizer Finanzmarkt keine direkte Ansteckungsgefahr ausgehe. Die für die Schweizer Finanzinstitute geltenden strengen Kapital- und Liquiditätsanforderungen würden für die Stabilität der Institute sorgen. Die Credit Suisse erfülle die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen an Kapital und Liquidität durchwegs. Die Aktie der Credit Suisse erholte sich jedoch erst nach der Absicherung mit Krediten durch die Nationalbank.

Schweizer Kapital- und Liquiditätspuffer entsprechen den Basler Standards

Wie FINMA und SNB weiter erklärten, sehe die Regulierung in der Schweiz vor, dass alle Banken Kapital- und Liquiditätspuffer vorhalten müssten, die den Mindestanforderungen des Basler Standards entsprächen oder darüber hinausgingen. Zudem müssten systemrelevante Banken besondere Anforderungen an Kapital und Liquidität erfüllen. Damit könnten negative Auswirkungen von grossen Krisen und Schocks absorbiert werden.

Credit Suisse erfüllt regulatorische Kapital- und Liquiditätsanforderungen

Der Börsenwert und der Wert von Schuldtiteln der Credit Suisse waren die letzten Tage besonders stark von Marktreaktionen betroffen. Wie die FINMA betonte, stehe sie in sehr engem Kontakt mit der Bank und verfüge über sämtliche Informationen, die aufsichtsrechtlich relevant seien. Die FINMA bestätigte vor diesem Hintergrund, dass die Credit Suisse die für systemrelevante Banken besonderen Anforderungen an Kapital und Liquidität erfülle. Darüber hinaus werde die SNB der global tätigen Bank im Bedarfsfall Liquidität zur Verfügung stellen. Die FINMA und die SNB verfolgten die Entwicklungen sehr genau und stünden in diesem Kontext mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement zwecks Sicherung der Finanzstabilität in engem Kontakt.

Investoren haben Zweifel an der Ertragskraft der CS – der Aktienkurs sinkt

Der Pensionskassenberater PPCmetrics hat eine eigene Einschätzung zur Situation der Credit Suisse veröffentlicht. Er sieht die Stabilität der Bank insbesondere dann gefährdet, wenn sie in eine Negativspirale gerät, und weiterhin mit einem signifikanten Abfluss von Kundengeldern konfrontiert ist. Die «aktuelle Faktenlage zur Credit Suisse» von PPCmetrics findet sich unter diesem Link.

PPCmetrics wertet die Stellungnahmen der FINMA und der SNB sowie die Unterstützung der CS durch die SNB als deutliche vertrauensbildende Massnahme. Dennoch ist es laut den Pensionskassenberatern kaum möglich, den weiteren Verlauf der Krise (auch bei anderen Banken) vorauszusagen. Sie empfehlen daher weiterhin eine Überwachung der Gegenparteirisiken bei Banken sowie eine Überprüfung der Stabilität durch die verantwortlichen Teams in der Vermögensverwaltung.

 

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