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Die Baloise Group hat die Erwartungen mit dem Halbjahresabschluss erfüllt

Mittwoch, 28.08.2019

Die Baloise Group weist für das erste Halbjahr 2019 einen hohen Gewinn aus, der v.a. von einer umfangreichen Auflösung von Steuerrückstellungen geprägt ist. Er zeugt aber auch von einer guten operativen Entwicklung in der Nichtlebensversicherung.

Die Baloise erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen um 46.5% höheren Aktionärsgewinn von 395,0 Millionen Franken sowie ein um 10.0% höheres Geschäftsvolumen von 6,014 Milliarden Franken. Beide Kennzahlen profitierten dabei von Einmaleffekten. Aufgrund von kantonalen Steuerreformen in der Schweiz wurden gemäss den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) latente Steuerrückstellungen aufgelöst, die den Gewinn im Geschäftsjahr 2019 mit 127,7 Millionen Franken einmalig positiv beeinflusst haben. Das Geschäftsvolumen profitiert in der Grössenordnung von rund 560 Millionen Franken vom Rückzug des Vollversicherungsangebots eines Mitbewerbers im Kollektivlebengeschäft.

Nichtlebengeschäft profitierte von einem schadenarmen ersten Halbjahr

Im Nichtlebengeschäft betrug das konsolidierte Wachstum des Prämienvolumens 0.1% (Lokalwährung: 2.0%) und lag bei 2,264 Milliarden Franken. Das Wachstum ist auf das Geschäft in Belgien und Luxemburg zurückzuführen, zumal die verrechneten Prämieneinnahmen in der Schweiz leicht rückläufig waren. Dasselbe gilt für das deutsche Geschäft, wobei dieses, gerechnet in lokaler Währung, um 2.0% gewachsen ist. 

Das Nichtlebenergebnis vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT) normalisierte sich nach einem durch Einmaleffekte belasteten Vorjahr auf 226,1 Millionen Franken (+55.8%). Der sehr gute Schaden-Kosten-Satz netto (Combined Ratio) im Nichtlebengeschäft von 87.4% ist im Wesentlichen auf ein schadenarmes erstes Halbjahr 2019 zurückzuführen. Die Schweizer Einheit weist dabei mit einer Quote von 82.6% mit Abstand die höchste Profitabilität aus. Erfreulicherweise zeigt auch das deutsche Geschäft einen hervorragenden Schaden-Kosten-Satz netto von 91.2%. Ähnlich profitabel ist das Geschäft in Luxemburg mit 92.0%. Für das Geschäftsjahr 2019 zielt die Baloise somit auf einen Schaden-Kosten-Satz am unteren Ende des angegeben Zielbandes von 90% bis 95%.

Lebenergebnis wurde von Reserveverstärkungen belastet

Das Prämienvolumen des traditionellen Lebengeschäfts konnte im Vergleich zum Vorjahr um 30.4% auf 2,870 Milliarden Franken verbessert werden. Hauptgrund ist der Rückzug der Vollversicherungsprodukte eines Mitbewerbers aus dem Schweizer Kollektivlebengeschäft. Um diesen Effekt bereinigt wuchs das Prämienvolumen des traditionellen Lebengeschäfts strategiekonform nur leicht aufgrund einer Steigerung des Bestandsvolumens in der Schweiz 

Das Prämienvolumen im Geschäft mit Prämien mit Anlagecharakter ist im Vergleich zum Vorjahr mit 880,7 Millionen Franken um 12.4% tiefer ausgefallen. Grund für diese Entwicklung ist die allgemeine Marktsituation für diese Produkte in Luxemburg. Die Neugeschäftsmarge im Lebengeschäft lag im Halbjahr 2019 bei guten 34.2%.

Das Lebenergebnis liegt aufgrund tiefzinsbedingter Reserveverstärkungen bei 106,3 Millionen Franken (-45.1%). Das ausserordentlich starke Vorjahr profitierte von der stabileren Zinssituation 2018. In Belgien konnten deshalb nicht mehr benötigte Zusatzrückstellungen aufgelöst werden. Das Fehlen dieses Einmaleffekts sowie die im Jahr 2019 erneut verschärfte Zinssituation und der daraus resultierende Reservestärkungsbedarf haben zum EBIT-Rückgang geführt.

Versicherungsgelder rentierten netto mit 1.2%

Der EBIT des Segments Asset Management und Banking stieg um 1.4% auf 42,6 Millionen Franken. Das Anlageergebnis der Versicherungsgelder liegt mit 670,4 Millionen Franken auf dem Niveau des Vorjahrs (670.3 Mio. CHF). Das Zinsumfeld wurde im ersten Halbjahr 2019 abermals herausfordernder. Das für Versicherungsgelder erwirtschaftete Anlageergebnis entspricht einer Nettorendite von 1.2% und ist identisch mit jener des Vorjahrs (Vorjahr: 1.2%).

Die Baloise Bank SoBa (alle Zahlen gemäss lokaler Rechnungslegung) konnte auch im ersten Semester 2019 überzeugen. Der Reingewinn liegt mit 12,6 Millionen Franken etwas unter dem Vorjahresniveau. Erfreulich ist auch die Entwicklung der Vermögensverwaltungsmandate durch das duale Geschäftsmodell "Versicherung und Bank". Im ersten Halbjahr konnten diese um mehr als 10% auf nun 2'366 Mandate gesteigert werden. 

Eigenkapital ist sehr solide

Die Baloise zeichnet sich erneut durch eine starke Bilanz aus. Von Standard & Poor's hält die Baloise ein "A+"-Kreditrating. Das Eigenkapital erhöht sich aufgrund der tieferen Zinsen und der daraus resultierenden Höherbewertung von jederzeit verkäuflichen Vermögenswerten auf 6,592 Milliarden Franken (31. Dezember 2018: 6,008 Mia. CHF). Die SST-Quote lag per 1. Januar 2019 bei sehr guten 242%.

Ausblick ist positiv

Für Group CEO Gert De Winter «ist die Baloise auf Kurs, die gesetzten Ziele der strategischen Phase "Simply Safe" zu erreichen". Für die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat die Baloise Group mit dem Halbjahresabschluss die Erwartungen insgesamt erfüllt.

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