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Der Gewerkschaftsbund fordert mehr Solidarisierung auch für die Altersvorsorge

Freitag, 10.01.2020

Die zunehmend wirtschaftsliberale Ausrichtung der Sozial- und Wirtschaftspolitik in der Schweiz habe zu einer Entsolidarisierung geführt, kritisiert der SGB. Die Solidarität werde auch in der Altersvorsorge unterlaufen.

Vor rund 30 Jahren hätten beim Weihnachtsessen einer grossen Firma auch der Hauswart, das Sicherheits- und das Reinigungspersonal mit am Tisch gesessen. Heute sei das kaum mehr der Fall, weil die Firmen viele Tätigkeiten an Subunternehmen ausgelagert hätten. Die Folgen: eine aufgehende Lohnschere und eine zunehmende gesellschaftliche Entfremdung. Neu drohe mit der „Plattformwirtschaft“ ein vermehrtes Abgleiten in die Scheinselbständigkeit.

Solidarität wird auch in der Altersvorsorge unterlaufen

Auch in der Altersvorsorge werde die Solidarität unterlaufen. Sinkende Renten in der zweiten Säule sollten durch private, individuelle Vorsorgeanstrengungen in der dritten Säule kompensiert werden. Diese Entwicklung führe zu einer schleichenden Teil-Privatisierung der Altersvorsorge, wovon primär die Banken und Versicherungen profitieren würden. Für Berufstätige mit tieferen und mittleren Löhnen gehe die Rechnung nicht auf. Verschlechtert worden seien auch die Sozialleistungen bei Arbeitslosigkeit und Invalidität. Die Steuer- und Abgabepolitik stelle sich in den Dienst der Oberschicht – über Steuersenkungen für hohe Einkommen und ungenügende Prämienverbilligungen für den Rest der Bevölkerung. So das Fazit des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB.

Initiative für eine 13. AHV-Rente kommt im März

Auch 2020 gehen die Gewerkschaften in die Offensive: mit einer Stärkung der AHV durch die Lancierung der Initiative für eine 13. AHV-Rente im März und mit einer nationalen branchenübergreifenden Lohnkampagne im Herbst, wie der SGB erklärt.

SGB will den BVG-Sozialpartnerkompromiss und die volle Überbrückungsrente

Der Gewerkschaftsbund setzt sich ausserdem mit dem BVG-Sozialpartnerkompromiss für eine bessere Rentensituation von Frauen, Teilzeitarbeitenden und unteren Einkommen ein. Und bei der Überbrückungsleistung für ältere Arbeitslose will der SGB verhindern, dass der Vorschlag des Bundesrats abgeschwächt wird. Mit diesem sozialen Fortschritt würde nicht nur den Betroffenen geholfen, sondern auch der Trend zu einer schlechteren sozialen Absicherung bei Arbeitslosigkeit gebrochen, ist der SGB überzeugt.

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