Sie befinden sich hier: Startseite » Aktuelle Themen » Artikel

Viele Schweizer Pensionskassen sind in Unterdeckung

Montag, 09.05.2016

Schweizer Pensionskassen haben im ersten Quartal 2016 eine Rendite von durchschnittlich -0.66% erwirtschaftet. Ihre Finanzierungssituation hat sich dadurch verschlechtert. Von den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung ist nun ein Drittel in Unterdeckung.

Die von der Umfrage «Schweizer Pensionskassen» erfassten Vorsorgeeinrichtungen haben per 31. März 2016 eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von -0.66% erzielt. Seit dem 1.01.2015 bzw. über die vergangenen fünft Quartale beträgt die vermögensgewichtete Rendite somit -0.24% (ungewichtet: 0.27%). Der negative Beitrag zur Rendite sei hauptsächlich auf die Einbussen bei Aktien Welt (unhedged) und Aktien Schweiz zurückzuführen. Einen positiven Einfluss hätten hingegen Immobilien Schweiz und festverzinsliche Anlagen gehabt, wie im Swisscanto Pensionskassen-Monitor nachzulesen ist, den die Zürcher Kantonalbank publiziert.

Deckungsgrade haben sich verschlechtert

Aufgrund der negativen Entwicklungen an den Aktienmärkten hat sich im ersten Quartal 2016 auch die Finanzierungssituation der Schweizer Pensionskassen verschlechtert. So sanken die geschätzten vermögensgewichteten Deckungsgrade der Vorsorgeeinrichtungen gegenüber dem Vorquartal. Bei den privatrechtlichen Kassen sank der geschätzte Deckungsgrad im ersten Quartal um 1.6 Prozentpunkte auf 109.2%.

Rund ein Drittel der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung ist in Unterdeckung

Der geschätzte vermögensgewichtete Deckungsgrad der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung ist im ersten Quartal leicht unter 100% gesunken. Rund ein Drittel (34%) der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung weist nun eine Unterdeckung auf. Bei den privatrechtlichen Kassen sind es allerdings nur 6.3%. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung verschlechterte sich die vermögensgewichtete Deckung von Januar bis März 2016 von 81.8% auf 80.6%.

Anteil privater Vorsorgeeinrichtungen mit mehr als 115% Deckungsgrad hat sich verringert

Die Verteilung der Vorsorgeeinrichtungen nach Deckungsgrad-Bandbreiten per 31. März 2016 zeigt gegenüber den Durchschnittszahlen weitere Details zu den öffentlich- und privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. «Über dem Strich» – mit einer Deckung von 100% und mehr – finden sich 93.7% der privatrechtlichen Kassen und 66.0% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung.

53,8% der privaten und 17,0% der öffentlichen Kassen mit Vollkapitalisierung weisen einen Deckungsgrad auf, der grösser als 110% ist. Gegenüber dem Vorquartal verringerte sich der Anteil privater Vorsorgeeinrichtungen mit mehr als 115% Deckungsgrad um 8.8 Prozentpunkte.

Die Anteile der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen und der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung in Unterdeckung haben sich aufgrund der Marktentwicklung im ersten Quartal 2016 leicht erhöht.

Zum Pensionskassen-Monitor

Der Swisscanto Pensionskassen-Monitor schreibt für jede Vorsorgeeinrichtung die Rendite aufgrund von Indexrenditen fort. Die Berechnungen basieren auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen per 31.12.2014 und gehen von der Annahme aus, dass während des Jahres keine wesentlichen Änderungen in der Allokation vorgenommen wurden.

Grundlage für die Schätzungen per 31. März 2016 bilden die effektiven Angaben per 31. Dezember 2014 von 437 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 560 Milliarden Franken. Die Schätzungen sind Hochrechnungen aufgrund der Marktentwicklungen und der von den Umfrageteilnehmern zu Beginn des Jahres 2015 gewählten Anlagestrategie.

Anzeige
 
Twitterdel.icio.usgoogle.comLinkaARENAlive.comMister Wong
Copyright © 2011-2024 vorsorgeexperten.ch. Alle Rechte vorbehalten.