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Schweizer Retailbanken haben 2015 gut performt

Freitag, 15.07.2016

Die Mehrheit der Schweizer Retailbanken steigerte 2015 ihre Wertschaffung. Dies dank einer positiven Entwicklung der Werttreiber wie Ertragswachstum oder Kosten- und Kapitaleffizienz. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis verharrte aber auf Vorjahresniveau.

Schweizer Retailbanken verzeichnen für 2015 eine verbesserte operative Effizienz gemessen am Geschäftserfolg pro Mitarbeitendem. Die Cost-Income-Ratio, bzw. das Aufwand-Ertrag-Verhältnis, als zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahl, verharrte dagegen auf Vorjahresniveau. Auf Basis der einzelnen Institute sind dort allerdings grosse Unterschiede zu erkennen. Die Hauptertragskomponente der Retailbanken, der Zinserfolg pro Mitarbeitendem, erhöhte sich zum dritten Mal in Folge. Eine Verbesserung der ökonomischen Performance, gemessen am Economic Profit, gelang den meisten Instituten infolge einer positiven Entwicklung aller Werttreiber. Dies geht aus der Studie «Wertschaffung der Schweizer Retailbanken» des Zürcher Beratungsunternehmens IFBC hervor. Es analysiert die (52) Schweizer Retailbanken jährlich auf deren Profitabilität und finanzielle Wertschaffung hin, sowohl einzeln als auch gruppenweise.

Grosse und mittlere Banken wiesen eine tiefere Cost-Income-Ratio auf als kleinere

Der Geschäftserfolg pro Mitarbeitendem konnte 2015 um 4'000 Franken auf 143'000 Franken gesteigert werden. Im Gegensatz dazu blieb die Cost-Income-Ratio (unter Berücksichtigung der ordentlichen Abschreibungen) mit 63.7% auf dem Vorjahresniveau. Sie befindet sich im Vergleich zu 2009 (Beginn des Untersuchungszeitraums) jedoch auf ihrem Höchststand. Grosse und mittlere Banken wiesen 2015 zudem eine um rund 10 Prozentpunkte tiefere Cost-Income-Ratio auf als die kleinen Institute.

Zinserfolg war geprägt von Negativzinsen

Die Entwicklung des Zinserfolgs pro Mitarbeitendem war 2015 geprägt von der Einführung der Negativzinsen und dem daraus folgenden Tiefstzinsumfeld. So reduzierten sich die Aktiv- und Passiv-Zinsspannen im abgelaufenen Jahr erneut um hohe 12 Basispunkte. Die positiven (und gleichzeitig rückläufigen) Wachstumsraten bei den Kundenausleihungen und -geldern kompensierten jedoch den Effekt der sich reduzierenden Zinsmargen.

Personalaufwand pro Mitarbeitendem stieg

Der Personalaufwand pro Mitarbeitendem stieg um 4'000 Franken auf 146'000 Franken an. Der Sachaufwand pro Mitarbeitendem befindet sich im Vergleich zum Vorjahr bzw. seit 2009 auf konstantem Niveau.

Viele Banken erwirtschafteten die Kosten des gesamten Eigenkapitals nicht

Gemessen am Economic Profit I erzielten 9 von 10 Banken eine positive Wertschaffung. Demgegenüber erreichten nur 3 von 10 Retailbanken einen positiven Economic Profit II. Somit erwirtschafteten die meisten Banken lediglich die Kosten des regulatorischen, nicht aber diejenigen des gesamten Eigenkapitals. Grössere Institute erzielten zudem vergleichsweise höhere Werte.

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