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Regulierungsflut zwingt viele Finanzdienstleister Teile zu veräussern

Freitag, 20.01.2012

Viele Banken und Versicherungen werden 2012 versuchen, Unternehmensteile abzustossen, um ihr Kerngeschäft damit zu stärken. Grund ist die einsetzende Regulierungsflut, ebenso wie das schlechter werdende wirtschaftliche Umfeld.

Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 ist es im Finanzdienstleistungssektor zu vielen Fusionen und Übernahmen gekommen. Das Transaktionsvolumen 2011 war das höchste seit 2007, obwohl die durchschnittlichen Werte der Transaktionen im Vorjahresvergleich kleiner wurden, wie das «M&A Yearbook 2012» zu Mergers & Acquisitions von KPMG zeigt.

Das schwierige regulatorische Umfeld sowie die herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben 2011 zu einer bereits seit längerem erwarteten Konsolidierungswelle geführt, die an Dynamik gewinnt. So ist KPMG überzeugt, dass sich im Finanzdienstleistungssektor und auch in der Versicherungsbranche 2012 einiges bewegen wird.

Finanzdienstleister haben begonnen, Portfolios zu bereinigen

Im Private Banking, wo die internationalen und nationalen regulatorischen Entwicklungen zu weiteren Margen-Verengungen führen sollen, rechnet KPMG mit einer weiteren Konsolidierung.

Grössere Versicherungsgruppen andererseits hätten im vergangenen Jahr von einer solideren finanziellen Basis profitiert, was unter anderen Zurich Financial Services und Baloise dazu befähigt habe, substanzielle Übernahmen im Ausland zu tätigen.

Andere Versicherer, etwa Nationale Suisse und Helvetia, würden ihre Portfolios weiter überprüfen und Kapital intensive Teile bereinigen. Dieser Prozess soll bis weit ins Jahr 2012 hinein anhalten.

Verkaufsdruck auf Finanzdienstleister nimmt zu

KPMG erwartet, dass 2012 eine wachsende Zahl von Banken- und Versicherungs-Assets auf den Markt kommen. «Der Markt ist jedoch weiterhin ein Käufermarkt. Es ist daher ungewiss, ob viele Käufer bereit sein werden, die geforderten Preise dafür zu bezahlen.» Der Druck auf die Verkäufer, rasch zu verkaufen um das Kerngeschäft zu schützen, werde aber gleichfalls zunehmen, wie KPMG erklärt.

Schweizer Versicherer könnten als Käufer profitieren

Regulatorische Neuerungen könnten dazu führen, dass gewisse Schweizer Versicherer sich national oder international Assets von jenen Anbietern schnappen würden, die damit ringen, die gestiegenen Solvenz-Anforderungen zu erfüllen und deshalb rasch veräussern müssen. «Käufer schauen sich weiterhin auch global nach Gelegenheiten um, zumal die grössten Wachstumsmärkte ausserhalb Europas und Nordamerikas liegen. Dabei könnte ihnen der starke Schweizer Franken gute Dienste leisten», ist KPMG überzeugt.

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