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In den kommenden 20 Jahren werden weltweit etwa 2,1 Billionen US-Dollar vererbt

Freitag, 14.10.2016

Das Gesamtvermögen der Milliardäre ist 2015 nicht weiter angestiegen; es sank vielmehr auf 5,1 Billionen Dollar. Asien brachte dennoch jeden dritten Tag einen neuen Milliardär hervor; die Milliardäre in Europa konnten ihr Vermögen erhalten.

Das Gesamtvermögen der Milliardäre ist 2015 nicht weiter angestiegen; es sank vielmehr um 300 Milliarden auf 5,1 Billionen US-Dollar. Erklären lässt sich der Rückgang mit Vermögensübertragungen innerhalb von Familien, fallenden Rohstoffpreisen und dem aufwertenden US-Dollar. Das Durchschnittsvermögen eines Milliardärs sank von 4,0 Milliarden auf 3,7 Milliarden Dollar. In den USA gab es 2015 nur fünf neue Milliardäre. Asien dagegen brachte jeden dritten Tag einen neuen Milliardär hervor, über die Hälfte (113) allein in China. Selbst wenn sich das Wachstum in China verlangsamt, bietet das Land hinsichtlich des Vermögenswachstums die besten Chancen. Es erstaunt daher nicht, dass 85% der Vermögenden Milliardäre der ersten Generation, bzw. drei von fünf Milliardäre heute in einer der jungen asiatischen Volkswirtschaften leben.

Die derzeit 460 Milliardäre weltweit werden in den kommenden 20 Jahren etwa 2,1 Billionen US-Dollar vererben, was dem BIP von Indien entspricht. Dies ist die grösste Vermögensübertragung in der Geschichte der Menschheit. Das geht aus dem von UBS und PwC gemeinsam erstellten jährlichen „Billionaires Report“ mit dem Titel «Are billionaires feeling the pressure?» hervor. Der Bericht analysiert die Vermögensbildung bei Milliardären im Jahr 2015. Laut Josef Stadler, Head Global Ultra High Net Worth bei UBS helfen diese Erkenntnisse der Bank, bei wichtigen Themen am Ball zu bleiben.

Vermögenswachstum kam 2015 zum Stillstand

Nach mehr als 20 Jahren, in denen die Vermögenden des zweiten «Gilded Age» auf beispiellose Weise Vermögen aufgebaut haben, kam die Vermögensbildung 2015 zum Stillstand. In den von UBS abgedeckten Märkten übertrafen 210 Vermögen die Marke von einer Milliarde Dollar, während 160 unter diese Marke fielen. Daraus resultiert ein Nettozuwachs von 50 auf 1‘397 Milliardäre. Deren Gesamtvermögen sank jedoch von 5,4 Billionen auf 5,1 Billionen Dollar. Das Durchschnittsvermögen ging von 4 Milliarden 2014 auf 3,7 Milliarden Dollar zurück. Ob die Vermögensentwicklung 2015 nur pausiert hat oder ob es tiefer liegende Gründe dafür geben könnte, ist momentan noch nicht erkennbar.

Milliardäre in Europa konnten ihr Vermögen erhalten

Dem Bericht zufolge konnten die Milliardäre in Europa ihr Vermögen erhalten, was positiv ist. Viele der 60 Milliardäre in Europa kamen im Jahr 2015 durch Erbschaft erstmals zu ihren Vermögen. Die USA, wo sich die meisten Milliardäre befinden, fungieren als Trendsetter. Zwar sank das Gesamtvermögen der US-Milliardäre, das Vermögen der Jung-Milliardäre entwickelte sich jedoch besser als diejenigen der etablierten Milliardäre. Es ging um lediglich 4% zurück, von durchschnittlich 4,7 Milliarden auf 4,5 Milliarden Dollar.

Anteil der etablierten Milliardärsdynastien ist in Deutschland und der Schweiz am höchsten

Von den Milliardärsvermögen, die seit 1995 unter die Milliarden-Dollar-Grenze gefallen sind, wurden 90% nicht über die erste und zweite Generation hinaus bewahrt. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen und der bevorstehenden Vermögensübertragung sollte die Entwicklung bei den europäischen Milliardärsdynastien als Modell für die Jung-Milliardäre dienen, um diesem Schicksal zu entgehen. Der Anteil der etablierten Milliardärsdynastien ist in Deutschland und besonders der Schweiz am höchsten. Die familienorientierten Milliardäre aus Asien könnten den Wunsch haben, das europäische Modell für den Vermögenserhalt zu übernehmen und auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Philanthropie ist weltweit zunehmend ein Thema

Unternehmerfamilien wie die Carnegies und Rockefellers finanzierten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutende Bildungs- und Gesundheitsprojekte. Sie zeigten ausgeprägten Geschäftssinn und intelligente Risikobereitschaft. Ihrem Handeln lagen somit die Eigenschaften zugrunde, die mit Milliardären und ihrem Erfolg generell in Verbindung gebracht werden. Nach mehr als drei Dekaden dieses «Gilded Age» ist Philanthropie für Milliardäre weltweit zunehmend ein Thema. Neue philanthropische Modelle sind im Entstehen (Darlehen, Garantien, Verträge, Impact Investing, usw.) und für die Generation Millenium steht Philanthropie im Zentrum ihrer Familienwerte. Trotzdem wird der Rekord der Vorgängergeneration möglicherweise nicht erreicht werden.

Zum Bericht

In diesem Jahr wurden für den Bericht Daten zu 1‘397 Milliardären über einen Zeitraum von 20 Jahren untersucht. Die Datenbank umfasst die 14 grössten Märkte in den USA, Europa und der Region Asien / Pazifik, auf die rund 80% der globalen Milliardärsvermögen entfallen. Zudem wurden 20 Berater von Milliardären sowie rund 30 Erben und über 30 Milliardäre persönlich befragt. PwC fungiert für diesen Bericht als Daten- und Analyseanbieter.

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