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Festhypotheken erreichen neue historische Tiefstwerte

Mittwoch, 14.01.2015

Der Zins-Sinkflug auf dem Schweizer Hypothekenmarkt hat sich bis zum Jahreswechsel unvermindert fortgesetzt. Seit November 2014 liegen die Richtzinsen für Festhypotheken sogar unter den historischen Tiefstwerten von 2012.

Der Schweizer Hypothekenmarkt war im zurückliegenden Jahr geprägt von politischen Diskussionen um schärfere Vergabe-Richtlinien. Doch trotz der schliesslich auch verschärften Anforderungen, etwa bei der Amortisation, blieb der befürchtete Dämpfer aus. Stattdessen bescherte die globale Niedrigzinspolitik den Eigenheim-Käufern hierzulande ein weiterhin äusserst günstiges Zinsklima. Die Nationalbank beschloss etwa, ab 22. Januar von den Banken Negativzinsen zu verlangen. Das wirkt sich positiv auf die Konditionen für Hypotheken aus. Doch bereits im letzten Quartal 2014 liessen sich Zinsen von unter 1,2% bei 10-jährigen Laufzeiten gut verhandeln, wie das aktuelle Hypotheken-Barometer des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch zeigt, das vierteljährlich erscheint.

Zins-Sinkflug geht ungebremst weiter

Bereits das Jahr 2014 begann zunächst mit einer Überraschung: Die Zinsen für Festhypotheken sanken im ersten Quartal 2014 wieder – nach einem Zwischenhoch im Vorjahr. Die 10-jährigen Festhypotheken starteten im Januar 2014 bei 2,7% und erreichten am Jahresende nach einem ungebremsten Sinkflug den neuen historischen Tiefstwert von 1,8%.

Eine ähnliche Kurve lässt sich bei den 5-jährigen Festhypotheken beobachten. Zum Jahresbeginn lagen diese Zinsen bei 1,8% und erreichten mit 1,3% Ende Dezember 2014 ebenfalls einen Tiefstand. Nun befinden sie sich auf dem gleichen Niveau wie die 1-jährigen Festhypotheken.

Langfristige Laufzeiten sind gefragt

Der Trend hin zu langfristigen Laufzeiten bei Festhypotheken hat sich nachfrageseitig im vergangenen Jahr verstärkt. Wurden Anfang Jahr erst bei 63% der Festhypotheken lange Laufzeiten nachgefragt, kletterte dieser Anteil im vierten Quartal auf 85%. Der Anteil der mittel- und kurzfristigen Laufzeiten sank dementsprechend auf 14% bzw. 1% im vierten Quartal.

Libor-Hypotheken wollen gut überlegt sein

Manch ein Eigenheimkäufer fragt sich, ob eine Libor-Hypothek im gegenwärtigen Zinsumfeld nicht angebrachter wäre als eine Festhypothek. Dafür spricht, dass die Zinsen noch tiefer sind, man keine langfristigen Verpflichtungen eingeht und vor allem nicht gezwungen ist, die Hypothek allenfalls in einer Hochzinsphase abzulösen. Wer daher darauf spekuliert, im Falle eines starken Anstiegs der Libor-Zinsen noch rasch auf eine Festhypothek umzusteigen, könnte sich aber täuschen. Denn sobald der Libor steigt, ziehen auch die Festhypotheken markant an.

Wer sich das rekordtiefe Zinsniveau also sichern will, fährt wohl besser mit einer Festhypothek von mittlerer oder längerer Laufzeit, fasst comparis.ch zusammen. Schliesslich liege der aktuelle Zinsvorteil zwischen einer Libor-Hypothek und beispielsweise einer 7-jährigen Festhypothek nur noch bei rund einem Viertel Prozentpunkt. Kurzfristige Einsparungen durch eine Libor-Hypothek sind daher beschränkt – ausser die Zinsen würden mittelfristig wieder anziehen.

Die Angaben zu den Zinssätzen basieren laut comparis.ch auf den Richtzinssätzen von rund 65 Kreditinstituten. 

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