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Ein Drittel der AHV-Renten fliesst ins Ausland

Freitag, 23.06.2017

Viele Rentner zieht es nach der Pensionierung ins Ausland. Auch arbeiten Ausländer in der Schweiz, die später in ihre Heimat zurückkehren. Bis 2030 dürfte der Anteil der ins Ausland ausgerichteten AHV-Renten auf 35% steigen. Die Politik stösst sich daran.

In der politischen Schlacht um die Vorlage der Altersvorsorgereform, über die das Volk am 24. September 2017 abstimmen wird, beschäftigen sich die Gegner nun mit Statistiken. FDP und SVP stossen sich daran, dass von den vorgeschlagenen 70 Franken mehr AHV-Rente für Neurentner ein beträchtlicher Teil ins Ausland abfliessen würde, so ihr Argument. Damit wollen sie im Abstimmungskampf offenbar punkten, wie «Blick» schreibt.

Bereits heute fliesst mehr als ein Drittel aller AHV-Renten ins Ausland

Viele Parlamentarier seien sich offenbar nicht bewusst, dass bereits heute 32.3% aller AHV-Renten ins Ausland bezahlt würden, kommentiert Blick weiter. Der Anteil an der Rentensumme liege mit 13.1% deutlich tiefer.

Bis ins Jahr 2030 aber werde der Anteil der Renten, die ins Ausland ausgerichtet würden, bei den Neurentnern auf 35% steigen, zitiert Blick BSV-Sprecher Harald Sohns. Dies unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. Der Anteil an der gesamten Rentensumme wird bis dahin auf 15% ansteigen.

Grösste Gruppe von AHV-Rentnern im Ausland ist in Italien

Die grösste Gruppe der Ausländer, die ihre AHV im Ausland beziehen, hat ihren Wohnsitz in Italien, wie den aktuellen Zahlen des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) zu entnehmen ist. Auf sie folgen Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland, und solche mit Wohnsitz in Spanien. Blick zieht daraus den Schluss, dass es sich dabei wohl grösstenteils um Gastarbeiter handle.

Tiefpreisland Thailand gewinnt für Rentner an Attraktivität

Doch es leben auch Zehntausende von Schweizern im Ausland nach der Pensionierung – Tendenz steigend. Blick zitiert einen Rentner, der heute in Thailand lebt, und das Preisgefälle zwischen der Schweiz und Thailand anführt. Stiegen die Lebenshaltungskosten in der Schweiz weiter an, würden immer mehr Rentner nach Thailand auswandern, ist er überzeugt. Schon jetzt nehme die Zahl an Senioren stetig zu. Der Rentner kann sich in Thailand offenbar ein Reihenhaus mit Swimmingpool, ein Auto und ein Motorrad leisten, was in der Schweiz wohl niemals möglich wäre, wie er meint. Dennoch, auch in Thailand werde das Leben stetig teurer, räumt er ein.

Rentner im Ausland generieren keine Wertschöpfung und zahlen keine Steuern

Vertreter des «Nein-Lagers» zur Reformvorlage stossen sich daran, dass die AHV-Neurentner im Ausland überproportional vom AHV-Ausbau profitieren würden. FDP-Präsidentin Petra Gössi etwa findet, dass man diesen Rentnern den Ruhestand auf Kosten der nächsten Generation vergolden würde.

Hinzu kommt ihrer Ansicht nach, dass Rentner im Ausland keine Wertschöpfung in der Schweiz generieten. Sie würden weder Steuern zahlen, noch in der Schweiz konsumieren.

Ganze 70 Franke erhält nur wer Anspruch auf die volle AHV-Rente hat

Gemäss BSV sind die Beträge, die an Schweizer ausbezahlt werden, höher als jene für Ausländer. Dies dürfte der durchschnittlich höheren Anzahl Beitragsjahre geschuldet sein. Die vollen 70 Franken mehr AHV sollen ausserdem nur jene Versicherten erhalten, die auch Anspruch auf eine volle Rente haben.

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