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Die Zurich erfüllt die Markterwartungen mit dem Halbjahresabschluss ein weiteres Mal

Montag, 14.08.2017

Zurich Insurance Group zeigt mit ihrem Zweitquartalsabschluss 2017 eine gute Entwicklung, die besser als vom Markt erwartet ist. Getragen wird sie von weiteren operativen Verbesserungen. Die Restrukturierung scheint auf gutem Weg zu sein.

Zurich Insurance Group konnte den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr 2017 um 14% auf 2,456 Milliarden US-Dollar steigern. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn nach Steuern sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum allerdings um 7% auf 1,503 Milliarden Dollar. Dies, weil im ersten Quartal Reservestärkungen in Grossbritannien in Zusammenhang mit der Einführung des staatlich vorgegebenen Diskontierungssatzes zu bestimmten Personenschäden (der Ogden-Rate) das Ergebnis belasteten. Im zweiten Quartal jedoch legte der Reingewinn nach Steuern um 21% auf 896 Millionen Dollar zu. Damit ist Zurich auf gutem Weg die Ziele für 2017 bis 2019 zu erreichen. Die bereits erzielten Kosteneinsparungen betragen rund 550 Millionen Dollar. Die auf dem Betriebsgewinn nach Steuern basierenden Eigenkapitalrendite beträgt 12.5% (ex-Ogden) und die geschätzten Quote des Zurich Economic Capital Model (Z-ECM) 134%.

Schaden- und Unfallversicherung profitierten von tieferen Kosten

Der Betriebsgewinn der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) für das per 30. Juni abgeschlossene Halbjahr stieg in US-Dollar um 2% und in Lokalwährungen um 6% auf 1,2 Milliarden Dollar an. Dabei wurden die im ersten Quartal bekannt gegebenen Auswirkungen des Diskontierungssatzes von Ogden in Grossbritannien nicht berücksichtigt. Gleichzeitig verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz gegenüber dem Gesamtjahr 2016 um 0,3 Prozentpunkte auf 97.8%. Unter Berücksichtigung von Ogden ging der Betriebsgewinn um 184 Millionen auf 1,0 Milliarden Dollar zurück.

Die besseren zugrundeliegenden Ergebnisse im ersten Halbjahr beruhen auf Tarifanpassungen, einer im Verlauf der Berichtsperiode rückläufigen Kostenbasis und einem besseren versicherungstechnischen Ergebnis. Die auf das Schadenjahr bezogene Schadenquote ohne Katastrophen verbesserte sich in der Berichtsperiode um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Gesamtjahresergebnis 2016. Dies ist vor allem auf die fortlaufenden versicherungstechnischen Verbesserungsmassnahmen der Gruppe zurückzuführen. Der Einfluss von Naturkatastrophen war leicht höher als saisonüblich, während die Reserven im vergangenen Halbjahr stark blieben.

Auf vergleichbarer Basis, ohne Berücksichtigung der Wechselkursschwankungen und der Aufgabe von Geschäftstätigkeiten in Südafrika, Marokko, im Nahen Osten und Taiwan, sind die Bruttoprämien und Policengebühren in Lokalwährungen leicht gewachsen, was auf gezielte Anpassungen des Portofolios zurückzuführen ist. In US-Dollar gingen die Prämien um 3% bzw. 512 Millionen Dollar zurück. Insgesamt sind die Prämien trotz eines herausfordernden Marktumfelds im ersten Halbjahr 2017 um rund 1% gestiegen.

Wachstum im Lebensversicherungsgeschäft war in Asien-Pazifik am stärksten

Im Lebensversicherungsgeschäft hält Zurich an der Umsetzung ihrer Strategie fest, die auf fondsgebundene Produkte und auf Risikoschutz ausgerichtet ist, und konnte den Betriebsgewinn in US-Dollar um 16% bzw.auf 650 Millionen Dollar steigern. In Lokalwährungen entspricht dies einem Wachstum von 18%, wozu alle Segmente beitrugen.

Unterstützt durch die erfolgreiche Integration des Privatkundengeschäfts von Macquarie Life in Australien und das anhaltende Wachstum in Japan trug die Region Asien-Pazifik am stärksten zum Wachstum bei. Auch Lateinamerika verzeichnete ein solides Wachstum. Dabei trugen sowohl das Joint-Venture Zurich Santander als auch das unter der Marke Zurich getätigte Geschäft zur Steigerung des Betriebsgewinns bei.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) vermochten die niedrigeren Kosten in Verbindung mit Wachstum in Grossbritannien, Irland, Spanien und Italien den Rückgang des Betriebsgewinns in anderen Ländern der Region teilweise auszugleichen.

Bruttoprämien, Policengebühren und Beiträge mit Anlagecharakter sanken auf USD-Basis um 3% auf 14,4 Milliarden Dollar.

Joint-Ventures mit Banken lieferten gute Ergebnisse

Die Joint-Ventures mit Banken in Lateinamerika und Spanien haben ihre positive Entwicklung fortgesetzt und lieferten starke Ergebnisse, das Neugeschäft im Bankenvertrieb kletterte um 32%. Auch in Lokalwährungen ist das Geschäft in Lateinamerika gewachsen. Verantwortlich dafür sind im Privatkundengeschäft höhere Verkäufe von Risikoschutzprodukten über Zurich Santander sowie ein grosser unter der Marke Zurich abgeschlossener Firmenkundenvertrag in Chile. Auch in der Region Asien-Pazifik ist das Geschäft in Lokalwährung gewachsen. In der Region EMEA gingen die Verkäufe von individuellen Spar- und Anlageprodukten in Deutschland und Spanien zurück.

US-Geschäft Farmers entwickelte sich gut

Der Betriebsgewinn bei Farmers stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4% auf 794 Millionen Dollar. Verantwortlich dafür waren das anhaltende Prämienwachstum bei den Farmers Exchanges, die sich im Besitz ihrer Versicherungsnehmer befinden, und ein verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis bei Farmers Re.

Der Betriebsgewinn von Farmers Management Services legte um 3 Millionen auf 700 Millionen Dollar zu. Dies war hauptsächlich auf einen Anstieg der Provisionserträge zurückzuführen, der durch höhere verdiente Bruttoprämien bei den Farmers Exchanges unterstützt wurde. Prämienerhöhungen und Verbesserungen im Underwriting bei den Farmers Exchanges trugen zudem zu einer Verbesserung des Schaden-Kosten-Satzes von Farmers Re um 4.1% bei. Dies verlieh dem Betriebsgewinn des Rückversicherers Auftrieb; er stieg um 25 Millionen auf 6 Millionen Dollar. Das Neugeschäft bei Farmers Life wuchs um 16% auf 49 Millionen Dollar, was vor allem den geringeren Stornoraten und dem verbesserten Umsatzmix zuzuschreiben war. Der Betriebsgewinn blieb mit 87 Millionen Dollar hingegen unverändert.

Die Non-Core Businesses, die aus Portfolios in Abwicklung bestehen und mit dem Ziel verwaltet werden, aktiv Risiken zu reduzieren und Kapital freizusetzen, wiesen ohne Berücksichtigung von Ogden einen Betriebsgewinn von 83 Millionen gegenüber 26 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum aus. Dies ist vor allem auf die Auflösung langfristiger Reserven infolge des Rückkaufprogramms für ein variables Rentenversicherungsprodukt in den USA, niedrigere Ausgaben und die Auflösung von Reserven im Zusammenhang mit auslaufenden Produkten zurückzuführen.

Group Functions & Operations wies für das erste Halbjahr einen Nettobetriebsaufwand von 301 Millionen Dollar aus, was einer Verbesserung um 24% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Verantwortlich dafür sind vor allem niedrigere Holding- und Finanzierungskosten sowie die zugrundeliegende Nettoreduktion der Aufwendungen am Hauptsitz von Zurich.

Nettorendite aus Kapitalanlagen ist zurückgegangen

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen der Gruppe, das Nettokapitalerträge, realisierte Nettogewinne und -verluste aus Kapitalanlagen sowie Abschreibungen umfasst, trug im ersten Halbjahr 2017 mit 3,1 Milliarden Dollar zum Gesamtertrag der Gruppe bei. Dies entspricht einer Nettorendite von 1.6% (nicht annualisiert), gegenüber 1.9% im Vorjahreszeitraum.

Kapitalbasis ist solide

Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital erhöhte sich in der Berichtsperiode um 56 Millionen auf 30,7 Milliarden Dollar, nachdem rund 2,6 Milliarden Dollar an Dividenden ausbezahlt wurden.

Zurich will die vier Restrukturierungsziele für 2017 bis 2019 erreichen

Group Chief Executive Officer Mario Greco zeigt sich zuversichtlich, die positive Dynamik weiter beibehalten zu können. Diese bilde eine gute Grundlage, die Rendite für die Aktionäre weiter zu steigern und nachhaltiges Dividendenwachstum zu schaffen. Zurich ist ausserdem dabei, die vier Ziele für 2017 bis 2019 zu erreichen, die am Investorentag der Gruppe im November 2016 vorgestellt wurden. Ohne Berücksichtigung von Ogden belief sich die Eigenkapitalrendite der Gruppe basierend auf dem Betriebsgewinn nach Steuern auf 12.5%. Damit übertraf sie das Ziel von 12% mit weiterer Zunahme in der Berichtsperiode.

Zudem konnten kumulative Kosteneinsparungen in Höhe von rund 550 Millionen Dollar erreicht werden. Bis 2019 sollen gegenüber der Kostenbasis von 2015 Kostensenkungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar erzielt werden. Die Vorteile zusätzlich eingeleiteter Massnahmen dürften sich Ende des Jahres in den Ergebnissen widerspiegeln. Dank der Mittelzuflüsse für das erste Halbjahr sei die Gruppe auf Kurs, im Zeitraum von 2017 bis 2019 das Gesamtziel von über 9,5 Milliarden Dollar zu erreichen, so Greco. Die geschätzte Quote des Zurich Economic Capital Model (Z-ECM) übertrifft zudem mit 134% den Zielbereich von 100% bis 120%.

Finanzberichterstattung wird künftig begrenzt

Die Gruppe beabsichtigt im dritten Quartal dazu überzugehen, die volle Finanzberichterstattung auf den Halbjahres- und Jahresbericht zu begrenzen. Für das erste Quartal und dritte Quartal wird die Gruppe einen Bericht mit den Höhenpunkten des Quartals veröffentlichen. Der Fokus soll dabei auf der Umsatzentwicklung liegen, ergänzt um qualitative Anmerkungen zu aktuellen Handels- und Markttrends, die Entwicklung der Kapitalposition der Gruppe und nennenswerte Sonderfaktoren. 

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