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Die Zahl der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen und deren Anlageerträge gingen 2015 weiter zurück

Montag, 26.06.2017

Die Pensionskassenstatistik 2015 ist erschienen. Sie orientiert über die Struktur und die Entwicklung der beruflichen Vorsorge, die aktiven Versicherten und die Leistungsbezüger sowie über Bilanz und Betriebsrechnung.

Die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten ging bis Ende 2015 um weitere 4.5% auf 1 782 Einrichtungen zurück, verglichen mit 1 866 im Jahr davor. Die Gesamtzahl der aktiven Versicherten erhöhte sich wie im Vorjahr um 1.7% auf 4,07 Millionen Versicherte. Dies geht aus der Publikation zur Pensionskassenstatistik 2015 hervor, die auf der für dieses Geschäftsjahr durchgeführten Befragung basiert.

Zahl der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen hat überaus deutlich abgenommen

Die Zahl der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sank auf 76 (- 2). Die Zahl der aktiven Versicherten blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 570 400 (+ 1%) stabil. Gleichzeitig nahm die Zahl der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen überaus deutlich auf 1 706 (- 82) ab. Allerdings zählten letztere die Rekordzahl von 3 497 800 aktiven Versicherten (+ 1.8%).

Trend hin zum Beitragsprimat hat sich verstärkt

Der Trend hin zum Beitragsprimat verstärkte sich im Berichtsjahr nochmals. Ende 2015 gehörten nur noch 143 021 oder 3.5% sämtlicher aktiver Versicherten einer sogenannten reinen Leistungsprimatskasse an (Vorjahr: 4.9%). Der Entscheid weg vom Leistungsprimat hin zum Beitragsprimat wurde bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen in einem engen Bezug zur Ausfinanzierung (Entscheid Voll- oder Teilkapitalisierung) vollzogen.

Anlageerträge sind magerer geworden

Das Nettoergebnis aus der Vermögensanlage erreichte 2015 nur 5,8 Milliarden Franken (Vorjahr: 51,4 Milliarden Franken). Dies widerspiegelte die mageren Anlageerträge. Neben der Niedrigzinspolitik war der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses ein massgeblicher Faktor. Daraus resultierte eine Tieferbewertung der Anlagen in Fremdwährungen.

Vermögensverwaltungskosten sind seit 2012 stabil geblieben

Im Ergebnis enthalten sind die Vermögensverwaltungskosten in der Höhe von 3,8 Milliarden Franken (+ 6.6%). Die TER-Kosten machten 2,9 der 3,8 Milliarden Franken aus. Somit waren die direkt verbuchten Vermögensverwaltungskosten seit 2012 bei rund einer Milliarde Franken stabil.

Unterdeckung ist angestiegen

Die Unterdeckung blieb mit 31 Milliarden Franken (+ 6.8%) stabil. Bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen betrug sie neu 2,9 Milliarden Franken (Vorjahr: 1,2 Milliarden Franken). Die Unterdeckung der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen stieg auf 28,1 Milliarden Franken (Vorjahr: 27,9 Milliarden Franken). Davon waren 26,1 Milliarden Franken den 32 teilkapitalisierten Vorsorgeeinrichtungen zugeordnet. 2 Milliarden Franken entfielen auf die 44 vollkapitalisierten Vorsorgeeinrichtungen.

Technischer Zinssatz ist weiter gesunken

Der technische Zinssatz sinkt weiterhin. So sind die meisten Vorsorgeeinrichtungen sowohl im Beitrags- als auch im Leistungsprimat um 3% zu finden. Dies gilt sowohl für privatrechtliche als auch für öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen. Der technische Zinssatz liegt somit nahe dem für das Jahr 2015 gemäss «Fachrichtlinie technischer Zinssatz» (FRP 4) der Schweizerischen Kammer der Pensionskassen-Experten errechneten Referenzzinssatz von 2.75%.

Gesamtwert der Aktiven ist kaum gewachsen

Im Berichtsjahr wuchs der Gesamtwert der Aktiven mit einem Plus von 1.4% kaum und erreichte Ende 2015 den Bilanzwert von 788,1 Milliarden Franken. Darin nicht enthalten sind die teils lediglich im Anhang der Jahresrechnungen deklarierten Aktiven/Passiven aus Versicherungsverträgen von 136 Milliarden Franken.

Bilanzanteil der Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen ist sprunghaft angestiegen

Mit einem Anteil am Total Aktiven von 305,4 Milliarden Franken ist der Bilanzanteil der Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen sprunghaft von 30.3% auf 38.8% angestiegen. Der Grund ist in den Änderungen in der Verwaltungsform von Einrichtungen mit grossen, selbstverwalteten Vermögen zu finden.

Trend hin zu Einsatz von kollektiven Anlagen hält an

Der langjährige Trend hin zu vermehrtem Einsatz von kollektiven Anlagen hielt im Berichtsjahr unvermindert an. Mit einem Total von 452,5 Milliarden Franken erhöhte sich deren Anteil gegenüber dem Gesamtwert der Aktiven von 54.5% auf 57.4%.

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