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Die UBS übertrifft die Markterwartungen mit ihrem Quartalsergebnis

Freitag, 28.04.2017

Die UBS steigerte ihren Reingewinn im 1. Quartal 2017 massiv. Sie übertraf damit die Markterwartungen. Verantwortlich sind insbesondere gestiegene Erträge in der Vermögensverwaltung sowie die gute Entwicklung im Investmentbanking.

Die UBS Group erzielte im ersten Quartal 2017 einen Reingewinn von 1,269 Milliarden Franken. Das sind 79.5% mehr als in der Vorjahresperiode. Der bereinigte Geschäftsertrag erhöhte sich um 8.2% auf 7,532 Milliarden Franken. Treiber dafür waren die Investment Bank, Wealth Management Americas und Wealth Management. Auch erzielte die UBS weitere Fortschritte bei ihrem Nettokostensenkungsprogramm, wie sie erklärt. Damit schnitt die UBS deutlich besser ab, als von Analysten erwartet worden war. Für die kommenden Quartale gibt sich die UBS jedoch vorsichtig optimistisch; die Stimmung und das Vertrauen der Anleger hätten sich zwar verbessert, teilt die Grossbank mit. Dies sei jedoch noch nicht vollumfänglich in einer dauerhaften Belebung der Kundenaktivität spürbar geworden.

Vermögensverwaltung und Neugeldzufluss legen zu

Der bereinigte Vorsteuergewinn in den globalen Wealth-Management-Einheiten stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 19% auf 1,1 Milliarden Franken an. Die verwalteten Vermögen nahmen um 13% auf rekordhohe 2‘200 Milliarden Franken zu, mit Nettoneugeldern von 20,5 Milliarden Franken. Ende 2016 hatte die UBS noch milliardenschwere Abflüsse hinnehmen müssen, weil Steuerflüchtlinge aus vielen Teilen der Welt ihre Gelder abgezogen oder Steuerschulden beglichen hatten. Die bereinigte Nettomarge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Basispunkte auf 20 Basispunkte.

Der bereinigte Vorsteuergewinn von Wealth Management lag bei 727 Millionen Franken, plus 14%. Die sehr starke Performance stützte sich auf höhere transaktionsbasierte Erträge und einen tieferen Geschäftsaufwand. Die Nettoneugelder beliefen sich auf 18,6 Milliarden Franken. Der Grossteil entfiel auf Europa, wobei auch alle anderen Regionen einen positiven Beitrag leisteten. Im ersten Quartal wurden netto 15,1 Milliarden Franken neue Mandate generiert. Deren Anteil an den verwalteten Vermögen stieg damit auf 27,8%. Die bereinigte Nettomarge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Basispunkte auf 29 Basispunkte.

Der bereinigte Vorsteuergewinn von Wealth Management Americas legte um 32% auf 324 Millionen US-Dollar zu. Das Rekordresultat des ersten Quartals reflektiert höhere Erträge aus wiederkehrenden Nettogebühren sowie rekordhohe Nettozinserträge. Die Nettoneugelder im ersten Quartal beliefen sich auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Der Anteil der Managed Accounts stieg auf rekordhohe 35.2% der verwalteten Vermögen. Die bereinigte Nettomarge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Basispunkte auf 11 Basispunkte. Gemessen an den Erträgen sowie den verwalteten Vermögen war die Produktivität der Finanzberater weiterhin branchenführend.

Auch Personal & Corporate Banking konnten zulegen

Auch im Schweiz-Geschäft bzw. dem Personal & Corporate Banking lief es zu Jahresbeginn gut. Der bereinigte Vorsteuergewinn von Personal & Corporate Banking belief sich auf 437 Millionen Franken, ein Plus von 4% gegenüber der Vorjahresperiode. Die starken Ergebnisse profitierten von bestimmten voraussichtlich nicht wiederkehrenden Sonderposten und einem rückläufigen Geschäftsaufwand, was dem steigenden Druck auf die Nettozinserträge entgegenwirkte. Die annualisierte Wachstumsrate des Nettoneugeschäftsvolumens im Privatkundengeschäft erreichte mit 6.7% einen neuen Rekord.

Laufende Rechtsfälle bergen noch Unsicherheiten

Bei der Beilegung noch laufender Rechtsfälle befindet sich die UBS hingegen weiterhin in der Warteschleife. Konzernweit lagen die Rückstellungen für Rechtsfälle Ende März bei 2,9 Milliarden Franken, nach 3,26 Milliarden Franken Ende 2016. Dazu zählen unter anderem Verfahren wegen Tricksereien am US-Immobilienmarkt. Konkurrenten wie die Deutsche Bank und Credit Suisse haben sich hier bereits mit dem US-Justizministerium geeinigt. Zudem steht die UBS im milliardenschweren Steuerstreit mit Frankreich vor einem Gerichtsverfahren.

Kostensenkungsziele sind intakt

An dem Ziel, die Kosten bis Ende 2017 um 2,1 Milliarden Franken zu senken, hält die UBS fest. Ende März hatte sie 1,7 Milliarden Franken davon erreicht.

Kapitalisierung bleibt solide

Die bereinigte Rendite auf Eigenkapital abzüglich Goodwill und anderer immaterieller Vermögenswerte beträgt 12.6%, oder 17.4% ohne latente Steueransprüche. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie liegt bei 0.33 Franken. Die Harte Kernkapitalquote beträgt 14.1% (CET1, vollständig umgesetzt), der Leverage Ratio 3.55%. Das gesamte verlustabsorbierende Kapital beträgt 74 Milliarden Franken.

Die Umsetzung der neuen schweizerischen Kapitalstandards sowie die vorgeschlagenen weiteren Anpassungen des internationalen regulatorischen Rahmens für Banken werden steigende Kapitalanforderungen sowie höhere Zins- und Betriebskosten zur Folge haben. Die UBS sieht sich jedoch gut aufgestellt, um diesen Herausforderungen zu begegnen und von einer weiteren Erholung des Marktumfelds zu profitieren.

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