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Die UBS hat in einem schwierigen Umfeld ein gutes Ergebnis publiziert

Freitag, 28.07.2017

Die UBS hat den Reingewinn im ersten Halbjahr 2017 um rund 40% gesteigert. Hauptgrund dafür sind Kosteneinsparungen. Das Sparziel von 2,1 Milliarden Franken will die Bank bis Ende Jahr erreicht haben.

Die Grossbank UBS hat im ersten Halbjahr 2017 einen bereinigten Vorsteuergewinn von 3,6 Milliarden Franken erzielt, 19% mehr als im Vorjahresvergleich. Der den Aktionären zurechenbarer Reingewinn legte um 40% auf 2,4 Milliarden Franken zu. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie beträgt 0.64 Franken. Ein wichtiger Grund für diese Performance sind annualisierte Nettokosteneinsparungen in Höhe von 1,8 Milliarden Franken, welche die UBS per 30. Juni 2017 realisierte. Damit sei die Bank auf Kurs, das angestrebte Sparziel von 2,1 Milliarden Franken bis Ende 2017 zu erreichen, wie sie mitteilt.

Globales Wealth Management profitiert von erhöhter Kundenaktivität

Im globalen Wealth Management stieg der bereinigte Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahr um 15%. Treiber dafür waren die erhöhte Kundenaktivität, gestiegene US-Dollar-Zinsen, höhere verwaltete Vermögen sowie weitere Fortschritte bei Mandaten und im Kreditgeschäft. Die sehr starken Ergebnisse stützen sich auf Wachstum in allen Ertragskategorien sowie strikte Kostendisziplin.

Investment Bank erzielt höhere Erträge im Unternehmensgeschäft

Die Investment Bank verzeichnete hohe Erträge im Bereich Corporate Client Solutions und erzielte eine annualisierte bereinigte Rendite auf zugeteiltem Eigenkapital von 18%, obwohl die tiefe Marktvolatilität vor allem bei Foreign Exchange, Rates and Credit Auswirkungen zeigte. Der bereinigte Vorsteuergewinn von Personal & Corporate Banking ging aufgrund tieferer Nettozinserträge infolge des anhaltenden Negativzinsumfelds erwartungsgemäss zurück, was durch höhere transaktionsbasierte Erträge und wiederkehrende Nettogebühren teilweise kompensiert wurde.

Privatkundengeschäft gewinnt Rekordzahl an Neukunden

Die annualisierte Wachstumsrate des Nettoneugeschäftsvolumens im Privatkundengeschäft erreichte den höchsten Stand in einem zweiten Quartal seit zehn Jahren, und die Anzahl der seit Jahresbeginn akquirierten Neukunden stieg auf ein Rekordhoch.

Die von Asset Management verwalteten Vermögen erreichten mit 703 Milliarden Franken den höchsten Stand seit neun Jahren. Die starken Nettoneugelder von 10 Milliarden Franken (ohne Geldmarkt) entfielen vor allem auf passive Strategien.

Bank ist gut kapitalisiert

Die annualisierte bereinigte Rendite auf Eigenkapital abzüglich Goodwill und anderer immaterieller Vermögenswerte für den Konzern belief sich auf 11.4% oder 15.9% ohne latente Steueransprüche.

Das harte Kernkapital (CET1) von UBS erhöhte sich auf Basis einer vollständigen Umsetzung um 0,6 Milliarden auf 31,9 Milliarden Franken, hauptsächlich aufgrund der Gewinnentwicklung im zweiten Quartal.

Die risikogewichteten Aktiven (RWA) stiegen um 15 Milliarden auf 237 Milliarden Franken an. Diese Zunahme ist primär die Folge von regulatorisch bedingten Anpassungen der Methodologie und regulatorischer Inflation, welche mehrheitlich die zu erwartenden RWA-Erhöhungen nach Finalisierung des Basel-III-Regelwerks vorwegnehmen.

Die Kapitalposition ist weiterhin stark, mit einer harten Kernkapitalquote (CET1) von 13,5% auf Basis einer vollständigen Umsetzung und einer Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET1) von 3,7%. Das gesamte verlustabsorbierende Kapital beläuft sich auf 74 Milliarden Franken.

Ausblick ist positiv

Sergio P. Ermotti, Group Chief Executive Officer der UBS, zeigt sich zufrieden: «In Anbetracht der Marktbedingungen haben wir im zweiten Quartal ein sehr gutes Ergebnis erzielt und ein starkes erstes Halbjahr abgeliefert. Besonders unser globales Wealth Management erzielte ein hervorragendes Resultat. Die Ergebnisse zeigen einmal mehr die Vorteile unseres diversifizierten Geschäftsmodells, das uns erlaubt, über den Zyklus und bei unterschiedlichen Marktbedingungen profitabel und nachhaltig zu wachsen.» 

Dennoch warnt die Bank auch vor gewissen Ertragsrisiken. So hätten sich die Stimmung und das Vertrauen der Anleger zwar verbessert, was zu einer erhöhten Kundenaktivität im Wealth-Management-Geschäft geführt habe. Ein Fortbestehen der tiefen Volatilität sowie saisonale Effekte könnten die Kundenaktivität insgesamt jedoch weiterhin beeinträchtigen.

Tiefe und negative Zinsen setzen die Nettozinsmarge unter Druck

Geopolitische Spannungen und die makroökonomische Unsicherheit stellten nach wie vor ein Risiko für die Anlegerstimmung dar, obwohl die UBS davon ausgehe, dass sich die globale wirtschaftliche Erholung verstärken werde. Tiefe und negative Zinsen, insbesondere in der Schweiz und der Eurozone, setzten die Nettozinsmarge unter Druck, wobei eine weitere Normalisierung der US-Geldpolitik teilweise kompensierend wirken könne.

Kapitalanforderungen sowie Zins- und Betriebskosten steigen wegen Regulierung

Die Umsetzung der neuen schweizerischen Kapitalstandards sowie weitere Anpassungen des nationalen und internationalen regulatorischen Rahmens für Banken würden steigende Kapitalanforderungen sowie höhere Zins- und Betriebskosten zur Folge haben. Die UBS sei jedoch gut aufgestellt, um diesen Herausforderungen zu begegnen und von einer weiteren Erholung des Marktumfelds zu profitieren.

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