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Die Swiss Life liefert ein gutes Ergebnis fürs erste Quartal

Donnerstag, 11.05.2017

Die Swiss Life hat die Markterwartungen mit ihrem Ergebnis fürs 1.Quartal 2017 erfüllt. Die Restrukturierung zeigt weitere Fortschritte, wovon Analysten erwarten, dass sie sich auf die künftige Gewinnentwicklung positiv auswirken werden.

Die Swiss Life kann im Zwischenbericht für die ersten drei Monate 2017 ein solides Einnahmenwachstum ausweisen (Bruttoprämien, Policengebühren, Einlagen), das insgesamt den Markterwartungen entspricht, wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in ihrer Unternehmensanalyse festhält. Erfreulich ist für die Analysten, dass die Auslandsgeschäfte – vor allem Frankreich und Deutschland, aber auch International – wieder ein positives Einnahmenwachstum aufweisen, nachdem sie in den vergangenen Perioden teilweise deutlich rückläufig waren.

Schweizer Einzelgeschäft zeigt ein deutliches Prämienwachstum

Gut ist nach Ansicht der Analysten auch, dass das Schweizer Einzelgeschäft ein deutliches Prämienwachstum von +8% zeigt, was markant über dem Marktdurchschnitt (0%) liegt. Dies zeigt demnach, dass die Swiss Life mit ihren modernisierten Produkten gut positioniert ist, um wieder verstärkt vom Marktpotenzial profitieren zu können.

Das Schweizer Gruppengeschäft weist hingegen einen deutlichen Volumenrückgang von -7% auf, der auf eine selektive Zeichnungspolitik in der Vollversicherung zurückzuführen ist und vor allem vom deutlich rückläufigen Einmaleinlagengeschäft stammt.

Teilautonome Stiftungslösung boomt

Dafür boomt die teilautonome Stiftungslösung, die auch bei Swiss Life derzeit stark forciert wird. Deren Anteil im Neugeschäft beläuft sich mittlerweile auf 18%, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr bedeutet (8%), die zu begrüssen ist. Bei der Stiftungslösung liegt das Anlagerisiko bei den Versicherungsnehmern, womit Swiss Life hier nicht direkt vom aktuellen Tiefzinsumfeld betroffen ist.

Vermögensverwaltung für Drittkunden macht sich bezahlt

Weiter deutlich zugenommen haben auch die Fee-Erträge, die wesentlich aus der Vermögensverwaltung für Drittkunden, dem Drittvertrieb im Versicherungsgeschäft (vor allem Swiss Life Select, auch Bankgeschäft) sowie dem anteilgebundenen Versicherungsgeschäft (Unit-Linked) stammen. Insgesamt zeigt sich in Lokalwährung ein Wachstum von +5%.

Gesamtanlagerendite durch Derivatverluste verzerrt

Eine weiterhin gute Entwicklung zeigt auch die Vermögensverwaltung für Dritte (TPAM), die Swiss Life derzeit stark ausbaut, sodass sie in Zukunft zu einem wichtigen Ertragsstandbein der Gruppe wird. Hier werden mittlerweile 52,7 Milliarden Franken Drittgelder bewirtschaftet (vor allem von Pensionskassen und kleineren Versicherungsgesellschaften), womit das Ziel von mindestens 50 Milliarden Franken in der laufenden Restrukturierungsperiode, die noch bis Ende 2018 dauert, bereits frühzeitig übertroffen wurde.

Neugeldentwicklung ist sehr positiv

Aus dem ersten Quartal 2017 stammen dabei weitere 2,7 Milliarden Franken Neugelder, die produktbezogen Bonds (rund ein Drittel), Money Market (rund ein Drittel), Immobilien (12%) und Balanced (14%) betreffen. Die Neugeldentwicklung ist somit anhaltend sehr positiv, was aus heutiger Sicht auch für die Zukunft erwartet werden kann, denn das Marktpotenzial ist gross.

Direkte Anlagerendite für 2017 dürfte nur leicht tiefer als im Vorjahr ausfallen

Die Entwicklungen auf der Anlageertragsseite sind ebenfalls weiterhin positiv. Die direkten Anlageerträge sind mit 1,037 Milliarden Franken weitgehend gleich geblieben (Vorjahr: CHF 1,053 Mrd), womit sich auch eine weitgehend unveränderte direkte Anlagerendite von 0.7% (nicht annualisiert) ergibt. Damit ist zu erwarten, dass für das Gesamtjahr 2017 eine nur leicht tiefere direkte Anlagerendite erzielt werden kann, wie sie für 2016 anvisiert wurde (rund 3.0%). Eine konkrete Zielvorgabe gibt es dafür aber nicht mehr.

Gesamtanlagerendite des 1. Quartals fällt tiefer aus

Die Gesamtanlagerendite des 1Q17 ist mit 0.5% tiefer als die direkte Rendite, was v.a. auf Absicherungsverluste auf den Aktienanlagen bzw. tiefere Gewinnrealisierungen zurückzuführen ist. Die Wertveränderungen der Derivate müssen nach IFRS über die Erfolgsrechnung erfasst werden, während die Marktwertzuwächse auf den Aktienanlagen direkt ins Eigenkapital fliessen bzw. Swiss Life nicht im gleichen Ausmass Gewinne realisiert hat, um die Absicherungsverluste auszugleichen.

Die Solvenz-Situation ist sehr gut

Die Aktienanlagen sind insgesamt etwas umfangreicher. Brutto beträgt die Quote 6.5% (Ende 2016: 5.0%), wobei Swiss Life derzeit ebenfalls verstärkt auf Dividendenaktien setzt. Netto resultiert eine deutlich tiefere Aktienquote von 2.2%, die im Vergleich zu Ende 2016 (2.1%) weitgehend unverändert ist.

Die SST-Eigenmittelsolvenz beläuft sich auf 161%, womit sie leicht höher ist als anlässlich der Publikation des Gesamtjahresabschlusses 2016 angegeben wurde (160% per 1. Januar 2017). Ohne den Ausbau der Aktienanlagen, die das Bilanzrisiko etwas erhöhen und somit nach einer zusätzlichen Unterlegung mit Solvenzkapital verlangen, wäre die SST-Quote noch etwas besser ausgefallen.

Sehr gut ist weiterhin die Solvenz-II-Quote, die deutlich über 200% liegt. Bezüglich der angestrebten weiteren Kostenverbesserungen von CHF 100 Mio bis Ende 2018 sind mittlerweile 64% der Massnahmen implementiert worden. Swiss Life ist somit auch bei ihrem Ziel der weiteren Effizienz-verbesserung gut unterwegs.

Über die Swiss Life

Swiss Life ist ein fast reiner Lebensversicherer. Geografisch ist die Schweiz der wichtigste Markt; im Ausland sind v.a. Frank-reich und Deutschland bedeutend. Im Cross-Border-Geschäft werden insbesondere Insurance-Wrappers vertrieben. Swiss Life befindet sich anhaltend in einer Phase der Neuausrichtung; nach den Restrukturierungsprogrammen «Milestone» und «Swiss Life 2015» läuft nun das Strategieprogramm «Swiss Life 2018». Dieses beinhaltet wiederum auch deutliche Verbesse-rungen bei den Kosten und im operativen Geschäft.

Die Restrukturierung zeigt weitere Fortschritte, von denen zu erwarten ist, dass sie sich auf die künftige Gewinnentwicklung positiv auswirken werden. Positiv ist auch der steigende Anteil des Fee-Geschäfts. Dies bedeutet stabilere Erträge und Gewinne, womit das Geschäftsrisiko sinkt und sich somit höhere Bewertungskennzahlen rechtfertigen.

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