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Die Schweizer Wirtschaft kam im ersten Quartal kaum vom Fleck

Donnerstag, 01.06.2017

Das reale Bruttoinlandprodukt wuchs im 1. Quartal 2017 um 0.3%. Der private Konsum wirkte dabei wenig stützend. Auch die Staatsausgaben blieben moderat. Bau- und Ausrüstungsinvestitionen legten nach einem Rückgang im Vorquartal etwas zu.

Die Schweizer Wirtschaft expandierte im 1. Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal real um 0.3%. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Wirtschaftswachstum 1.1%. Für das laufende Jahr rechnet das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco mit einem BIP-Wachstum von 1.6%.

Der private Konsum expandierte nach einem sehr starken Vorquartal um 0.1%, und damit deutlich schwächer als im langjährigen Mittel. Die Rubrik Gesundheit lieferte einen positiven Impuls, während der Bereich Wohnen und Energie das Konsumwachstum negativ beeinflussten. Die Konsumausgaben des Staates stiegen moderat an (+0.4%). Positiv entwickelten sich die Ausrüstungsinvestitionen, die im Vorquartal noch rückläufig waren. Sie verzeichneten einen deutlichen Anstieg (+1.7%). Dazu trug die Rubrik Forschung und Entwicklung massgeblich bei; die Investitionen in EDV, Maschinen und weiteren Rubriken entwickelten sich ebenfalls positiv.

Handelsbilanz trug positiv zum BIP-Wachstum bei

Produktionsseitig wurde das Wachstum hauptsächlich vom verarbeitenden Gewerbe getragen. Dort stieg die Wertschöpfung um 2.2% an, und damit wesentlich kräftiger als in den Vorquartalen. Darüber hinaus wuchs auch die Energiebranche (+3.4%).

Die Dienstleistungssektoren entwickelten sich unterschiedlich. Im Gesundheits- und Sozialwesen steigerte sich die Wertschöpfung deutlich (+1.6%). In einigen anderen Dienstleistungsbranchen stagnierte sie hingegen oder ging zurück. So im Handel (-0.9%), wo sich die negative Entwicklung der Vorquartale fortsetzte. Auch die Finanzdienstleistungen (-1.7%) und die unternehmensnahen Dienstleistungen (-0.4%) registrierten nach einigen positiven Quartalen erstmals wieder einen Rückgang. Negativ entwickelten sich zudem die Branche Verkehr und Lagerei (-0.5%) sowie die Öffentliche Verwaltung (-0.1%). Das Gastgewerbe (+0.0%) stagnierte indessen. Insgesamt resultiert im 1. Quartal 2017 ein moderates BIP-Wachstum von 0.3%. Im Vergleich zum Vorquartal (revidiert +0.2% statt +0.1%) entspricht dies einer leichten Beschleunigung.

Warenexporte legten überdurchschnittlich zu 

Die Warenexporte legten mit +3.9% – nach einem Rückgang im Vorquartal – überdurchschnittlich stark zu. Das Exportwachstum war breit abgestützt: Die grössten Impulse kamen von den Chemie- und Pharmaerzeugnissen sowie von der Rubrik Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie, die das stärkste Quartalswachstum seit sechs Jahren erfuhr. Nach zwei negativen Quartalen in Folge stiegen auch die Dienstleistungsexporte wieder an (+3.2%).

Die Warenimporte gingen hingegen zurück (-1.5%). Die Importe von Energie, von Maschinen sowie von Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie stiegen zwar an, doch der Rückgang der Importe anderer Rubriken, darunter insbesondere die Chemie- und Pharmaerzeugnisse, überwog. Die Dienstleistungsimporte wuchsen indessen kräftig (+5.7%), getragen unter anderem durch die Importe von Lizenzen und Patenten sowie von Finanzdienstleistungen. Per Saldo trug die Handelsbilanz mit Waren und Dienstleistungen im 1. Quartal positiv zum BIP-Wachstum bei.

BIP-Deflator war erstmals seit 13 Quartalen höher als im Vorjahresquartal

Der BIP-Deflator stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2016 um 0.8% an, nachdem für 13 Quartale in Folge negative Veränderungsraten beobachtet wurden. Auch die Deflatoren des Privaten Konsums (+0.1%) und der Exporte (+1.5%) verzeichneten erstmals wieder eine Zunahme.

Die Deflatoren der Importe (+2.6%) sowie jene der Ausrüstungsinvestitionen (+0.2%) und des Staatskonsums (+0.7%) entwickelten sich abermals positiv. Einzig der Deflator der Bauinvestitionen (-0.7%) setzte die negative Entwicklung der Vorquartale fort.

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