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Die PK SBB beschliesst das «Massnahmenpaket 2016»

Mittwoch, 31.12.2014

Die Pensionskasse der SBB senkt den technischen Zinssatz per 1. Januar 2016 von 3,0% auf 2,5%. Gleichzeitig führt sie sogenannte Generationentafeln ein, womit die Umwandlungssätze künftig korrekter berechnet werden können.

Mit der Senkung des technischen Zinssatzes von heute 3,0% auf neu 2,5% per 1. Januar 2016 sowie einer neuen Methode zur Bestimmung der Lebenserwartung der Versicherten, anhand sogenannter Generationentafeln, legt die PK SBB die Basis für eine gesunde und stabile Zukunft, wie sie in einer Mitteilung erklärt. Denn Generationentafeln würden der tatsächlichen Lebenserwartung der Versicherten deutlich besser Rechnung tragen, wie Daniel Ruf, Präsident der PK SBB erklärt. Damit würden sie auch mehr Gerechtigkeit bringen. Tatsächlich berücksichtigen Generationentafeln auch die Zunahme der Lebenserwartung nach der Pensionierung.

Jeder Jahrgang hat einen eigenen Umwandlungssatz

Als Folge dieses «Massnahmenpakets 2016» sinkt der Umwandlungssatz. Für einen am 1. Januar 2016 65jährigen Versicherten liegt dieser dann bei 5,22%. Da die Lebenserwartung weiter zunimmt, hat bei den Generationentafeln jeder Jahrgang einen eigenen Umwandlungssatz, welcher jeweils leicht tiefer ist als derjenige des vorhergehenden Jahrgangs.

Auch mit einem Umwandlungssatz von 5,22% hält die PK SBB den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestumwandlungssatz von derzeit 6,8% ein, wie sie betont. Die gesetzliche Vorgabe betrifft das BVG-Minimum. Bei der PK SBB liegen Spargutschriften und Leistungen deutlich über diesem Minimum.

Tiefe Zinsen belasten die zu erwartenden Anlagerenditen

Das «Massnahmenpaket 2016» erfolgt gut drei Jahre nach der letzten Umstellung: Im Oktober 2012 senkte die PK SBB den Umwandlungssatz von 6,515% auf 5,848%. Die zunehmende Lebenserwartung und die tiefen Zinsen machen eine neuerliche Anpassung per 2016 unerlässlich, so die Kasse.

Die PK SBB hat in den letzten Jahren zwar sehr gute Anlagerenditen erzielt. Auch 2014 dürfte sie – bereits zum sechsten Mal in Folge – das Anlagejahr mit positivem Resultat abschliessen. Gleichzeitig belastet die Zinsentwicklung die Aussichten der Kasse: Die ausserordentlich tiefen Zinsen reduzieren die zu erwartenden künftigen Anlagerenditen.

SBB und Kasse wollen weitere Einbussen für die Versicherten verhindern

Würde das «Massnahmenpaket 2016» ohne abfedernde Begleitmassnahmen umgesetzt, hätte dies für kurz vor der Pensionierung stehende Versicherte eine Leistungseinbusse im Umfang von 10,7% zur Folge. Da die Versicherten in den letzten Jahren aber bereits erhebliche Leistungsreduktionen in Kauf genommen hätten, wollen SBB und Stiftungsrat weitere Einbussen nun so weit als möglich verhindern, wie Danie Ruf erklärt. 

Sparbeiträge werden Anfang 2016 um 2,5% erhöht

Da die Kosten der Umstellung in der Höhe von insgesamt 1,6 Milliarden Franken nicht alleine von der Pensionskasse SBB getragen werden können, sucht die PK SBB zusammen mit der SBB zusätzliche Abfederungsmassnahmen. Wie die SBB in ihrer Medienmitteilung vom 26. November 2014 bekanntgab, einigte sie sich mit den Sozialpartnern im Zusammenhang mit den Lohnmassnahmen 2015 und 2016 darauf, durch die Erhöhung der Sparbeiträge per Anfang 2016 die Höhe künftiger Renten der jüngeren Versicherten zu sichern. Dazu werden die Sparbeiträge um 2,5% erhöht. Die SBB übernimmt davon die Hälfte. Die andere Hälfte der Sparbeitrag-Erhöhung tragen die Mitarbeitenden.

Allfällige weitere Abfederungsmassnahmen werden derzeit zwischen der SBB und den Sozialpartnern verhandelt. Dabei geht es darum, Leistungseinbussen für kurz vor der Pensionierung stehende Versicherte zu minimieren.

Die Einführung variabler oder alternativer Rentenmodelle ist denkbar

Das finanzökonomische Umfeld ist schwierig. Es bleibt auch nach diesen Massnahmen anspruchsvoll, die gewährten Leistungen zu finanzieren. Der Stiftungsrat verfolgt diese Entwicklungen aufmerksam und wird weiterhin rasch handeln, wenn weitere Massnahmen nötig sind. Neuerliche Anpassungen des technischen Zinses und damit auch des Umwandlungssatzes sind dabei ebenso wenig auszuschliessen wie die Einführung variabler oder alternativer Rentenmodelle.

Die Pensionskasse SBB gehört zu den grössten Pensionskassen der Schweiz. Sie zählt rund 58‘000 Versicherte und verwaltet Assets in der Höhe von 16 Milliarden Franken.

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