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Die Performance von Pensionskassenvermögen hat sich im Juli stabilisiert

Donnerstag, 18.08.2016

Die Aktienmärkte konnten im Juli 2016 – trotz Brexit-Abstimmung im Juni – mit beachtlichen Renditen punkten. Die meisten Anlageklassen lagen im positiven Bereich. Auch die Pensionskassen verbesserten ihre Jahresperformance.

Die Monatsperformance der Pensionskassenvermögen betrug im Juli durchschnittlich 1.11% und hievte die Performance seit Jahresbeginn damit über die 2%-Marke. Pensionskassen mit verwalteten Vermögen unter 300 Millionen Franken erzielten im Juli mit durchschnittlich 1.19% die höchste Rendite. Die tiefste Rendite von durchschnittlich 1.03% verbuchten Pensionskassen mit Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken, wobei sich der Abstand der Renditen gegenüber dem Vormonat verringerte, wie aus dem UBS Pensionskassen-Performance Bericht hervor geht.

Märkte haben sich nach dem Brexit-Votum wieder erholt

Die Aktienmärkte verdauten das Ergebnis der Brexit-Abstimmung in Grossbritannien schneller als von vielen Beobachtern erwartet worden war. Globale Titel erzielten im Juli eine Rendite von 3.79% und auch Schweizer Werte schnitten mit 2.14% deutlich besser ab als andere Anlageklassen. Obligationen in Fremdwährungen sowie Immobilien generierten immer noch eine Rendite von rund einem halben Prozent, während CHF-Obligationen und Hedge Funds rückläufig waren.

Besorgnis über das globale Wirtschaftswachstum hat nachgelassen

Wie die UBS in ihrem Konjunkturausblick schreibt, hat die Besorgnis über das globale Wirtschaftswachstum dank guter US-Daten in letzter Zeit weiter nachgelassen. Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust und unterstützt den Privatkonsum, wie die guten Einzelhandelsumsätze bestätigten. Die Reduzierung der Investitionen im Rohstoff- und Industriesektor befindet sich am Tiefpunkt. Nach dem Brexit-Votum ist die politische Zukunft Grossbritanniens in Europa zwar unsicher, doch sieht die UBS dies eher als ein lokales Problem.

Die chinesische Wirtschaft hat sich bei einer Jahreswachstumsrate von 6.5-7.0% stabilisiert, im Einklang mit dem Ziel der Regierung. In den Schwellenländern gibt es weitere Anzeichen einer allgemeinen wirtschaftlichen Stabilisierung.

Geldpolitik bleibt expansiv

Die Geldpolitik der Zentralbanken bleibt sehr expansiv. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihr quantitatives Lockerungsprogramm über den März 2017 hinaus fortsetzen, und die US-Notenbank (Fed) wird die Zinssätze vermutlich frühestens im Dezember 2016 anheben.

US-Aktien bieten weiterhin Potenzial

Die UBS hat die Übergewichtung in US-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen erhöht, nachdem weitere Daten die solide Basis der US-Wirtschaft bestätigten, während die Geldpolitik expansiv bleibt. US-Aktien waren im bisherigen Jahresverlauf robust und übertrafen die meisten anderen Regionen, und die Belastungen für die Unternehmensgewinne lassen nach.

Schwellenländeraktien könnten Aufschwung nehmen

Die UBS hat ausserdem eine taktische Übergewichtung in Schwellenländeraktien gegenüber Schweizer Aktien eröffnet. Schwellenländer liessen weitere Anzeichen der Bodenbildung erkennen und die Unternehmensgewinne stabilisierten sich. Schweizer Finanzaktien leiden dagegen unter extremen Negativzinsen.

Gewinne australischer Unternehmen dürften schwach bleiben

Anleger mit Engagement in australischen Aktien sollten ihr australisches Engagement (statt Schweizer Aktien) reduzieren. Die Gewinne australischer Unternehmen dürften schwach bleiben, wie die UBS meint, da sich die Währung nachteilig entwickelt. Aufgrund der Lockerungstendenz der australischen Zentralbank und des stagnierenden Kreditwachstums dürften die Gewinne der Finanzunternehmen weiter unter Druck geraten.

Ertragsaussichten von erstklassigen Anleihen sind begrenzt

Festverzinsliche Anlagen haben sich in diesem Jahr bisher gut entwickelt. Sie wurden durch sinkende Staatsanleihenrenditen und die Verengung der Kreditrisikoprämien (Spreads) unterstützt. Die Renditen erstklassiger Anleihen sind auf neue Allzeittiefs gesunken, was ihre Ertragsaussichten für die nächsten sechs Monate begrenzt.

Euro-Hochzinsanleihen haben das von der UBS gesetzte Spread-Ziel erreicht. Während die Fundamentaldaten intakt bleiben und die Politik der EZB anhaltend für Rückenwind sorgt, ist das Aufwärtspotenzial bei den aktuellen Niveaus begrenzt. Die UBS hat nach der guten Performance seit Jahresbeginn die Übergewichtung deshalb geschlossen.

In ihren Portfolios hält sie aber weiter ein strategisches Engagement in Euro-Hochzinsanleihen. Sie hat eine taktische Präferenz für USD-Investment-Grade-Unternehmensanleihen, die eine Rendite von 2.3% bieten. Im Vergleich zur Vergangenheit ist dies zwar niedrig, aber besser als bei erstklassigen Anleihen.

US-Dollar dürfte vorerst schwach bleiben

Die UBS hat ihre übergewichtete Position im US-Dollar gegenüber dem australischen Dollar geschlossen. Obwohl die Reserve Bank of Australia in den letzten drei Monaten die Leitzinsen zweimal senkte, behauptete sich der Australische Dollar gegenüber dem schwachen US-Dollar relativ gut. Inzwischen haben sich die Konjunkturdaten in Australien teilweise verbessert.

Die UBS ist nach wie vor der Ansicht, dass die Märkte derzeit die Bereitschaft der Fed für eine Zinserhöhung unterschätzen. Dennoch ist die Gefahr gross, dass die Zinserhöhungserwartungen auch in den kommenden drei bis sechs Monaten enttäuscht werden.

Norwegische Krone könnte zulegen

Die UBS hält an ihrer taktischen Position in der norwegischen Krone gegenüber dem Euro fest. Die norwegische Wirtschaft weist eine gute Dynamik auf, die Konsumentenpreisinflation liegt bei 3.7% und die Immobilienpreise steigen. Die Zentralbank dürfte deshalb in den kommenden Monaten zunehmend von ihrer expansiven Haltung abrücken.

Hedgefonds sind alternative Ertragstreiber mit Risiken

Nach einem schwachen Jahresauftakt haben sich die Erträge diversifizierter Hedgefonds in den letzten Monaten stabilisiert. Die Anlageklasse dürfte eine wichtige Rolle in Portfolios spielen, da sie Zugang zu alternativen Treibern für Risiken und Erträge bietet und damit die Diversifikation verbessert.

Rohstoffe liefern zurzeit kaum Rendite

Das von der UBS erwartete Renditeprofil für breit diversifizierte Rohstoffindizes ist für die nächsten drei bis sechs Monate negativ. Sie rät derzeit nicht zu direkten Rohstoffengagements.

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