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Die enorme Bilanzsumme der Nationalbank birgt gewisse Gefahren

Freitag, 29.01.2016

Die Höhe der SNB-Bilanzsumme hat Ende 2015 zur Höhe des Schweizer Bruttoinlandprodukts von rund 620 Milliarden Franken aufgeschlossen. Vor zehn Jahren betrug die SNB-Bilanzsumme nur etwa ein Fünftel der Wirtschaftsleistung.

Die Bilanzsumme der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Sie hat per Ende vergangenen Jahres zur Höhe des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 620 Milliarden Franken aufgeschlossen, wie eine Untersuchung der Grossbank UBS besagt. Die Ökonomen der UBS führen dies auf die anhaltenden Devisenkäufe der SNB zurück, also auf Interventionen am Kapitalmarkt, um den Schweizer Franken damit zu schwächen.

Bilanzsumme von Schweizer Zentralbank viel höher als von anderen Zentralbanken

Der Prozentsatz bzw. das Verhältnis der Bilanzsumme der SNB zur Schweizer Wirtschaftsleistung eines Jahres ist damit deutlich grösser als etwa in den USA oder der Eurozone. Die Bilanzsumme der amerikanischen Notenbank (Fed) oder der Europäischen Zentralbank (EZB), die immer wieder für ihre expansive Geldpolitik in der Kritik stehen, beträgt nur rund 25% der jeweiligen Wirtschaftsleistung.

Es könnten Überschuldung oder Inflation drohen

Angesichts der neuen Grössenverhältnisse warnen die UBS-Ökonomen vor zwei Risiken. Zum einen könne das Eigenkapital der SNB aufgebraucht oder gar negativ werden. Letzteres käme einer Überschuldung der Nationalbank gleich, da sie als Aktiengesellschaft geführt werde.

Zum anderen könne die Geldmenge, welche die Notenbank in das System gepumpt habe, zu Inflation führen. Die Geldmenge hat sich laut UBS seit 2008 fast verzehnfacht; dies schüre Ängste vor einem mittelfristig starken Inflationsanstieg.

Kurzfristig allerdings schätzen die Ökonomen die Gefahren, die aus dem SNB-Bilanzanstieg resultieren, als eher gering ein, wie sie betonen.

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