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Die AXA Winterthur behauptet sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld

Donnerstag, 25.02.2016

Die AXA Winterthur hat 2015 ein durchzogenes Resultat erzielt. Das Bruttoprämienvolumen nahm um 4.1% ab und der Reingewinn sank um 5.6%. Der operative Gewinn legte aber um 4.7% zu. Der Versicherer gibt sich optimistisch.

Die zum französischen AXA-Konzern gehörende AXA Winterthur hat im Geschäftsjahr 2015 einen operativen Gewinn von 896 Millionen Franken (+4.7%) erwirtschaftet. Der Reingewinn sank indes um 5.6% auf 929 Millionen Franken. Dies auch wegen eines rückläufigen Anlageergebnisses im Leben- und im Nichtleben-Bereich. Das Bruttoprämienvolumen nahm um 4.1% auf 11,092 Milliarden Franken ab. Die Axa Winterthur führt das insbesondere auf die selektivere Zeichnungspolitik in der Vollversicherung zurück. So habe der Versicherer im Einzelleben-Geschäft unter schwierigen Marktbedingungen «eine ansprechende Verkaufsleistung» erzielt, wie AXA Winterthur-Chef Antimo Perretta erklärt. Im Kollektivleben sei es dem Versicherer gelungen, seine Strategie umzusetzen und im teilautonomen Markt markant zu wachsen. In der Schadenversicherung liege das Wachstum allerdings unter den Erwartungen, wie Perretta einräumt. «Angesichts des anspruchsvollen Finanzumfeldes blicken wir aber auf ein erfreuliches Jahr zurück», gibt sich Perretta zuversichtlich.

Dank weniger Grossschäden entwickelte sich der Schaden-Kostensatz positiv

In der Schadenversicherung verzeichnete die AXA Winterthur einen leichten Rückgang der Bruttoprämien um 1.3% auf 3,4 Milliarden Franken, wobei sowohl das Privatkunden- als auch das Unternehmensgeschäft abnahmen. «Der Wettbewerbsdruck insbesondere im Privatkundengeschäft ist in den letzten Jahren stark gestiegen», kommentiert Andreas Krümmel, Leiter Schadenversicherungen, das Resultat. Der operative Gewinn (+12.4%) wie auch der Schaden-Kostensatz (-3.1 Prozentpunkte) verbesserten sich hauptsächlich aufgrund von weniger Grossschäden. «Auch unser konsequenter Fokus auf Effizienz und Kostendisziplin wirkte sich positiv aus», so Krümmel.

2. Säule: Geschäftsfeld der teilautonomen Lösungen soll weiter ausgebaut werden

Im Kollektivleben gingen die Bruttoprämien um 3.6% zurück, bedingt vor allem durch tiefere Einmaleinlagen in der Vollversicherung. Aufgrund der strategisch festgelegten selektiveren Zeichnungspolitik verzeichnete die AXA Winterthur im schwierigen Anlageumfeld einen Rückgang im Neugeschäft um 17.7%. Im teilautonomen Geschäftssegment erhöhte sich das Neugeschäft von 13 Millionen Franken im Vorjahr auf 46 Millionen Franken 2015. Entlang ihrer Strategie will der Versicherer dieses Geschäftsfeld auch in den nächsten Jahren weiter ausbauen, wie Thomas Gerber, Leiter Leben der AXA Winterthur, erklärt. Dasselbe gelte für den autonomen Markt im Geschäft mit firmeneigenen Stiftungen. «Auch hier haben wir uns gut am Markt positioniert und konnten im letzten Jahr gewichtige neue Mandate gewinnen.»

3. Säule: Unsicherheit an den Kapitalmärkten und tiefe Zinsen erschwerten den Absatz

«Mit einem Neugeschäftsvolumen von 122 Millionen Franken haben wir im Einzelleben eine gute Verkaufsleitung erzielt», so Gerber weiter. Dies, obwohl sich das Geschäftsvolumen um 13.7% auf 1,2 Milliarden Franken verringert habe, auch hier durch tiefere Einmaleinlagen. Die Unsicherheit an den Kapitalmärkten und die anhaltend tiefen Zinsen erschwerten den Absatz von privaten Vorsorgeprodukten. Gerber gibt sich mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden.

Anlageergebnis war im Leben- wie auch im Nichtleben-Bereich rückläufig

Der weitere Rückgang des Zinsniveaus hatte auch einen spürbaren Einfluss auf die Performance aller Anlageklassen der AXA Winterthur. Das Anlageergebnis war dementsprechend sowohl im Leben- als auch im Nichtleben-Bereich rückläufig. Die Aufwertung des Schweizer Frankens infolge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang Jahr betraf die AXA Winterthur allerdings nicht direkt. Sie sichert sich am internationalen Finanzmarkt konsequent gegen Währungsrisiken ab, was sie vor Verlusten bewahrt hat. Die Kosten für die Währungsabsicherung seien seit dem SNB-Entscheid allerdings deutlich angestiegen, was sich auf den Reingewinn 2015 ausgewirkt habe, wie AXAWinterthur-Chef Perretta anmerkt.

Der Versicherer will innovativer und agiler werden

Hohe Priorität misst die AXA Winterthur der digitalen Transformation bei: «Wir haben im letzten Jahr wichtige Schritte unternommen, um innovativer und agiler zu werden», erklärt der CEO der AXA Winterthur. Dazu trage die 2015 lancierte Unternehmensstrategie 2020 ebenso bei wie flachere Hierarchien, die Stärkung der Spezialistenkarriere sowie ein neues kollaboratives Führungsverständnis zum besseren Umgang mit Veränderung.

Digitale Transformation wird in Prozesse aufgenommen

Die AXA Winterthur legt zudem grossen Wert auf die Zusammenarbeit mit Start-ups. Im Frühjahr 2016 können Mitarbeitende der AXA Winterthur in einem Pilotversuch das Angebot des Start-ups „Popupoffice“ testen, das in den urbanen Zentren der Schweiz «Arbeitsplätze für mobile Wissensarbeiter» schafft. Dies könnte eine künftige Auslagerung von Arbeitsplätzen bedeuten.

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