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Das Vermögen auf den Freizügigkeitskonten bei der Auffangeinrichtung BVG knackt die 10-Milliarden-Grenze

Montag, 12.06.2017

Für die Stiftung Auffangeinrichtung BVG haben die Freizügigkeitskonten und die Verwaltung deren Vermögens 2016 nochmals an Bedeutung gewonnen. Dies vor dem Hintergrund tiefer Renditen aufgrund von Negativzinsen am Kapitalmarkt.

Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG stand 2016 wieder vor besonderen Herausforderungen. Thema ist etwa das seit Jahren anhaltende starke Wachstum der Freizügigkeitskonten bei der Auffangeinrichtung, welches sich 2016 ungebremst fortgesetzt hat. So überstieg die Zahl der aktiven Konten im Dezember erstmals die Millionen-Grenze, und das Vermögen die 10-Milliarden-Franken-Grenze. Auf dem Kapital erzielte der Geschäftsbereich FZK 1.6% Rendite, was die Stiftung insbesondere deshalb als Erfolg wertet, weil aufgrund der eingeschränkten Risikofähigkeit mehr als die Hälfte des Vermögens am Geldmarkt zu negativen Zinsen investiert werden muss.

Negative Zinsen am Kapitalmarkt gefährden die Stabilität des Rentensystems

Eine grosse Herausforderung für die gesamte zweite Säule in der Schweiz sieht sie in den weitgehend negativen Zinsen am Kapitalmarkt. Diese verheissen für die Stabilität des Rentensystems in der Zukunft ihrer Meinung nach nichts Gutes.

Geschäftsbereich BVG erzielte 3.7% Rendite

Weil aber im Berichtsjahr die Zinsen aufgrund der äusserst expansiven Geldpolitik der Notenbanken noch tiefer sanken, resultierten auf den Obligationenportfolios Bewertungsgewinne. Auch die ausländischen Aktienbörsen und Immobilien legten an Wert zu. So zeigen die Geschäftsbereiche BVG und ALV der Auffangeinrichtung mit 3.7% resp. 3.5% insgesamt erfreuliche Renditen auf ihren vergleichsweise vorsichtig investierten Vermögen.

Deckungsgrad sinkt aufgrund eines tieferen technischen Zinssatzes

Wegen der anhaltend tiefen Zinsen hat der Stiftungsrat beschlossen, den technischen Zins im Geschäftsbereich BVG von bisher 2.5% auf 2.0% zu senken. Diese Massnahme hat unmittelbar zu einem tieferen Deckungsgrad geführt; er sank um 1.8% auf 112%, stellt nun aber eine realistischere Bewertung der Verbindlichkeiten in diesem Geschäftsbereich sicher. In den Geschäftsbereichen FZK und ALV stieg der Deckungsgrad an.

Das Rentensystem steht vor Umwälzungen

An Herausforderungen wird es der Stiftung Auffangeinrichtung auch in naher Zukunft nicht mangeln. Eine von vielen wird die «Altersvorsorge 2020» sein – sofern sie im Herbst 2017 die Hürde der Volksabstimmung nimmt.

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