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Das Korrekturpotenzial des Wohnimmobilienmarktes bleibt hoch

Montag, 05.05.2014

Der leichte Rückgang der Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2014 hat die volkswirtschaftlichen Risiken und das bestehende Korrekturpotenzial nicht signifikant reduziert, sagt die UBS.

Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index steht im 1. Quartal 2014 praktisch unverändert bei 1,22 in der Risikozone. Gegenüber dem Vorquartal ist der Index nur geringfügig um 0,01 Punkte gefallen. Der Immobilienblasenindex bestätigt damit die auf dem Transaktionsmarkt seit einigen Quartalen wahrgenommene Marktberuhigung. Aus Bewertungsoptik könne aber keine Entwarnung gegeben werden, wie die UBS erklärt.

Regulierung und Überangebot drücken auf das Preisniveau

Die Stagnation des Immobilienblasenindex ist auf die insgesamt leicht gefallenen Eigenheimpreise zurückzuführen. Mit annualisierten minus 4% verzeichneten insbesondere Preise für Einfamilienhäuser den stärksten Quartalsrückgang seit 17 Jahren. Der Immobilienboom dauert seit 1998 an. Laut UBS stösst das Preisniveau nach oben langsam aber an seine Grenze, da viele Erstkäufer die Tragbarkeitsnormen kaum mehr erfüllen könnten. Zusätzlich drückten das wachsende Überangebot in einzelnen Agglomerationen sowie die restriktivere Vergabe von Hypothekarkrediten aufgrund neu eingeführter regulatorischer Massnahmen auf das Preisniveau.

Korrekturpotenzial des Wohnimmobilienmarktes ist hoch

Die Preisspirale könnte sich durch die zur Diskussion stehende zusätzliche Verschärfung der Selbstregulierung (höhere Amortisationsraten, striktere Belehnungsvorschriften) und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Zuwanderung nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative noch weiter nach unten bewegen, was die UBS als «Trendwende» beschreibt. Sie erachtet das Korrekturpotenzial des Wohnimmobilienmarktes und die Risiken für die Schweizer Volkswirtschaft daher als unverändert hoch.

Das Wachstum der Hypothekarvolumen habe sich zwar etwas verlangsamt. Angesichts der im 1. Quartal 2014 stagnierenden Haushaltseinkommen wachse die Verschuldung aber weiterhin zu schnell. Anlass zur Vorsicht gäbe auch die weiterhin rekordhohe Zahl der Kreditanträge für nicht zum Eigengebrauch vorgesehene Liegenschaften.

Preise für Wohnimmobilien im Tessin sind weiter gestiegen

Die regionalen Risiken haben sich laut UBS kaum verändert. Eine zusätzliche Verschärfung der Ungleichgewichte beobachtet sie jedoch im Tessin in den Monitoring-Regionen Lugano und Locarno, mit Preissteigerungen von gegen 5% im Jahresvergleich sowie teilweise in der Zentralschweiz und im Thurgau.

Die Preise am Genfersee bleiben dagegen unter Druck. Anngesichts der hohen Bewertung signalisiere dies aber keine Entwarnung, wie die UBS anmerkt.

Auf der regionalen Risikokarte gehört Basel-Stadt neu zu den Gefahrenregionen und die Region Gros-de-Vaud neu zu den Monitoring-Regionen.

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