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Altersreform 2020: Die Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten ist für eine Paketlösung

Dienstag, 25.11.2014

Das aktuelle Reformpaket der Altersreform 2020 stösst auf Wohlwollen. 62% sind mit dem Reformpaket grundsätzlich einverstanden, während lediglich eine Minderheit von 28% in die Opposition geht, wie eine Umfrage zeigt.

Vergangene Woche präsentierte Bundesrat Alain Berset das Massnahmenpaket zur Vorsorgereform «Altersvorsorge 2020» für AHV und 2. Säule. Trotz heftiger Proteste seitens der Vorsorgeanbieter und politischer Akteure von links bis rechts scheint die Schweizer Bevölkerung dieser Paketlösung mehrheitlich zuzustimmen, wie Pro Senectute Schweiz verlauten lässt. Die Stiftung hatte das Forschungsinstitut GFS Bern mit einer entsprechenden Studie beauftragt. In deren Rahmen befragte das Forschungsinstitut im Oktober 2 700 stimmberechtigte Personen zur Altersreform 2020. Die Resultate sprechen eine deutliche Sprache: Zwei Drittel unterstützen die Rentenreform des Bundesrats.

Mehrheit spricht sich für Reform-Gesamtpaket aus

So sind 62% mit dem Reformpaket grundsätzlich einverstanden, während lediglich eine Minderheit von 28% in die Opposition geht. Ausschlaggebend für die breite Zustimmung der Schweizer Stimmberechtigten ist laut Umfrage der Gedanke einer Paketlösung. Dieser Vorschlag geniesst hohes Vertrauen, da er als ausgewogen wahrgenommen wird.

Erhöhung des Frauenrentenalters findet klare Zustimmung

Der Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre stimmen mit 62% die meisten Befragten zu. Deutlich dafür sind die Männer, doch auch die Frauen stimmen dem zu. Grüne und Gewerkschaften haben dies stets abgelehnt, solange die Frauen in vielen Bereichen der Altersvorsorge benachteiligt seien. 

Erhöhung der Mehrwertsteuer wird knapp befürwortet

Eine knappe Mehrheit der Befragten (53%) sprach sich zudem für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1.5% aus. Mit 45% Fürsprache fällt die Zustimmung für die Schuldenbremse in der AHV allerdings knapp durch. Die Abschaffung der Frühpensionierung vor 62 Jahren fällt mit 41% Fürsprache ebenfalls durch. Eine Einschränkung der Witwenrente goutieren gerade noch 26% der Befragten.

Allgemeine Erhöhung des Rentenalters oder Leistungskürzungen werden nicht goutiert

Gemäss Umfrage sprechen sich Schweizerinnen und Schweizer aber nur dann für eine Reform aus, wenn diese weder zu einer Erhöhung des Rentenalters noch zu einer Kürzung der Renten führt. Eine breite Verteilung der Reformkosten erhöht dagegen die Akzeptanz.

Der Rückhalt für die Altersreform 2020 zieht sich offenbar durch alle Schichten und Parteizugehörigkeiten. Bei Sympathisanten der SP, der Grünen, der GLP und der BDP liegt die Zustimmung bei über 70%. Anhänger von CVP und FDP sind zu über 60% für das Paket. Selbst die SVP-Basis stimmt der Vorlage mit 51% noch knapp zu. Damit würden Anhänger aller Parteien ihren Willen bekunden, die Sicherung der Altersvorsorge ganzheitlich anzugehen, wie GfS-Studienleiter Urs Bieri zitiert wird.

Umfrage lässt keine Rückschlüsse auf eine Abstimmung zu

Ob diese Umfrage in einer politischen Abstimmung indes Bestand hätte, wagt Bieri zu bezweifeln. Denn nur gerade 10% der Befragten zeigten sich mit den Plänen des Bundesrates sehr einverstanden. 52% - und damit eine knappe Mehrheit - zeigten sich eher einverstanden. Die politische Debatte werde die Meinungen daher stark beeinflussen, wie Bieri annimmt.

Die Rentenreform verdient die volle Unterstützung

Weit positiver beurteilt Werner Schärer, Direktor von Pro Senectute Schweiz, die Umfrageergebnisse: «Das Stimmvolk urteilt differenzierter als manche Parteipolitiker. Die Paketlösung ist zumutbar und wird vom Volk verstanden. Dies sollte jenen Politikern zu denken geben, welche die Vorlage zerstückeln wollen. Die Rentenreform 2020 verdient die volle Unterstützung aller verantwortungsvollen Kräfte in diesem Land».

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