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Viele Pensionskassen erzielten im Juli das zweitbeste Jahresergebnis

Freitag, 18.08.2017

Schweizer Pensionskassen erzielten im Juli 2017 mit einer durchschnittlichen Monatsperformance von 1.09% das zweitbeste Ergebnis dieses Jahres. Im bisherigen Jahresverlauf erzielten die Pensionskassen eine Rendite von durchschnittlich 4.84%.

Die von der UBS analysierten Pensionskassen erzielten einen erfreulichen Start in die zweite Jahreshälfte. Mit einer durchschnittlichen Monatsperformance von 1.09% nach Gebühren lieferten sie das zweitbeste Ergebnis dieses Jahres. Das beste Ergebnis mit 1.23% Rendite erwirtschafteten die kleinen Vorsorgewerke, mit verwalteten Vermögen unter 300 Millionen Franken. Die mittleren Pensionskassen mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken Vermögen verbuchten 1.00% Rendite, während die grossen Kassen mit über 1 Milliarde Franken und einer Performance von 0.97% leicht unter der 1%-Marke lagen.

Über die letzten 5 Jahre gesehen führen die grossen Kassen die Rangliste an

Die Vorsorgewerke im Sample der UBS erwirtschafteten seit 2012 annualisiert durchschnittlich 4.95% Rendite nach Gebühren. Die grossen Pensionskassen mit über 1 Milliarde verwalteten Vermögen führen die Rangliste mit 5.06% Rendite weiterhin an, gefolgt von den kleinen Kassen mit weniger als 300 Millionen Franken Vermögen und einer Performance von 4.99%. Die mittleren Pensionskassen mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken bilden mit 4.74% Rendite das Schlusslicht.

Bestes Ergebnis im Juli lieferte ein kleines Vorsorgewerk

Im Juli betrug die Bandbreite der Renditen aller Pensionskassen im Sample der UBS 1.89 Prozentpunkte (Vormonat 1.00 Prozentpunkte). Bei den kleinen Vorsorgewerken mit weniger als 300 Millionen Franken verwalteten Vermögen war die Bandbreite mit 1.85 Prozentpunkten am höchsten; in dieser Vergleichsgruppe wurde auch das beste Ergebnis von 2.30% verbucht. Die anderen beiden Vergleichsgruppen lagen mit Bandbreiten von 1.10 Prozentpunkten (mittlere Pensionskassen mit 300 Millionen bis 1 Milliarde Franken) und 1.08 Prozentpunkten (grosse Pensionskassen mit über 1 Milliarde Franken) fast gleichauf. Das schwächste Ergebnis von 0.41% erzielte ein mittleres Vorsorgewerk. Im bisherigen Jahresverlauf erzielten die Pensionskassen eine Rendite von durchschnittlich 4.84%.

Globale Aktien verbuchten im Juli das beste Resultat

Das globale Wirtschaftswachstum erwies sich als stabil. Das Bruttoinlandprodukt legte im zweiten Quartal auf breiter Ebene zu und die Vorlaufindikatoren bleiben im expansiven Terrain. Die globalen Finanzmärkte erholten sich im Juli von plötzlich ansteigenden Zinsen im Vormonat. Globale Aktien verbuchten mit 3.71% im Juli das beste Resultat, gefolgt von globalen Anleihen mit 2.31%. Die Renditen globaler Staatsanleihen verharrten in den letzten Monaten in ihren jeweiligen Spannen seit Jahresbeginn. Schweizer Aktien folgten im Juli an dritter Stelle (1.85%), bleiben auf das Gesamtjahr gesehen mit 15.6% Rendite aber an der Spitze. Ihnen folgen globale Aktien mit 10.05% Rendite. Schweizer Anleihen verblieben im Juli im negativen Terrain (-0.32%), wie auch im bisherigen Jahresverlauf (-0.64%). Immobilien, die im Juni als einzige Anlageklasse positiv rentierten, legten auch im Juli zu (0.55%). Hedge Funds konnten ihre dreimonatige Durststrecke überwinden (0.83%), bilden aber weiterhin das Schlusslicht im laufenden Jahr (-3.5%).

UBS bleibt bei risikobereiten Ausrichtung mit übergewichteter Position in globalen Aktien

Die UBS geht davon aus, dass die Zentralbanken ihre Geldpolitik nur sehr allmählich straffen werden, da die neusten Inflationszahlen den gewichtigen Zentralbanken keinen Grund für eine abrupte Zinserhöhung lieferten. Sie rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im September den Rückzug aus ihrem quantitativen Lockerungsprogramm im nächsten Jahr ankündigen und die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins später in diesem Jahr noch einmal anheben wird. Das weiterhin vergleichsweise niedrige Zinsumfeld und die positive Gewinndynamik der Unternehmen unterstützten die Wirtschaft. Die Gewinntrends seien in allen Regionen positiv, die Finanzierungsbedingungen weiterhin gut und die Bewertungen noch nicht übertrieben hoch. Die UBS bleibt daher bei ihrer risikobereiten Ausrichtung mit einer übergewichteten Position in globalen Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen und einer Übergewichtung in Aktien der Eurozone gegenüber britischen Aktien.

UBS bevorzugt globale Aktien und erstklassige US-Anleihen gegenüber Euro-Hochzinsanleihen

Die Konsenserwartung eines Gewinnwachstums britischer Unternehmen von rund 20% in diesem Jahr ist nach Meinung der UBS zu hoch angesetzt. Der Vorteil des schwachen Pfunds dürfte bis zum 4. Quartal 2017 wegfallen und der britische Aktienmarkt weniger sensibel auf das globale Wirtschaftswachstum reagieren. Nach Ansicht der UBS wird das Gewinnwachstum der Unternehmen in der Eurozone gegenüber den britischen Konkurrenten aufholen, was die Aktienkurse in der Region stützen dürfte. Die UBS ist in globalen Aktien (und erstklassigen US-Anleihen) gegenüber Euro-Hochzinsanleihen übergewichtet.

Die UBS hat ihre Übergewichtung in USD-Hochzinsanleihen (HY) gegenüber erstklassigen Anleihen geschlossen, da sie die Bewertungen als zu teuer und das Aufwärtspotenzial von Hochzinsanleihen nach der kräftigen Rally seit Anfang 2016 als zu begrenzt erachtet. In ihren Augen bieten Aktien in dieser Phase des Konjunkturzyklus bessere risikobereinigte Erträge als Unternehmensanleihen.

Die Kreditrisikoprämien von Euro-Hochzinsanleihen sind laut UBS nach wie vor sehr niedrig, und die Verfallrendite ist mit 3.2% nicht attraktiv. Die UBS beurteilt die Anlageklasse als zu teuer, da der Durchschnittspreis von über 106 Euro das Kurspotenzial begrenze; sie sieht eine bessere Werthaltigkeit in einem Mix aus globalen Aktien und erstklassigen Anleihen.

UBS hat Euro-Position gegenüber US-Dollar und CHF geschlossen

Die UBS hat ihre Positionen im Euro gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken (CHF) kürzlich geschlossen und Gewinne mitgenommen. Der Euro hat sich in den vergangenen Monaten deutlich aufgewertet und das Ausmass der Unterbewertung hat sich verringert. Längerfristig könnte der Euro gemäss UBS aber durchaus weiter aufwerten.

Die Grossbank hält weiterhin Übergewichtungen in der schwedischen Krone (SEK) gegenüber dem CHF und im kanadischen Dollar gegenüber dem australischen Dollar.

Die schwedische Riksbank dürfte nach Ansicht der UBS aufgrund des kräftigen Wachstums und der anziehenden Inflation eine restriktivere Haltung einnehmen, während sich der Schweizer Franken mit negativen Zinsen als Ausgangswährung für «Carry Trades» eigne.

Die Bank of Canada dürfte in diesem Jahr eine restriktivere Geldpolitik verfolgen, so die UBS, während die Reserve Bank of Australia ihre Geldpolitik im Hinblick auf die anhaltende Neuausrichtung der Wirtschaft unverändert lassen dürfte.

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