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Tiefzinsumfeld belastet Versicherer zunehmend

Montag, 25.02.2013

Zurich-Chef Martin Senn sorgt sich um die Versicherungsindustrie, die unter den tiefen Zinsen leide. Dies sei ein fortwährendes Problem das nicht gelöst würde. Er fordert die EU zudem auf, Solvency II so rasch als möglich umzusetzen.

Martin Senn, Chef der Zurich Insurance Group, sieht im anhaltenden Tiefzinsumfeld eine grosse Gefahr für die Geschäftsmodelle in der Versicherungsindustrie, wie er gegenüber der britischen Finanzplattform «City AM» erklärte.

Tiefzinsumfeld bedroht die Assekuranz

Die schlechten Renditen für festverzinsliche Anlagen wie etwa Anleihen würden den Markt stark beeinträchtigen, so Senn weiter. Würde man ihm heute sagen, dass das Zinsniveau während der kommenden 20 Jahre auf diesem Niveau verharre, wäre das eine enorme Herausforderung für die Assekuranz, die von diesen Produkten abhängig sei. Dies sei ein Problem das sich weiter hinziehe und nicht fundamental gelöst würde, äusserte er in einem Interview.

Einheitliche Regulierung soll Gleichbehandlung garantieren

Senn sprach auch die verzögerten Reformen, insbesondere Solvency II, für die Versicherungsindustrie auf EU-Ebene an. Sollte die EU diese nicht bald umsetzen, riskiere sie eine Fragmentierung bei der Regulierung. Der Plan solle sein, ein Regime für alle europäischen Versicherer gelten zu lassen. Gäbe es kein einheitliches Regime, bestehe das Risiko, dass nationale Regulatoren damit beginnen würden, eigene Regime zu implementieren, warnte Senn.

Hintergrund dazu dürfte der für Schweizer Versicherer geltende Swiss Solvency Test (SST) sein, der sie gegenüber ihren europäischen Konkurrenten aufgrund strengerer Vorschriften benachteiligt. Die verschärften Solvenzregeln für europäische Versicherer basierend auf Solvency II treten nach dem jetzigen Fahrplan bestenfalls per 1. Januar 2016 in Kraft.

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