Swiss Life erleidet wegen AWD 2012 einen Gewinneinbruch

Swiss Life konnte ihren aus der Geschäftstätigkeit generierten Betriebsgewinn 2012 um 26% steigern. Auch das Anlageergebnis schwang obenauf. Der Reingewinn jedoch brach wegen der Abschreibungen auf AWD um beinahe 85% ein.

Swiss Life konnte das Prämienvolumen im Geschäftsjahr 2012 trotz schwieriger Marktbedingungen in etwa auf Vorjahresniveau halten. Die Prämieneinnahmen sanken leicht um 0,6% auf 17,0 Milliarden Franken. Erfreulich entwickelte sich das Geschäft im Heimmarkt Schweiz, wo ein Wachstum um 2% auf 8,3 Milliarden Franken resultierte. Dazu beigetragen haben laut dem Versicherer sowohl das Firmenkunden- (+ 2%) als auch das Privatkundengeschäft (+ 1%).

Abschreibungen belasten Reingewinn

Der um Sondereffekte bereinigten Betriebsgewinn stieg um 26% auf 993 Millionen Franken an. Der bereinigte Reingewinn lag mit 681 Millionen Franken 22% höher als im Vorjahr. Hauptsächlich aufgrund von Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten von AWD in Höhe von 578 Millionen Franken plus zusätzlichen Rückstellungen für Rechtsfälle sowie Kosten für Restrukturierungen im Rahmen des neuen Unternehmensprogramms «Swiss Life 2015» resultierte jedoch ein ausgewiesener Reingewinn von lediglich 93 Millionen Franken. Dies entspricht einem Gewinneinbruch um 84,7%.

Rückstellungen für allfällige künftige Belastungen nahmen zu

Die versicherungstechnischen Rückstellungen für Kundenverpflichtungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 138 Milliarden Franken zu. AWD verzeichnete einen Umsatzrückgang um 13% auf 489 Millionen Euro. Insbesondere in Deutschland blieb AWD hinter den Erwartungen zurück. Laut Bruno Pfister, Group-CEO von Swiss Life, reagiert das Unternehmen im Rahmen von „Swiss Life 2015“ auf die Entwicklungen in Deutschland und organisiert sich neu. Demnach will es den Versicherungsbetrieb und alle seine Vertriebskanäle wie Swiss Life, Swiss Life Select, tecis, HORBACH und Proventus künftig unter einem Dach führen.

Neugeschäftsmarge ist angestiegen

Fortschritte erzielte Swiss Life indes im Margenmanagement. So vermochte die Gruppe die Neugeschäftsmarge 2012 von 1,2% auf 1,4% zu steigern. Der Wert des Neugeschäfts hat sich gegenüber dem Vorjahr von 150 Millionen auf 158 Millionen Franken verbessert.

Anlageergebnis konnte gesteigert werden

Das Investment Management von Swiss Life hat 2012 auf dem Versicherungsportfolio Nettokapitalerträge bzw. ein Anlageergebnis über alle Sparten hinweg von 5,7 Milliarden Franken erzielt. Das sind 1,5 Milliarden Franken mehr als im Vorjahr. Dies bedeutet eine Nettoanlagerendite von 4,8% (Vorjahr: 3,8%) bzw. eine Anlagerendite von 8,5% (Vorjahr: 7,5%). Laut Bruno Pfister ist dieses Ergebnis auch im internationalen Konkurrenzvergleich «bemerkenswert». Es erlaube dem Versicherer, die Versicherungsrückstellungen markant zu stärken.

Die Aktivitäten von Investment Management werden seit Beginn des Jahres unter der Submarke «Swiss Life Asset Managers» gebündelt. Das von Swiss Life Asset Managers verwaltete Vermögen belief sich 2012 auf 148 Milliarden Franken, ein Plus von über 10%. Teil davon sind die verwalteten Vermögen für Drittkunden, bei denen Swiss Life dank zusätzlicher Mandate und positiver Marktentwicklung einen Zuwachs um 24% auf über 20 Milliarden Franken ausweisen kann. Allein der Nettoneugeldzufluss betrug mehr als 2 Milliarden Franken.

Kapitalbasis ist solide

Die Swiss Life Gruppe erzielte 2012 eine Eigenkapitalrendite von 0,9% (7,3% 2011). Bereinigt um Sondereffekte und um die nicht realisierten Gewinne und Verluste auf festverzinslichen Anlagen im Eigenkapital lag die Eigenkapitalrendite aber bei 8,6%.

Laut eigenen Angaben verfügt Swiss Life über eine solide Kapitalbasis: Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital stieg 2012 um rund 13% auf 10,3 Milliarden an. Die Solvabilitätsquote der Gruppe stieg von 213% auf 242%; beim Swiss Solvency Test befindet sich Swiss Life basierend auf ihrem internen Modell, das von der FINMA noch geprüft wird, im grünen Bereich.

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