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Schweizer Vorsorgeeinrichtungen weisen im Schnitt 94,7% Deckung auf

Montag, 17.10.2011

Die Finanzierungssituation von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen hat sich weiter verschlechtert. Der Deckungsgrad von privatrechtlichen Pensionskassen liegt noch knapp über 100%, derjenige von öffentlich-rechtlichen Kassen weiterhin im Minusbereich.

Die anhaltend hohe Volatilität an den internationalen Märkten fordert ihren Tribut. Es gelingt den Vorsorgeeinrichtungen im gegenwärtigen Marktumfeld kaum noch, positive Renditen zu erwirtschaften. Daran hat auch der durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) vorerst beendete Höhenflug des Schweizer Frankens nichts geändert. Kurs- und Fremdwährungsverluste tragen weiterhin zur schlechteren Finanzierungssituation der Vorsorgeeinrichtungen bei. Entsprechend schlecht fällt die von den Pensionskassen erzielte Anlageperformance aus: Für das Jahr 2011 beträgt die kumulierte Rendite gemäss UBS Pensionskassen-Barometer (per Ende September) -2,79%; für den September allein betrug sie 0,19%, wie die UBS mitteilte.

Anteil der Kassen in Unterdeckung hat sich erhöht

Leicht positiver fallen die Renditeberechnungen von Swisscanto aus. Laut dem Swisscanto Pensionskassen-Monitor haben die davon erfassten Vorsorgeeinrichtungen seit Jahresbeginn eine durchschnittliche vermögensgewichtete Rendite von -2,1% erzielt.

Diese Entwicklung hat im dritten Quartal zu einer weiteren Verschlechterung der Deckungsgrade von Schweizer Pensionskassen geführt. Denn die nach der Finanzkrise aufgebauten Schwankungsreserven sind durch die Verluste inzwischen aufgebraucht worden. So hat sich der Anteil der Kassen in Unterdeckung seit Jahresbeginn erneut erhöht. Von den privatrechtlichen Kassen lagen per 30. September 2011 knapp 37% in Unterdeckung, was gemäss Swisscanto einer Verdreifachung seit Jahresbeginn entspricht. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen hat sich der Anteil derer, die in Unterdeckung liegen, nur leicht auf rund 79% erhöht.

Deckung der Vorsorgeeinrichtungen ist auf 94,7% gesunken

Die Reserven der privatrechtlichen Pensionskassen haben sich gegenüber dem Vorquartal um 2,3 Prozentpunkte auf 100,3% verringert. Die öffentlich-rechtlichen Kassen wiesen per 30. September 2011 eine Unterdeckung von 88,2% auf, welche sich gegenüber dem Vorquartal um 2,8 Prozentpunkte vermindert hat. Die durchschnittliche vermögensgewichtete Deckung aller von Swisscanto erfassten Vorsorgeeinrichtungen sank im zweiten Quartal insgesamt von 97,4% auf 94,7%.

Ein Drittel der Kassen nennt Fremdwährungsabsicherungen

Grundlage für die aktuellen Schätzungen des Swisscanto Pensionskassen-Monitors per 30. September 2011 bilden die effektiven Angaben von 382 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 434 Milliarden Franken per 31. Dezember 2010. Die Schätzungen sind Hochrechnungen aufgrund der Marktentwicklungen und der von den Umfrageteilnehmern zu Beginn des Jahres 2011 gewählten Anlagestrategie.

Die Fremdwährungsabsicherungsquoten von 111 Kassen, die fast die Hälfte des Bilanzvolumens ausmachen, waren bekannt. Diese beobachteten Absicherungsquoten wurden für das Gesamtuniversum hochgerechnet. Um den Anteil der Kassen in Unterdeckung zu ermitteln, wurden einerseits die Angaben der 111 Kassen berücksichtigt, bei denen die Fremdwährungsabsicherungsquote bekannt war, andrerseits wurde davon ausgegangen, dass bei den restlichen Kassen lediglich Hedge Funds und Commodities währungsgesichert sind.

Aktienanlagen haben am schlechtesten rentiert

Gemäss UBS haben Schweizerfrankenobligationen bisher am besten rentiert. Ihre Rendite für 2011 liegt bei 4,19%. Ihnen folgen Fremdwährungsobligationen, die eine Rendite von 2,46% aufweisen. Auch Immobilienanlagen haben bisher zu 2,42% rentiert. Weit schlechter sieht die Performance von Aktienanlagen im Ausland aus, welche Verluste von 15,31% aufweisen. Schlecht schneiden auch Aktienanlagen in der Schweiz ab, die Verluste von bisher 13,62% einbrachten. Etwas besser steht es um die Performance von Hedge Funds, die zu -1% rentierten.

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