Sie befinden sich hier: Startseite » Aktuelle Themen » Artikel

Schweizer Pensionskassen profitierten von der sonnigen Kapitalmarktlage im Oktober

Mittwoch, 13.11.2013

Schweizerische Vorsorgeeinrichtungen konnten ihre Bilanzen im Oktober dank gut rentierender Kapitalmärkte weiter verbessern. Die erneute Renditesteigerung liess die Performance der Kassen im bisherigen Jahresverlauf 5% überschreiten.

Die Anlagerenditen von Schweizer Pensionskassen entwickelten sich im Oktober 2013 sehr erfreulich. Dabei war die Rendite von Pensionskassen mit einem Vermögen von unter 300 Millionen Franken am besten (+1,37%), gefolgt von Kassen mit einem Vermögen von über einer Milliarde Franken (+1,29%). Die Renditen von Kassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken fielen mit +1,20% etwas schwächer aus. Die durchschnittliche Rendite aller Kassen lag im Oktober bei 1,31%.

Anlageperformance liegt im Schnitt bei über 5%

Die erneute Steigerung der Renditen um über 1% im Oktober liess die Performance aller Vorsorgeeinrichtungen 2013 die magische Schwelle von 5% teilweise deutlich überschreiten. Sie lag im Schnitt bei 5,65%. Seit 2009 verbuchten zudem alle Grössenklassen einen annualisierten Ertrag von über 5%.

Aktienanlagen schwingen weiterhin oben auf

Im Berichtsmonat wiesen alle Anlageklassen eine positive Performance auf. Besonders positiv entwickelten sich die Renditen von ausländischen Aktien (+4,11%), gefolgt von Schweizer Aktien (+2,92%).

Bei den Anleihen wirkten sich mehr noch als die leichten Senkungen bei den Zinsen der ratingmässig stärksten Länder um einige Basispunkte die weitaus stärkere Senkung derjenigen der europäischen Peripherie aus. Diese Beruhigung der Obligationenmärkte führte bei den Fremdwährungsanleihen zum ersten positiven Monat seit Mai 2013 (+1,23%), zumal die wichtigsten Währungen aus Schweizer Sicht ebenfalls leicht nach oben tendierten. Schweizerfranken Anleihen rentierten noch mit +0,34%.

Immobilienanlagen zeigten sich mit +0,14% Rendite relativ schwach. Sie rentierten aber deutlich besser als die kotierten Immobilienfonds, die in diesem Jahr über 5% verloren. Besser rentierten auch Hedge Fonds, die im Oktober eine durchschnittliche Performance von 0,25% erzielten.

Die UBS zeigt sich für die Konjunktur in den kommenden Monaten optimistisch

Die Einigung im US-Kongress, die Schuldenobergrenze so anzuheben, dass die USA bis mindestens Februar 2014 liquide bleiben, sowie die Wiederaufnahme der Regierungsgeschäfte liessen die Aktienmärkte im letzten Monat auf Höchstwerte steigen. Durch die zuletzt eher durchwachsenen Wirtschaftsdaten verringerte sich aber die Wahrscheinlichkeit einer Reduzierung der quantitativen Lockerung (QE) der US-Notenbank in der nächsten Zeit. Die UBS rechnet ab März 2014 mit einer Drosselung der Wertpapierankäufe.

Positiv schätzt sie die Entwicklung der Konjunktur der Eurozone ein, die sich in den kommenden Quartalen auf ein kräftigeres Wachstum zubewege.

Das chinesische Bruttoinlandprodukt (BIP) wuchs im 3. Quartal mit 7,8% stärker als im 2. Quartal. Gemäss Einschätzung der UBS wird sich das Wachstum bis Anfang 2014 aber weiter abschwächen.

UBS bevorzugt US-Aktien

Das globale Wirtschaftswachstum beschleunigt sich gemäss UBS weiter und begünstigt Aktienanlagen gegenüber Staatsanleihen. Die USA sind ihre bevorzugte Region. Mit der steigenden Binnennachfrage als Basis dürften die Unternehmensgewinne dort 2014 um 8% wachsen, wie sie glaubt.

Japanische Aktien profitieren laut UBS von der weltweit expansiven Fiskal- und Geldpolitik sowie vom schwachen Yen. Die Frühindikatoren der Eurozone hätten in den letzten Monaten eine starke Dynamik gezeigt, und die Wende bei den Gewinnmargen der Unternehmen deute im nächsten Jahr auf ein zweistelliges Gewinnwachstum hin, das den Markt unterstützen werde. Die UBS bevorzugt Grossbritannien und die Schweiz am wenigsten.

Sie hat US-Hochzinsanleihen und globalen Investment-Grade-Werte übergewichtet

Die globalen Benchmarkzinsen fielen im letzten Monat, da die Märkte eine spätere QE-Reduzierung vorwegnahmen. Nach Meinung der UBS werden die Zinsen in den nächsten sechs Monaten allmählich steigen, da das Ende von QE näher rücke und die Konjunkturdaten solide blieben.

Bei den Unternehmensanleihen schätzt die UBS die Situation als weniger zweideutig ein, insbesondere im niedrigeren Ratingsegment. Die etwas solidere Konjunktur und die weiterhin expansive Geldpolitik würden Hochzinsanleihen unterstützen und Zinsen und Ausfallraten niedrig halten. Die UBS ist in US-Hochzinsanleihen und globalen Investment-Grade-Werten gegenüber hochklassigen Anleihen übergewichtet.

UBS bevorzugt das Britische Pfund

An den Devisenmärkten sollte der Seitwärtstrend weiter anhalten, wie die UBS glaubt, da die meisten Volkswirtschaften zu anfällig seien, um einer dauerhaften Währungsaufwertung zu widerstehen.

EURUSD werde voraussichtlich in der Spanne von 1,30 bis 1,38 verharren, während sich USDJPY zwischen 95 und 100 bewegen dürfte. Das bietet laut UBS wenig Potenzial für aktive Positionen auf Sicht von sechs Monaten.

Die UBS bevorzugt das britische Pfund (GBP) gegenüber dem Schweizer Franken (CHF). Die Wachstumsdynamik Grossbritanniens wird laut UBS stark genug sein, um eine unveränderte Geldpolitik der Bank of England zu rechtfertigen und einen Anstieg des GBP zu unterstützen.

Der CHF werde derweil schwach tendieren, solange das Wachstum und die Politik in Europa konstant blieben.

Aufwärtspotenzial von Rohstoffen scheint begrenzt

Trotz des verbesserten globalen Wachstums begrenze das reichliche Angebot vieler Rohstoffe das Aufwärtspotenzial von diversifizierten Rohstoffanlagen, wie die UBS erklärt.

Am Ölmarkt werde das hohe Angebot von Nicht-OPEC-Ländern im Jahr 2014 den Preis von Brent-Rohöl auf USD 100 je Barrel in sechs Monaten drücken, wie sie schreibt.

Auch dem Goldpreis fehle die Unterstützung durch die Nachfrage der Finanzinvestoren, denn die Aussicht auf allmählich höhere Zinsen und die Rücknahme der geldpolitischen Unterstützung für die USA im Jahr 2014 machten es weniger interessant, das gelbe Metall zu halten. Das Sechsmonatsziel der UBS von USD 1150 je Unze Gold impliziert ein beträchtliches Abwärtspotenzial.

Anzeige
 
Twitterdel.icio.usgoogle.comLinkaARENAlive.comMister Wong
Copyright © 2011-2024 vorsorgeexperten.ch. Alle Rechte vorbehalten.