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Schweizer Pensionskassen haben im Oktober wieder leicht höhere Renditen erzielt

Mittwoch, 12.11.2014

Die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen haben auch im Oktober positive Renditen erzielt. Die allgemein sehr kurz gehaltene Duration bei den festverzinslichen Anlagen und die hohen Cashbestände haben bessere Resultate allerdings verhindert.

Schweizer Vorsorgeeinrichtungen haben im Oktober 2014 wieder etwas bessere Renditen erzielt. Am besten mit 0.48% waren die Renditen von Vorsorgewerken mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken, gefolgt von Pensionskassen mit über einer Milliarde Franken Anlagevermögen (+ 0.46%). Pensionskassen mit unter 300 Millionen Franken Vermögen erzielten indes nur 0.39% Rendite. Im Schnitt lag die Rendite somit bei 0.43%.

Im Vergleich zu den BVG-Indizes (BVG 93, BVG 25 und BVG 40 von Pictet) seien die Resultate etwas zu relativieren, wie die UBS in ihrem Pensionskassen-Barometer schreibt. Dass die Renditen der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen nicht besser ausgefallen seien, liege wohl nicht zuletzt an den hohen Liquiditätsbeständen und den im Allgemeinen sehr kurzen Durationen der festverzinslichen Anlagen. Der erfreuliche Oktober sorge aber dafür, dass sich auch das bisherige Jahresergebnis von +5.9% Rendite sehen lassen könne. Damit würden sich die Deckungsgrade weiter verbessern. 

Aktien Ausland performten am besten

Obwohl kaum mehr Luft nach unten vorhanden war, haben sich die Zinsen in den Hauptwährungen noch einmal abgeschwächt und damit die Obligationen befeuert. Fremdwährungsobligationen erzielten im Oktober eine Rendite von 0.9%, während Schweizerfrankenobligationen lediglich zu 0.27% rentierten.

Der erstarkende US-Dollar bzw. der im Schlepptau des Euro schwächelnde Franken haben zu einer starken Performance der Anlagen in Fremdwährung geführt. Die Resultate der Hedge Funds (+ 0.38% Rendite) können sich, wahrscheinlich nicht zuletzt wegen des Dollars, sehen lassen, wie die UBS findet. Die Performance der Immobilien war gewohnt stabil (+ 0.66%). Die Einbrüche der Aktienmärkte waren kurz und konnten bis Ende Oktober mehrheitlich wieder aufgefangen werden. Dabei rentierten Aktien Ausland mit + 1.29% am besten, während Aktien Schweiz mi – 0.02% am schlechtesten performten.

Weltkonjunktur präsentiert sich verhalten positiv

Die vorübergehende Schwäche an den Finanzmärkten im Oktober wurde laut UBS durch eine gewisse Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums sowie eine verminderte Risikobereitschaft ebenso wie durch technische Faktoren hervorgerufen. In der Eurozone falle es schwer, auch nur eine sehr bescheidende positive Wachstumsrate zu halten. Währenddessen bemühe sich die Europäische Zentralbank (EZB), eine Deflation zu verhindern. Die US-Wirtschaft dagegen steuere dank der anhaltenden Erholung des Arbeitsmarktes weiter auf eine Wachstumsrate von rund 3% in den kommenden Quartalen zu. In China wiederum konzentriere sich die Regierung auf Strukturreformen; diese würden das Wirtschaftswachstum trotz gezielter Lockerungsmassnahmen zur Linderung ihrer Auswirkungen auch in den nächsten Quartalen belasten.

UBS hält US-Aktien übergewichtet

US-Aktien sind laut UBS weiter gut aufgestellt, um von dieser Entwicklung zu profitieren. Die Grossbank hält daher eine leichte Übergewichtung in der Region. US-Unternehmen würden weiterhin ansehnliche Gewinnwachstumsraten von 8% bis 10% im Jahresvergleich präsentieren. Dies gelte auch für die aktuelle Berichtssaison des 3. Quartals. Der jüngste Ölpreisrückgang sei für die US-Gewinne unter dem Strich zudem vorteilhaft.

Bei Unternehmen aus Schwellenländern sei es dagegen umgekehrt. Bei ihnen verstärke die Schwäche der Rohstoffpreise den Druck auf die Gewinne. Folglich ist die UBS in der Region gegenüber US-Aktien untergewichtet, zumal sie in den nächsten sechs Monaten keine Kehrtwende bei der Rentabilität von Schwellenländerunternehmen erwartet.

In britischen Aktien ist die UBS untergewichtet, da der Rückgang der Rohstoffpreise für sie eine weitere Beeinträchtigung der Gewinne darstelle.

UBS sieht in Unternehmensanleihen aus Industrieländern Anlagechancen

In Europa und den USA drehten die Anleihenrenditen im letzten Monat wieder abwärts, da die Inflation zurückging und Besorgnis über das Wachstum aufkam. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen bewegt sich mit 0,8% nahe am Allzeittief.

Unternehmensanleihen aus Industrieländern bieten laut UBS bessere Anlagechancen. Nach dem jüngsten Marktrückschlag biete vor allem das Segment der Hochzinsunternehmensanleihen mit schwächerem Rating gute Aussichten.

Schwellenländeranleihen würden stärker unter den schwächeren Fundamentaldaten leiden. Die UBS hält ein Untergewicht auf Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.

Pfund wird Aufwärtstrend gegenüber Franken fortsetzen

Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen werden gemäss UBS weiter von den verschiedenen Trends in der Geldpolitik bestimmt, in denen sich die Unterschiede beim Wirtschaftswachstum und bei den Inflationsaussichten in den Regionen widerspiegeln. Die Besorgnis über die Disinflation in der Eurozone und die Tendenz der EZB, entschlossener dagegen anzukämpfen, würden – zusammen mit dem allmählichen Umschwenken der US-Notenbank (Fed) – auf eine geldpolitische Straffung Mitte 2015 hinauslaufen. Diese werde dafür sorgen, dass der Euro-Dollarkurs weiter unter Druck bleibe.

Die Bank of England befinde sich in einer ähnlichen Situation wie die Fed, wodurch die Nachfrage nach dem Pfund lebhaft bleiben werde. Die UBS nimmt deshalb an, dass das Pfund seinen Aufwärtstrend gegenüber dem Schweizer Franken fortsetzen wird.

UBS rechnet mit einer Erholung des Rohölpreises

Bei Hedge Funds bevorzugt die UBS Equity-Hedge-Strategien. Die Aktienkurse werden nach Ansicht der UBS weiterhin stärker durch unternehmensspezifische Fundamentaldaten als durch allgemeine Marktbewegungen bestimmt. In diesem Umfeld würden Equity-Hedge-Manager von Long-Short-Strategien profitieren.

Bei Rohstoffen weichen ihre Sektoreinschätzungen stark voneinander ab: die UBS rechnet mit einer Erholung des Rohölpreises (Brent) auf 100 Dollar je Barrel im Jahr 2015, da sie den jüngsten Rückgang der Ölpreise für übertrieben hält.

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