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Schweizer Pensionskassen haben im Juli gute Renditen erzielt

Freitag, 14.08.2015

Pensionskassen konnten sich im Juli 2015 mit rund 1,8% erstmals seit letztem Februar wieder einer respektablen Monatsrendite erfreuen. Dazu haben alle Anlageklassen, insbesondere aber Schweizer Aktien beigetragen.

Die Schweizer Vorsorgewerke haben im Juli 2015 eine Rendite von durchschnittlich 1.77% erzielt. Damit konnten sie den «Taucher» des Vormonats kompensieren. Die Jahresrendite liegt derweil bei 1.7%, wie die UBS in ihrem Pensionskassen-Barometer schreibt.

Kleinere Pensionskassen performten am besten

Die höchste Rendite erzielten Vorsorgewerke mit einem Vermögen von weniger als 300 Millionen Franken; ihre Monatsperformance lag im Juli bei 1.97%. Pensionskassen mit einem Vermögen von 300 Millionen bis zu einer Milliarde Franken erwirtschafteten eine Rendite von 1.78%, während Kassen mit einem Vermögen über eine Milliarde Franken lediglich 1.44% Rendite erzielten.

Jahresrendite liegt derzeit bei 3%

Nach dem guten Ergebnis im Juli können die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen eine kumulierte Rendite von 1,68% ausweisen. Für einen Moment dürfen sie das vergangene betrübliche Halbjahresergebnis vergessen, denn hochgerechnet auf 12 Monate würde damit wieder eine Jahresrendite im Bereich von 3% resultieren.

Aktien Schweiz erzielten die höchsten Renditen

Aus Sicht von Schweizerfranken-Anlegern warteten im Juli alle Anlageklassen mit einer ansprechenden Monatsrendite auf. Der Schweizer Aktienmarkt glänzte dabei besonders (Aktien Schweiz +7.08%), vermochte er doch den Taucher des Vormonats mehr als wettzumachen. Der ‹Drang› in den Schweizer Franken liess etwas nach, er notierte schwächer gegenüber den Hauptwährungen. Nach den dramatischen Wochen im Griechenlandpoker legte der Euro-Frankenkurs nochmals deutlich zu. Trotz Fremdwährungsgewinnen schlossen New York, Tokio, London, Frankfurt in Lokalwährung nicht so stark ab (Aktien Ausland + 3.18%), um die Performance der Schweizer Börse zu schlagen.

In den Emergings Markets, auch in China, entluden sich seit längerer Zeit schwelende hausgemachte Probleme in einem Sommersturm bei Börsen und Währungen. Schweizerfranken-Obligationen performten mit +0.56%, Fremdwährungsobligationen hingegen mit +2.73%. Immobilien erzielten eine Rendite von noch +1.09%, Hedge Funds eine von +2.36%.

Die Geldpolitik bleibt global gesehen expansiv

Globale Zentralbanken unterstützen die Wirtschaft und die Finanzmärkte ihrer Länder weiterhin durch eine sehr lockere Geldpolitik, insbesondere in der Eurozone, in Japan und in China. Die UBS rechnet damit, dass die US-Fed im späteren Jahresverlauf 2015 mit Zinserhöhungen beginnen wird. Wahrscheinlich werden diese sehr allmählich erfolgen, weshalb die geldpolitische Unterstützung in absehbarer Zukunft stark bleiben wird. Nach dem schwachen ersten Quartal beschleunigt sich das US-Wirtschaftswachstum wieder und auch die Arbeits- und Immobilienmärkte setzen ihre Erholung fort.

In der Eurozone nimmt das Wachstum zu. Unterdessen zeigt die chinesische Regierung bei der Durchführung struktureller Veränderungen ihres Wachstumsmodells Entschlossenheit und Flexibilität, wie zuletzt bei der Anpassung der Wechselkursbeziehung zum US-Dollar. 

Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen übergewichten

Die UBS ist in Aktien, vor allem aus der Eurozone, gegenüber erstklassigen Anleihen übergewichtet. Das Wachstum der Unternehmensgewinne in der Eurozone drehte im ersten Quartal endlich in den positiven Bereich. Im Rahmen des langfristigen Trends haben die Gewinne in dieser Region noch immer Aufholpotenzial und sollten daher zu einer fortgesetzten Outperformance beitragen.

Die UBS übergewichtet japanische Aktien. In Japan wachsen die Gewinne aufgrund der Yen-Schwäche, der robusten Auslandsnachfrage und einer Körperschaftsteuersenkung 2015 solide. Die Untergewichtung Grossbritanniens hat die UBS ausgeweitet, weil die niedrigen Rohstoffpreise belasten, das englische Pfund fester notiert und der Index vergleichsweise defensiv zusammengesetzt ist.

Die UBS untergewichtet auch Schwellenländeraktien, weil mehrere dieser Märkte strukturelle Probleme aufweisen und die Unternehmensgewinne dort hinter jenen der Industrieländer zurückbleiben.

Hochzinsanleihen profitieren von einem attraktiven Zinsvorteil

Hochzinsanleihen profitieren von einem attraktiven Zinsvorteil gegenüber erstklassigen Anleihen und die Ausfallrisiken sind insgesamt weiterhin niedrig. In europäischen und US-amerikanischen Hochzinsanleihen sind wir übergewichtet. Das moderate Wirtschaftswachstum und ein potenzieller Anstieg der Staatsanleihenrenditen bieten ein gutes zyklisches Umfeld für diese Anlageklasse, weil eine Verengung der Zinsdifferenzen in der Regel für steigende Zinsen entschädigt.

Aus diesem Grund hat die UBS ihre Übergewichtung europäischer Hochzinsanleihen verstärkt, die gegenwärtig eine durchschnittliche Rendite von 4.7% bieten. Gleichzeitig verringert sie ihre Übergewichtung von US-Investment-Grade-Anleihen und rät insbesondere von Engagements mit sehr langer Duration ab. US-Hochzinsanleihen im Energiesektor wurden durch den Rückgang der Ölpreise seit Mitte 2014 beeinträchtigt.

Der Euro-Dollar Kurs dürfte ansteigen

Die UBS ist im Pfund Sterling gegenüber dem australischen Dollar übergewichtet. Die australische Konjunktur befindet sich in einer strukturellen Verlangsamung, weshalb die Geldpolitik expansiv bleiben dürfte. In Grossbritannien liegt das Wirtschaftswachstum weiter über dem Trend und die Arbeitsmarkterholung dürfte die Bank von England in die Lage versetzen, den Leitzins kurz nach der Zinserhöhung durch die US-Fed anzuheben.

Die UBS rechnet mit Euro-Dollar Kursen von 1.08 in sechs Monaten und folglich mit keiner wesentlichen Änderung der aktuellen Notierungen.

Rohstoffanlagen bergen Risiken

Rohstoffe stehen in letzter Zeit unter Druck und breit diversifizierte Rohstoffindizes fielen auf neue mehrjährige Tiefstände. Nach dem Atomabkommen mit dem Iran fielen die Ölpreise auf ein Dreimonatstief. Gleichzeitig erreichte Gold angesichts der Spekulation über die erste Zinserhöhung der Fed ein Fünfjahrestief. Wir schätzen die Anlageklasse im Allgemeinen weiterhin vorsichtig ein. Während der nächsten sechs Monate erwartet die UBS im Zuge stetiger Stabilisierungsversuche des Ölmarktes höhere Ölpreise.

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